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Saubere Wäsche trotz schlechten Wetters

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Birkenfeld - Unter dem Motto "Vergangenheit erinnern - Zukunft gestalten" wurde beim diesjährigen Internationalen Museumstag im Landesmuseum Birkenfeld ein vielseitiges Programm geboten. Viele ehrenamtliche Helfer trotzten den Eisheiligen und standen parat für die Freiluftvorführungen alter Waschtraditionen und -gerätschaften wie historischen Wringgeräten, Mangeln und ersten mechanischen und elektrischen Waschmaschinen samt Kleinkindbetreuung in der Wäschewanne.

Auch bei den Vorführungen gusseiserner Kohlebügeleisen konnten die Errungenschaften der Technik bestaunt und ausprobiert werden. In den Räumen des Museums gab es zudem viele Aktionen zum keltischen Leben, ein Bücherflohmark lud zum Stöbern und Schmökern ein, und bei der Bügeleisen-Bilderrallye gab es von der Volksbank gestiftete Preise zu gewinnen. In der Taverne konnten sich die Besucher bei Kaffe und Kuchen wärmen oder die köstlichen gefüllten Hähnchen oder Grillwürstchen schmecken lassen.

Erst am Nachmittag, als die Sonne endlich hervorkam, zog es mehr Besucher ins Museum. Die Lose der Tombola waren schnell verkauft: Einen hochmodernen Schnellkochtopf, gespendet von der Firma Fissler, mehrere historische Bügeleisen und interessante vergriffene Buchausgaben aus Nachlässen waren zu gewinnen.

Parallel zum Programm im Museum bot das Maler-Zang-Haus die Möglichkeit, nach einem letzten Besuch der Ausstellung "Rückenwind. Paula Renate Braun und Edvard Frank" selbst zum Pinsel zu greifen. Mütter waren mit ihren Kindern schon früh gekommen, um sich ihrer Kreativität zu widmen, inspiriert von den Werken der 93-jährigen Künstlerin. Fred Weber, Kunsthistoriker und Kunsterzieher aus Saarbrücken, war hocherfreut, welch schöne Werke entstanden und regte bei Kuratorin Denise Essig an, die Publikumswerke zu sammeln und auszustellen. Weber hatte bei seiner Führung durch die Ausstellung die gut 20 Besucher in spannende Gespräche über die Entstehung und Wirkung der Braun’schen Kunst eingebunden und war besonders begeistert von den Beiträgen der Kinder. Die aufgeweckten und interessierten Kleinen steckten die Erwachsenen an bei der Interpretation der meist abstrakten Gemälde, und so manches Bild erhielt vom Publikum eigene neue Titel. So waren Essig und Weber sehr zufrieden mit dem Nachmittag - viel mehr Gäste hätten beim Rundgang gar nicht mehr in die Räume gepasst.

Auch Wolfgang Kley, stellvertretender Vorsitzender des Vereins für Heimatkunde, zeigte sich erfreut und bedankte sich bei den vielen Helfern und Sponsoren und natürlich beim Publikum für das Interesse am Museumstag. "Das war ein gelungener Familientag, an dem man viel erleben und gemütlich Erinnerungen und Erfahrungen austauschen konnte."

Von unserer Mitarbeiterin Ilona Brombacher

 


Ortsumgehungen sind schon lange geplant

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Kreis Birkenfeld - Es ist im Grunde nichts anderes als eine Wunschliste: Wie die Nahe-Zeitung schon berichtet hat, berücksichtigt die rheinland-pfälzische Landesregierung die für den Nationalpark vorgesehene Region im Hunsrück bereits jetzt bei Regionalentwicklungs- und Infrastrukturmaßnahmen. Das erklärten Umweltministerin Ulrike Höfken und Infrastrukturminister Roger Lewentz in einer Presseerklärung.

Beleg ihrer Aussage ist eine Liste mit Anmeldungen des Landes für den Bundesverkehrswegeplan 2015, über den die Bundesregierung zwischen 2015 und 2030 entscheidet. Insgesamt 80 Vorhaben werden genannt - auch die B 41-Ortsumgehungen Nieder- und Oberbrombach sowie Rötsweiler (zweistreifiger Ausbau geplant). Erwähnt wird zudem die Umgehung Birkenfeld im Bereich der B 269. Auch dort soll eine zweistreifige neue Straße kommen.

Doch werden diese Vorhaben auch in die Tat umgesetzt? Bundesverkehrsminister Ramsauer hat kürzlich in der Zeitung "Die Welt" klargestellt, dass der Bundesverkehrswegeplan der Realität angepasst werden soll, statt "alles zusammenzutragen, was die Länder sich wünschen". Die Pläne müssten überregional bedeutend und realistisch finanzierbar sein. Diese Aussage könnte ein Grund gewesen sein, warum Schleswig-Holstein kurz darauf auf den Bau von 25 Ortsumgehungen verzichtet hat.

Höfken und Lewentz verweisen zudem auf die beiden B 41-Ortsumgehungen bei Hochstetten-Dhaun und Martinstein (Kreis Bad Kreuznach) sowie auf die B 52-Ortsumgehung Hermeskeil. Geht es allerdings um die Reihenfolge in der rheinland-pfälzischen Wunschliste, hätten die Straßenbauvorhaben in der Hunsrückregion schlechte Karten. Die Ortsumgehungen Ober-/Niederbrombach/Rötsweiler stehen mit Platz 40 noch am besten da, gefolgt von den Umgehungen Hochstetten-Dhaun (41) und Martinstein (42). Die B 52-Baumaßnahme Hermeskeil (52) und der Straßenneubau B 269/Birkenfeld (64) rangieren noch weiter hinten.

Wie viel ein solcher Bundeswegeplan wert ist, zeigt die Vergangenheit. Der derzeit noch aktuelle Bundeswegeplan wurde 2003 verabschiedet. Schon vor zehn Jahren wurden die heute erneut ins Gespräch gebrachten Baumaßnahmen favorisiert. Die 6,4 Kilometer lange B 41-Ortsumfahrung Ober-/ Niederbrombach/Rötsweiler sollte 36,8 Millionen Euro kosten, für die wesentlich kürzeren B 41-Teilstücke bei Martinstein (zwei Kilometer) und Hochstetten-Dhaun (800 Meter) waren immerhin noch 20,4 Millionen bzw. 11,5 Millionen Euro Kosten vorausgesagt. Wir wissen aber alle: Geschehen ist dort bis heute nichts.

Ähnlich ist es in Birkenfeld. Denn auch die neue, geplante Umgehung im Bereich der B 269 - von einem 4,8 Kilometer langen Teilstück ist die Rede - ist keineswegs so neu, wie es nun aussieht. Auch dieses Vorhaben stand bereits 2003 auf der Agenda. Kosten: 15,1 Millionen Euro. Man erkennt leicht: Die Liste mit den Anmeldungen des Landes Rheinland-Pfalz ist in der Tat lediglich ein Wunschzettel.

Von unserem Redakteur Andreas Nitsch

Erstmals ist die Verkehrswacht dabei

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Frauenberg - "Du fährst nur mit dem Herzen gut", so lautet der Leitspruch des diesjährigen Bikergottesdienstes, der inzwischen zum neunten Mal in Frauenberg gefeiert wird. Auch diesmal werden an Pfingstmontag, 20. Mai, ab 11 Uhr wieder viele Motorradfreunde, Gemeindemitglieder und Freunde des Motorsports auf dem Sportplatz Lauretta erwartet.

Der Biker-Club Daalbach-Biker, die evangelische Kirche Reichenbach und der FC Lauretta, der die Verpflegung übernimmt, rechnen bei gutem Wetter mit rund 400 Motorradfahrern. Sie kommen aus der Region, aber auch aus Karlsruhe, den Niederlanden und dem Saar-Lor-Lux-Raum. Gesammelt wird auch beim neunten Gottesdienst für einen guten Zweck, im vergangenen Jahr wurde das Kinderheim in Niederwörresbach bedacht. Die Daalbach-Biker sind ein lockerer Stammtisch, der sich jeden Donnerstag ab 20 Uhr in der Schleiferstube in Tiefenstein bei Claus Dreher trifft, um Motorradfahrten zu planen, Benzingespräche zu führen oder miteinander Spaß zu haben. Der Gottesdienst, zu dem nicht nur Biker willkommen sind, wird von den Pfarrern Thomas Lehr von der evangelischen Kirche Reichenbach und Lothar Hübner von der evangelischen Kirche Herrstein zelebriert. Geplant ist, dass Landrat Dr. Matthias Schneider ein Grußwort spricht.

Zum ersten Mal werden die Daalbach-Biker von der Verkehrswacht unterstützt, die sich ein paar Überraschungen überlegt hat. Die Polizeiinspektion Baumholder wird mit einem Stand vertreten sein. Schwerpunkt dabei: Die Prävention von Unfällen. Mit rockigen, aber auch ruhigeren Liedern wird der Gospelchor Oberkirchen den Gottesdienst gestalten. Nach einem gemeinsamen Essen ist eine Ausfahrt geplant.

Vor neun Jahren hatte der frühere Reichenbacher Pfarrer Klaus Köhler die Idee für dieses Angebot. 30 Biker kamen zum ersten Gottesdienst, inzwischen sind es mehrere Hundert. Entsprechend aufwendig ist die Vorbereitung geworden. Froh ist der Club über die Zusammenarbeit mit dem FC Lauretta, der nach dem Gottesdienst Gegrilltes anbietet. gav

 

  • Wer Interesse an den Daalbach-Bikern hat, kann sich auf deren Internetseite informieren unter der Adresse www.daalbach-biker.de

Stadtbürgermeister Nauert mit Besucherresonanz bei Birkenfelder Maimarkt zufrieden

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Birkenfeld - Der Maimarkt in Birkenfeld ist einer der ganz wenigen Märkte landesweit, bei denen die Beschicker quasi mitten in der Woche an einem Dienstag ihre Waren feilbieten. Und so war es auch gestern wieder: Mehr als 70 Anbieter hatten ihre Stände aufgebaut, lockten ein ums andere mal mit Sonderrabatten und Schnäppchen. Zum Glück spielte das Wetter einigermaßen mit.

Immer wieder zeigte sich die Sonne, nur selten begann es zu tröpfeln. So war denn auch Birkenfelds Stadtbürgermeister Peter Nauert, der natürlich selbst einmal über das Gelände Am Talweiher schlenderte, mit dem Besucherandrang im Großen und Ganzen zufrieden. ni

AöR und Juwi planenWindpark in der VG

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Rhaunen - Froh sei er, dass der Vertrag nun endlich unter Dach und Fach sei. Lange habe es gedauert, aber das Ganze sei ja auch ein komplexes Thema. So kommentiert Georg Dräger, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rhaunen, ein besonderes Ereignis: Dieser Tage wurde ein Gestattungs- und Kooperationsvertrag zwischen der AöR Energiewelt Idarwald und Juwi, einer der führenden Projektentwickler für erneuerbare Energien, unterschrieben. Das Unternehmen hatte sich zuvor in einer europaweiten Ausschreibung der AöR Energiewelt Idarwald erfolgreich durchgesetzt. In der Ausschreibung ging es um die Windkraftprojektierung auf gemeindeeigenen und privaten Flächen der Verbandsgemeinde Rhaunen.

Die AöR hat sich einen Großteil der Windvorrangflächen und Eignungsgebiete des regionalen Raumordnungsplanes Rheinhessen-Nahe vertraglich gesichert. Auf fünf Plangebieten beabsichtigt Juwi, insgesamt 22 Windenergieanlagen zu errichten. Durch die Rechtsform der AöR können sich die Ortsgemeinden wirtschaftlich an den Anlagen beteiligen. Im Rahmen der Kooperationsvereinbarung hat die AöR Energiewelt Idarwald die Möglichkeit, in Eigenregie Anlagen zu betreiben und auch Windenergieanlagen zu kaufen. Matthias Willenbacher, Vorstand und Gründer der Juwi-Gruppe, freut sich: "Die AöR Energiewelt Idarwald zeigt, wie die Energiewende funktionieren kann und geht hier als Vorbild voran. Durch eine dezentral organisierte Energiewende können einzelne Regionen und ihre Gemeinden profitieren." Wie die AöR zeige, könne das nicht nur durch Pachteinnahmen oder Gewerbesteuereinnahmen geschehen, sondern auch durch eine direkte Beteiligung durch Kauf und Betrieb: "Ich bin überzeugt, dass es in Zukunft immer mehr solche Modelle geben wird."

Hans-Dieter Weyand, Vorstand der AöR Energiewelt Idarwald, kommentierte: "Es gab viele Projektentwickler, die sich an unserer europaweiten Ausschreibung beteiligt haben. Im Endeffekt haben wir uns für Juwi entschieden, weil das Unternehmen im Gesamtpaket das für uns wirtschaftlichste Angebot abgegeben hat. Ich bin sicher, dass wir einen leistungsstarken Partner für unser Projekt gefunden haben."

Das Thema nimmt immer konkretere Formen an. So lädt die VG-Verwaltung Rhaunen für Mittwoch, 22. Mai, 19 Uhr, in die Idarwaldhalle ein. Interessierte Bürger können sich in die vorgezogene Öffentlichkeitsbeteiligung zur Fortschreibung des Flächennutzungsplanes mit Blick auf die geplanten Windräder einbringen. Hierbei werden die Ziele dargelegt. Auch die aktuelle Sachlage wird erörtert. Dräger blickt im Gespräch mit der NZ in die Zukunft: "Dann kommt es auf die naturschutzrechtlichen Gutachten an." vm

Seit 40 Jahren als "Nichtverein" aktiv

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Idar-Oberstein - "Ein Verein, der gar kein Verein ist", feierte am vergangenen Wochenende sein 40-jähriges Bestehen. Für einen Verein ist das kein besonders großer Zeitraum, aber für eine Thekenmannschaft, in der Regel eher ein kurzlebiges Gebilde, ist das schon eine halbe Ewigkeit und dürfte wohl Seltenheitswert haben. Das denkwürdige Ereignis konnten die Mannschaftskameraden der Idarer Gaststätte "Zum Schleffer" feiern, und das machten sie im großen Rahmen.

Zunächst am Vatertag mit einem Freundschaftsspiel gegen eine Mannschaft aus Düdingen bei Bern, zu der inzwischen eine 39 Jahre bestehende Freundschaft besteht. Und am Samstag schließlich mit rund 120 Gästen im Saal Hartmann-Dreher in Veitsrodt, wo die runde Jahreszahl dann doch eben ganz wie bei einem "richtigen" Verein mit einem Festakt begangen wurde.

Mit einer launigen und unterhaltsamen Rede ließ Dieter Hoehl die 40-jährige Geschichte des Vereins Revue passieren. Er erinnerte daran, wie man sich in der ersten Hälfte der 1970er-Jahre, als es einen wahren Boom bei der Gründung von Thekenmannschaften gab, mit kräftiger Unterstützung des damals frisch aus Bad Kreuznach gekommenen Wirtsehepaares Dieter und Inge Bauer zusammenfand, um neben dem Kicken auch immer die feucht-fröhliche Gemeinschaft zu genießen. Dabei hatte man in den frühen Jahren auch keine Probleme, gleichgesinnte Gegner zu finden. "Besonders gut waren wir immer in der dritten Halbzeit", erklärt Hoehl schmunzelnd.

Zwar habe es, so berichtet er weiter, sogar einmal das kurzlebige Experiment einer Damenmannschaft gegeben, aber schnell entwickelte sich die Gemeinschaft über den Sport hinaus, der auch mit zunehmenden Alter der Mitglieder und dem Zerfall anderer nicht organisierter Mannschaften zunehmend an Stellenwert einbüßte. Im Gegenzug gewannen dafür andere gemeinschaftliche Aktivitäten an Gewicht. So entstanden 1978 die Schleffer-Singers, ein Männerchor, der bis heute existiert und beim Festakt eindrucksvoll sein Können unter Beweis stellte. Im gleichen Jahr veranstaltete man die erste Fastnachtssitzung im Idarer Stammlokal. Auch hieraus entwickelte sich eine bis heute fortlebende Tradition. Ebenso prägten zahlreiche Fahrten das Gefühl für die Gemeinschaft.

Ganz in diesem mehr gesellschaftlichen Sinne gestaltete der "Nichtverein" auch seinen Festakt, für dessen perfekte Organisation Peter Bäcker, die gute Seele der Schleffer-Gemeinschaft, großes Lob erhielt. Man ließ viel Raum für die persönliche Begegnung mit den Schweizer Freunden, aber auch die Unterhaltung kam nicht zu kurz. Mit dazu bei trugen auch die Vorfußsänger mit ihren flotten Stimmungsliedern sowie die junge Sängerin Janina Jungbluth mit gefühlvollen Balladen.

Von unserem Reporter Jörg Staiber

Noch sind unsere Kommunen kreditwürdig

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Kreis Birkenfeld - Ob Orts- oder Verbandsgemeinde, ob Stadt oder Landkreis - landauf, landab sind die meisten Kommunen hoch verschuldet. Das ist im Kreis Birkenfeld nicht anders und im Grunde auch ein "alter Hut". Neu allerdings ist, dass es für die kommunalen Verwaltungen zunehmend schwieriger wird, das benötigte Geld zu leihen. Schon geht das Gerücht um, die öffentliche Hand sei nicht mehr kreditwürdig, und es könne nur noch Schulden machen, wer der Bank einen ausgeglichenen Haushalt vorlegt. Doch ganz so ist es nicht.

"Der Landkreis Birkenfeld ist noch kreditwürdig", beruhigt Sebastian Caspary, der sich bei der Kreisverwaltung um die Finanzen kümmert. Allerdings sei ein "dramatischer Rückgang der Angebote zu verzeichnen", fügt Caspary hinzu. Kamen vor zwei bis drei Jahren noch von nahezu allen beteiligten sechs oder sieben Banken Angebote, seien es heute meist nur noch ein oder zwei. Den Grund dafür will der Finanzfachmann auch schon ausgemacht haben: Zahlreiche Banken ziehen sich wegen der sinkenden Lukrativität komplett aus dem Kommunalkreditgeschäft zurück oder limitieren ihr Engagement.

Das hat auch die Stadt Idar-Oberstein festgestellt. "Wenn es notwendig wird, Gelder aufzunehmen, werden mehrere Banken angefragt und um Mitteilung der Konditionen gebeten", beschreibt Pressesprecher Michael Brill das Prozedere. "Die Stadt Idar-Oberstein ist nach wie vor kreditwürdig. Bisher haben wir noch immer eine stabile Anzahl von Angeboten erhalten." Diese Anzahl sei zwar auf Sicht der letzten Jahre etwas rückläufig. Dies liege aber vor allem daran, dass sich einige Banken aus dem Kommunalgeschäft zurückgezogen haben.

Eine Bestätigung dafür gab es seitens der Kreissparkasse Birkenfeld oder auch der Volksbank Hunsrück-Nahe nicht - stattdessen aber einen Hinweis auf das Bankgeheimnis. Der Sprecher einer anderen Kreissparkasse ist da redeseliger: Von lukrativ wolle er beim Kommunalkreditgeschäft gar nicht erst reden. "Nicht einmal kostendeckend", so bewertet er den derzeitigen Zinssatz von 0,2 Prozent für kurzfristige Kassenkredite. "Kommunalfinanzierung ist ein Thema, das nicht mehr so einfach ist wie früher", bestätigt der Sprecher eines weiteren Kreditinstituts. Auch er beschreibt die Kreditvergabe an Gebietskörperschaften als "extrem unwirtschaftlich".

Kein Wunder also, wenn die Finanzmitarbeiter bei den Kommunen fast schon in Jubel ausbrechen. Denn die Angebote der Banken sind keineswegs teurer geworden als noch vor einigen Jahren. "Nein, im Gegenteil. Wir refinanzieren uns derzeit auf Rekordniveau", verrät Sebastian Caspary.

Mit einem unausgeglichenen Haushalt oder einem hohen Schuldenstand aber hat die Kreditvergaben nichts zu tun. Denn immerhin betrugen die Investitionskredite Anfang 2013 beim Kreis 30 Millionen und die Kassenkredite 91 Millionen Euro - Tendenz: steigend. Auch in der Stadt Idar-Oberstein sieht es nicht unbedingt rosig aus: Die Investitionskredite lagen zum gleichen Zeitpunkt bei knapp 40 Millionen Euro (Tendenz: sinkend), die Liquiditätskredite beliefen sich auf 59 Millionen Euro, Tendenz: steigend. Kreditwürdig sind der Kreis Birkenfeld und die Stadt Idar-Oberstein aber dennoch.

Von unserem Redakteur Andreas Nitsch

Vorfreude und Tatendrang spürbar

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Idar-Oberstein - Die Kasse kommt erst am heutigen Mittwoch, es riecht nach Kleber, weil der Boden neu verlegt wird - und es richt endlich wieder nach Papier: Alle Hände voll zu tun haben aktuell Christine Werle und Bettina Mattes-Fuhr, die die Neueröffnung der Traditionsbuchhandlung Schulz-Ebrecht in der Obersteiner Fußgängerzone für Samstag, 9.30 Uhr, vorbereiten.

Und das Duo strahlt nach den Tränen im Februar eine Menge Zuversicht aus. "Der Schock saß tief, als sich am 28. Februar die Türen schlossen: Wir haben erst einmal einige Zeit gebraucht, um alles, was passiert ist, zu verarbeiten. Die letzten 14 Tage im Laden vor der Schließung waren wie bei einer Dauer-Beerdigung. Das hat genagt", blickt Chrsitine Werle zurück. Erfrischend ehrlich geben sie zu: Unternehmer Ralph Effgen und Banker Jörg Wagner, stellvertretender Filialdirektor der Obersteiner KSK-Filiale und Vorsitzender der Interessengemeinschaft Idar-Oberstein, die sich zu einer Betreibergesellschaft zusammengetan haben, mussten eine Menge Überzeugungsarbeit leisten. "Wir hatten schlicht ein bisschen Angst, dass es vielleicht wieder schiefgeht…" Aber dann sei klar gewesen: "Wir packen das an. Wir schaffen das. Wir nehmen die Herausforderung an."

Kein Buch war mehr vorhanden, alles musste in Eigenregie geregelt werden. Und nach und nach füllen sich die Regale. Die Erwartungen sind hoch, schwarze Zahlen sollen geschrieben werden. Das Duo, das jeweils viele Jahre in der Buchhandlung tätig war, setzt auf die Erfahrung und Kundschaft, die erkannt hat, dass schlicht etwas fehlt, wenn der Laden nicht mehr existiert. Aber nicht nur Bücher werden im Angebot sein: So sollen auch DVDs und eine Auswahl regionaler Produkte, darunter die ProBir-Kiste, verkauft werden.

Die Details werden noch geklärt: Die Frauen wollen einen Internet-Shop installieren, bei dem man Bücher bestellen kann, bei Lieferung am Folgetag. Um den Bedürfnissen der berufstätigen Bevölkerung entgegenzukommen, werden die Öffnungszeiten unter der Woche auf 18.30 Uhr und samstags auf 15 Uhr verlängert. Und tolle neue Bücher gibt es ohnehin. Die Expertinnen empfehlen den neuen Dan Brown-Thriller "Inferno", Ursula Poznanskis "Blinde Vögel" (ein intelligenter Krimi) und "Immer wieder das Meer" von Natascha Dragnic (ein stimmungsvoller Liebesroman).

Von unserer Redakteurin Vera Müller


Söhne Mannheims rocken die Burg

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Thallichtenberg - Die Söhne Mannheims gastieren am Samstag, 27. Juli, beim Castle Rock auf der Burg Lichtenberg bei Kusel. Als Vorbands verpflichtete die TSG 41 Grad und Tom Cali. Veranstalter TSG Burg Lichtenberg rechnet mit ausverkauftem Haus und vielen Besuchern aus dem Saarland.

Mit 2000 Besuchern und damit einer ausverkauften Veranstaltung rechnet die TSG Burg Lichtenberg, wenn am Samstag, 27. Juli, der Castle Rock über die Bühne geht. Denn der Sportverein, der Jahr für Jahr das Festival ausrichtet, hat nach Angaben des Festival-Verantwortlichen Erwin Thelen „eine Sensation für unseren Verein, aber auch für die Region" geschafft: Top-Act des Konzertes werden die Söhne Mannheims sein.

Diese Verpflichtung begann schon mit dem Castle Rock 2012. Henning Wehland, Sänger der Band, war mit einer anderen Band auf der Burg. Und die Organisatoren nutzten die Gelegenheit, ihn auf ein Gastspiel anzusprechen. Er war nicht abgeneigt; ein Gespräch mit dem Management sollte folgen. Doch lange Zeit hörten die Veranstalter nichts mehr von der Sache. „Wir hatten das Thema Söhne schon ad acta gelegt", erzählt Thelen. Und dann kam die Überraschung Ende Dezember 2012: Die Söhne Mannheims teilten mit, dass der Termin 27. Juli frei sei. Thelen nahm sofort Kontakt zum Management auf. Diese mailten die Details wie Kosten, Bühne oder Catering. Thelens erster Eindruck: „Das geht auf einer Burg überhaupt nicht und ist nicht zu finanzieren." In sehr vielen Mails, unter anderem mit Management und Tourleitung, sowie vieler Absprachen im Team dauerte es fast drei Monate, bis beide Seiten zustimmen konnten. Den Wermutstropfen, dass Top-Star Xavier Naidoo nicht dabei sein wird, weil er sich eine Auszeit nimmt, hält Thelen für nicht dramatisch. Er verweist auf den dritten Platz der Söhne Mannheims beim Eurovision Song Contest – ohne Naidoo.

Eine Erfolgsgeschichte Die Söhne Mannheims schauen auf eine Erfolgsgeschichte zurück, an die in dieser Form niemand geglaubt hätte, am wenigsten sie selbst. Am Anfang steht im Jahr 2000 das Album „Zion". Mitte 2004 folgt das zweite Album „Noiz" das auf Anhieb die Nummer eins der Albumcharts erobert. Die erste Single „Vielleicht" führt lange Zeit die Liste der meistgespielten Songs aller Zeiten im deutschen Radio an. 2007 präsentiert die CD „Söhne, Mond & Sterne" Solotitel der Söhne-Mitglieder, die den kreativen Mix verschiedener Strömungen innerhalb der Band spiegeln. Im Mai 2011 präsentieren die Söhne Mannheims ihr viertes Studioalbum „Barrikaden von Eden". Mit ihrer Single „Gesucht & Gefunden", schlagen die Söhne Mannheims ein neues Kapitel ihrer musikalischen Karriere auf –ohne Xavier Naidoo und Michael Herberger, die sich eine Auszeit nehmen.

2013 startete die Band mit ihrem Song „One Love" beim Vorentscheid zum Eurovision Song Contest „Unser Song für Malmö". „Der Eurovision Song Contest, dieses große musikalische Medienereignis, das die Menschen in Europa noch ein bisschen mehr zusammenrücken lässt, passt perfekt zum multikulturellen Charakter unserer Band", erklärt Wehland.

Für Mitte 2013 haben die Söhne Mannheims ihr neues Studio-Album angekündigt. Auf mehreren Open-Air Festivals – so auch in Thallichtenberg – werden sie neben ihren großen Hits auch neue Songs, darunter natürlich „One Love" präsentieren. Als Vorbands werden ab 18 Uhr 41 Grad und Tom Cali beim Castle Rock auftreten, bevor die Hauptband gegen 22 Uhr die Bühne betritt.

Von unserer Mitarbeiterin Melanie Mai

  • Karten gibt es für 33 Euro im Vorverkauf bei den Aral-Tankstellen in Freisen und Lauterecken, im Reisebüro Wirtz in Kusel sowie im Pop Shop in Kaiserslautern. Mehr Infos im Internet unter www.burglichtenberg-rock.de

Nicole: Neuanfang bei neuem Label

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Saarbrücken/Nohfelden - Ein neues Album, eine andere Plattenfirma und frische Pläne - nach 32 erfolgreichen Jahren im Musikgeschäft möchte Nicole neue Wege gehen. Dazu gehört, dass die saarländische Sängerin von ihrer langjährigen Plattenfirma Sony zu dem 2012 neu gegründeten Label Telamo gewechselt ist. Viele seien sehr unglücklich gewesen, weil alles, was mit Innovation zu tun hat, von der alteingesessenen Plattenfirma abgeblockt worden sei, erzählt sie.

Ihr neuer Partner setzt dagegen auf die zukunftsorientierte Vermarktung von Musik, unter anderem über einen Fernseh-Verkaufssender. "Ich bin total glücklich mit der Entscheidung", sagt die Grand-Prix-Gewinnerin und ergänzt, dass das neue Team eine Euphorie an den Tag legen würde, die sie lange vermisst habe. Bei Telamo ist auch die neue CD "Alles für dich" erschienen - pünktlich vor dem Eurovision Song Contest in Schweden. 1982 hatte die damals 17-jährige Abiturientin als erste deutsche Vertreterin den Sängerwettstreit im englischen Harrogate mit dem Lied "Ein bisschen Frieden" gewonnen.

"Das Album ist so vielseitig - vielleicht sogar das facettenreichste, das ich je gemacht habe", schwärmt die Sängerin. Der Titelsong richte sich an ihre Fans, die ihr nach so vielen Jahren immer noch die Treue halten, und wurden mit ihnen als Chor in Saarbrücken aufgenommen. Das gilt auch "Berlin Berlin": "Das Lied ist für mich eine Hommage an die Stadt, in der ich meine größten Erfolge feiern durfte", erklärt sie. Allein 17 "Hitparden"-Siege konnte sie dort erringen. Neben Balladen wie "Symphonie d'amour", ein bisschen Jazz und Swing und dem Stück "Du kannst die Welt nicht retten", bei dem die Hörer glauben, sie seien irgendwo in New York in der Bronx, ist auch ein Titel über die Frauen-Unterdrückung in Pakistan auf dem neuen Album zu finden. Das Lied hat Nicole mit der Buchautorin Sabatina James und Metaphysics von den Söhnen Mannheims eingespielt: "Ich war ja noch nie so typisch Schlager. Das Album ist der beste Beweis, dass ich auch Musik mit Tiefgang machen kann", betont sie.

An ihren Songs arbeitet sie übrigens gerne daheim in Neunkirchen/Nahe: "Immer, wenn ich eine freie Minute und völlige Ruhe habe, also keiner im Haus ist und ich weiß: Jetzt stört mich keiner", plaudert die 48-Jährige. In den kommenden Wochen wird dies jedoch nur selten der Fall sein, denn dann stehen zur CD-Veröffentlichung bundesweit TV-Sendungen, Pressetermine und Auftritte an. Auch wenn der letzte Titel der CD "Nehmt Abschied, Brüder" heißt, denke sie zurzeit noch nicht über das Ende ihrer Karriere nach. Wann dieser Tag kommt, entscheide sie - wie so oft - aus dem Bauch heraus: "Dann ziehe ich meinen Hut und sage: ,Das war's dann'. Da gibt es auch kein großes Aufsehen oder eine Abschieds-Tour...",

Doch im Moment ist Nicole hoch motiviert: "Ich starte noch mal richtig durch, bin in freudiger Erwartungshaltung und im Umbruch". Konkrete Pläne für ihre nächste Tour hat sie derzeit aber noch nicht. Die will sie auch davon abhängig machen, wie die neue CD läuft. Fest steht für sie dagegen schon jetzt: "Ich will nicht mit großem Orchester und großer Show auf Tour gehen, sondern bin eher für das Herzliche." Am liebsten würde sie nur noch Kirchenkonzerte geben: "Ich habe festgestellt, dass das irgendwie meine Bestimmung ist."

Von unserem Mitarbeiter Marko Völke

 

  • Am Sonntag, 19. Mai, stellt Nicole ihre neue CD im "ZDF-Fernsehgarten" vor.

Klimaschutzmanager legt erste Bilanz vor

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VG Birkenfeld - Er sollte eigentlich schon zwei Monate früher beginnen, es klappte dann allerdings erst zum 1. Februar. Seit knapp vier Monaten ist Dr. Viktor Klein nun also bei der Verbandsgemeinde Birkenfeld als Klimaschutzmanager tätig. Nun stellte er sich den Mitgliedern des Verbandsgemeinderats vor und präsentierte eine erste Zwischenbilanz. In recht knappen Sätzen - wohl wissend, dass nicht nur eingesparte Energie, sondern auch Zeit Geld ist - erläuterte er seinen Lebenslauf und gab Auskunft über die ersten gestarteten Projekte.

Schon vor dem Dienstantritt Kleins hatte die VG-Verwaltung mit dem Aufbau eines Energiemanagements in den kommunalen Liegenschaften begonnen. So wurde bereits ein Antrag auf Förderung des Projekts "Erstellung eines Klimaschutzteilkonzepts in eigenen Liegenschaften für die Verbandsgemeinde Birkenfeld" eingereicht. Diese Maßnahme wird nun von Klein begleitet. Die Datenerfassung hat begonnen, der Verlauf wird vom Klimaschutzmanager überwacht.

Außerdem wollen Klein und die Bauverwaltung bei ausgewählten Gebäuden der Verbandsgemeinde die Innen- und Hallenbeleuchtung sanieren. Ein Antrag auf Förderung ist gestellt, Zuschüsse in Höhe von 40 Prozent der Kosten winken. Beachtlich: Wenn das Projekt umgesetzt wird, kann die Kohlendioxid-Emission um 47 Tonnen pro Jahr reduziert werden. Wenn man davon ausgeht, dass die Beleuchtung eine Lebensdauer von 20 Jahren hat, entspreche dies einer Gesamteinsparung von 939 Tonnen Kohlendioxid.

In diesem Zusammenhang erwähnte Klein, dass zudem schon die Ortsbürgermeister und Beigeordneten verschiedener Ortsgemeinden bei der Entscheidung für eine LED-Straßenbeleuchtung fachlich beraten wurden.

Zunächst aber galt es für Klein, Kontakte auf allen möglichen Ebenen zu knüpfen - in erster Linie zur ebenfalls in Birkenfeld ansässigen Kreisverwaltung sowie zum Institut für angewandte Stoffstrommanagement (IfaS).

Um ein aktives Netzwerk zu anderen Klimaschutzmanagern aufzubauen, wurden Verbindungen zu Managern dieses Metiers im Saarland und Baden-Württemberg hergestellt. Deren Erfahrungen können sehr nützlich sein, hat Klein jetzt schon festgestellt.

Als nächsten Schritt möchte Klein eine eigene Energierichtlinie für die Verbandsgemeindeverwaltung Birkenfeld einführen. Hierzu soll in den kommenden Wochen ein Arbeitskreis "Klimaschutz in der Verbandsgemeindeverwaltung Birkenfeld" eingerichtet werden, zu dessen ersten Aufgaben die Erarbeitung einer solchen Richtlinie gehören wird. Eine wichtige zukünftige Aufgabe des Klimaschutzmanagers wird zudem die Umsetzung des Projekts "Nahwärmenetz in Birkenfeld" sein. Hierzu wurden bereits erste Gespräche mit erfolgreichen Netzbetreibern in Baden-Württemberg, der Heimat Kleins, geführt.

Von unserem Redakteur Andreas Nitsch

 

  • Im Rahmen seiner Öffentlichkeitsarbeit hat Klein die Dachmarke "Klimaschutz formt Zukunft" inklusive Logo und Slogan entwickelt. Auch der Facebook-Auftritt erfolgte unter dieser Marke, zu finden unter www.facebook. com/KlimaschutzFormtZukunft

Gemeinden rückenin Freibadfrageeng zusammen

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VG Lauterecken/Herrstein - Die Saison im Rüllberg-Bad bei Grumbach soll am Samstag, 18. Mai, beginnen. Unterdessen wird nach Lösungsmöglichkeiten zum Erhalt des in die Jahre gekommenen beheizten Freibades gesucht, und zwar auch über die Grenzen der Verbandsgemeinde Lauterecken hinaus, die Trägerin des Schwimmbades ist.

Lange Zeit war seine Zukunft mehr als ungewiss. Sprach sich der VG-Rat zwischenzeitlich grundsätzlich für eine Umwandlung in ein Naturbad aus, schien im Zuge der am 1. Juli 2014 beginnenden Fusion der beiden Verbandsgemeinden Lauterecken und Wolfstein das Aus für das Rüllberg-Bad programmiert. Aber durch Druck des Fördervereins und der angrenzenden Orte wird umgedacht.

Erklärtes Ziel ist nun, unter anderem die VG Herrstein mit ins Boot zu nehmen. Erstmals trafen sich die Bürgermeister Egbert Jung (VG Lauterecken) und Uwe Weber (VG Herrstein) in ungezwungener Atmosphäre in Mittelreidenbach. Eingeladen hatte das Gremium "Erhalt des Schwimmbades Rüllberg", das sich aus einer Versammlung von Vertretern der nahen Ortsgemeinden - vor allem des Dörferzusammenschlusses "Die Zwölf" - und benachbarter Gemeinden der beiden Verbandsgemeinden Herrstein und Meisenheim im Februar gebildet hatte.

Ziel der Zusammenkunft in Mittelreidenbach war, die politischen Spitzen miteinander in Kontakt zu bringen, um kreisübergreifend eine Unterstützung des Freibades voranzutreiben. Vorrangig sollte der Erhalt des Bades Kernpunkt sein. Außerdem waren Fragen, die durch den demografischen Wandel in nächster Zeit auf die Dörfer zukommen, um zukunftsfähig zu bleiben, von Interesse.

Zunächst wurde über eine Ruftaxiverbindung und den Ausbau dieser sich im Kreis Kusel schon etablierten Linie diskutiert, um die Anbindung der Freizeiteinrichtung - gerade auch während der Sommermonate - zu verbessern. Momentan gibt es keine durchgängige Linie von Lauterecken nach Idar-Oberstein. Als Grund dafür wurde genannt, dass zwei verschiedene Verkehrsgesellschaften zuständig seien.

VG-Bürgermeister Jung kündigte Gespräche mit der Kreisverwaltung Kusel an. Dabei soll auch der Bedarf eines Schülertransfers von und zu den überregionalen Schulen erörtert werden. Jung bekräftigte mehrfach, dass die Bereitschaft gegeben sei, die Anlage durch eine stufenweise Sanierung zu erhalten, was sich insgesamt auf einen geschätzten Kostenrahmen von etwa 650.000 Euro belaufen werde, um die Betriebsfähigkeit aufrechtzuerhalten.

Zur Unterstützung regte Jungs Kollege Uwe Weber an, eine "Mitgliedschaft" der betroffenen Gemeinden zu prüfen, um damit einerseits ihre Verbundenheit zu dokumentieren und auch in angemessenem Rahmen finanziell Unterstützung zu leisten. Darüber hinaus wurden weitere Möglichkeiten durch Sponsoring, Spenden und Pilotprojekte diskutiert. Größtes Sorgenkind für die neue Saison ist momentan noch die Vakanz des Kioskbetriebes. Es wird intensiv nach einer Lösung gesucht.

Bei dem Treffen in Mittelreidenbach wurde deutlich: Die Dörfer müssen in Zukunft näher zusammenrücken, um die Lebensqualität ihrer Bürger zu erhalten. Die Teilnehmer hoffen, dass in diesem Sinne weiter konstruktiv gearbeitet wird und wichtige Ideen entwickelt und umgesetzt werden.

Von unserem Redakteur Klaus Dietrich

Ex-Frau gewürgt: Bewährungsstrafe

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Bad Kreuznach - Zu einer Freiheitsstrafe von 21 Monaten auf Bewährung verurteilte die Schwurgerichtskammer am Kreuznacher Landgericht einen 42 Jahre alten Mann aus der VG Herrstein, der im August des vergangenen Jahres seine Frau schwer gewürgt haben soll (die NZ berichtete).

Der Angeklagte habe über einen Zeitraum von etwa 30 Sekunden so fest zugedrückt, dass die Frau unter Atemnot litt, doch rechtfertige dieser Vorgang noch keine Verurteilung wegen versuchten Totschlags, wie ihn Staatsanwalt Dr. Nils Leimbrock beantragt hatte, sagte der Vorsitzende Richter Dr. Bruno Kremer in seiner mündlichen Urteilsbegründung. Immerhin reiche dieser Vorgang aber, wie auch die Intensität des Würgens, für eine Verurteilung wegen gefährlicher Körperverletzung aus.

Von Beginn des Prozesses an hatte der Mann die Tat bestritten. Der Tatverlauf, wie in der Anklage beschrieben, wonach er neben seiner am Boden liegenden Frau gekniet und sie gewürgt haben soll, stimme so nicht, die räumlichen Verhältnisse seien dafür einfach auch zu eng: "Fahren Sie hin und schauen Sie es sich an", forderte der Mann das Gericht auf.

Das sah den Tatverlauf aber durch Zeugenaussagen bestätigt. So sei eine Angestellte der Frau, in deren kleinem Laden sich der Vorfall ereignete, zur Hilfe geeilt. Erst als sie versuchte, die Hände vom Hals der Frau zu lösen, habe der Mann von seinem Opfer abgelassen, sagte sie aus. Die Entscheidung sei sehr knapp gewesen, räumte Richter Kremer ein. Staatsanwalt Leimrock sah in seinem Plädoyer die Vorwürfe, die eine Verurteilung wegen versuchtem Totschlag rechtfertigen würden, durchaus bestätigt und beantragte eine dreijährige Gefängnisstrafe.

Als Bewährungsauflage muss der Angeklagte, der das Urteil mit großer Bestürzung aufnahm, 3000 Euro an den Frauen-Notruf Idar-Oberstein zahlen. Weder Staatsanwaltschaft noch Verteidigung gaben in oder nach der Verhandlung eine Erklärung ab, ob sie das Urteil annehmen wollen. 

Von unserem Mitarbeiter Rolf Müller

Naturbad muss Feuertaufe erst noch bestehen

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Idar-Oberstein - Still ruht der See - oder besser: das Naturbad im Tiefensteiner Staden. Das Wetter und die in diesen Tagen noch zu entnehmenden Wasserproben müssen mitspielen: Dann öffnet das Bad am Samstag, 25. Mai, pünktlich um 10 Uhr. Das verkündete gestern der städtische Beigeordnete Friedrich Marx bei einem Ortstermin.

Ebenfalls im Stadenbad zu Gast: Thomas Cullmann, in der technischen Abteilung der Stadtwerke für Bäder zuständiger Mitarbeiter, und Hannes Kreuzreuther, Biologe im Unternehmen Polyplan. Die Firma hatte die umfangreiche Sanierung des Bades, das drei Jahre zwangsweise wegen Belastung durch Keime geschlossen und erst 2012 wieder einige Wochen geöffnet war, umgesetzt.

Marx verwies auf den Einbau der optimierten Filteranlage, die für bessere Wasserqualität sorgt. "Wir gehen davon aus, dass es keine Probleme geben wird", blickte Marx in die Zukunft. Allerdings: Wenig repräsentativ seien die Erfahrungen aus der kurzen Saison 2012. Das Bad sei noch nie voll ausgelastet und extrem belastet gewesen. Insofern bleibt es vorerst auch bei einer Besuchergrenze von maximal 750 täglich. In enger Abstimmung mit dem Unternehmen Polyplan beobachte man die Entwicklung und werde dann entsprechende Rückschlüsse ziehen. Natürlich sei auch entscheidend, wie das Gesundheitsamt die Situation bewertet: "Dessen Aussage ist für uns entscheidend. Alles andere wäre fahrlässig." Bei einem Naturbad komme es auf viele Faktoren an: Wetter, Auslastung, Temperatur: Eine sensible Angelegenheit, wissen die Experten. Läuft alles reibungslos, könne es auch sein, dass man die Grenze höher schraube. Stabil beleiben die Eintrittspreise: 2,50 Euro bezahlen Erwachsene für eine Tageskarte, Jugendliche 1,50 Euro. Zehnerkarten für Erwachsene sind für 22 Euro erhältlich, 13 Euro bezahlen Jugendliche. Noch nicht in Anspruch genommene Zehnerkarten bleiben auch in dieser Saison gültig. Erstmals werden keine Jahreskarten verkauft. Da habe es Probleme gegeben. Der Aufwand sei zu groß, die Saison angesichts schlechten Wetters vielleicht zu kurz, kommentiert Marx. Das sorge dann für Unmut. Zehnerkarten gelten übrigens nicht mehr im Verbund; die Birkenfelder haben ihre Freibad-Preise angehoben: Deshalb könne man da nicht mehr im Team agieren. Marx kündigte indes schon einmal an: "Ob die Eintrittspreise auch 2014 so niedrig bleiben, kann man jetzt noch nicht sagen. Vermutlich wird man sich darüber Gedanken machen müssen." Bis zur Eröffnung bei hoffentlich sommerlichem Wetter soll das Bad sich von seiner besten Seite zeigen und auf Hochglanz poliert werden. 

Von unserer Redakteurin Vera Müller

Mehrheit billigt Planungen für den Schlossausbau

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Idar-Oberstein - Der Vorstand des Burgenvereins hatte zu einer Mitgliederversammlung eingeladen, um sich ein Votum für die in der kommenden Woche anstehende Sitzung des Stadtrates einzuholen, in der über die umstrittenen Baumaßnahmen an Schloss Oberstein entschieden wird. Die größte Überraschung des Abends: Nur etwa 30 Mitglieder waren in den Kultursaal des Schlosses gekommen, angesichts der breit und zeitweise sehr emotional geführten Debatte hatte man mit deutlich mehr gerechnet.

Nach einer insgesamt überaus sachlich geführten Diskussion wurden die Bauabschnitte, die eine Überdachung der Gaststättenterrasse, den Anbau eines Lagerraumes an den Kultursaal sowie die Dacherneuerung des Kultursaals vorsehen, mit überwältigenden Mehrheiten gebilligt. Größter Streitpunkt war der Bau eines Galerieraums zwischen dem Kultursaal und dem Wyrich-Trakt, der auch optisch den größten Eingriff bedeuten würde. Doch auch hier ergab sich am Ende mit 20 Ja-, 6 Neinstimmen und 4 Enthaltungen ein deutliches Meinungsbild.

Allerdings stießen die vom stellvertretenden Vorsitzenden Michael Dietz und dem Architekten Rüdiger Bill vorgestellten Pläne nicht unbedingt auf Begeisterung bei den Versammelten, vor allem die Wahl des Materials, eine Zinkstehfalz-Verkleidung, wurde mit großer Skepsis aufgenommen. Bill erklärte, dies sei die einzige Variante, die in Mainz zustimmungsfähig gewesen sei. Der Vorschlag einer Mauer aus Bruchsteinen wäre dort sicher abgelehnt worden.

Letztlich setzte sich bei der Mehrheit die Überzeugung durch, dass derzeit kaum eine andere Lösung gegenüber der Generaldirektion Kulturelles Erbe (vormals Landesamt für Denkmalpflege) durchsetzbar sei. Auch um nicht weiter Zeit zu verlieren, so ging aus mehreren Redebeiträgen hervor, stimme man daher den vorgelegten Plänen zu. Diese, so machten Dietz und Bill deutlich, seien als Paket genehmigt worden, das sich nicht ohne weiteres in Einzelmaßnahmen aufteilen lasse.

Die Gegner der vorgelegten Planungen stellten zum einen in Frage, ob der umstrittene Galerieraum überhaupt notwendig beziehungsweise an dieser Stelle sinnvoll sei. Zum anderen kritisierten sie, dass damit an dieser exponierten Position der optische Gesamteindruck des Schlosses Schaden nehmen würde. Wolfgang Augenstein, LUB-Stadtrat und Mitglied des Schloss-Beirates, schlug stattdessen vor, an dieser Stelle eine Terrasse zu schaffen, eine Lösung, wie sie in ähnlicher Weise an einer Stelle des Hambacher Schlosses realisiert worden sei. Grünen-Stadtrat Thomas Petry, ebenfalls Mitglied im Schloss-Beirat und seit vielen Jahren aktiv am Ausbau des Schlosses beteiligt, favorisierte eine Lösung, bei der die umstrittene Stelle lediglich eine Überdachung erhalten und das Dach des Kultursaal einen Überstand bilden würde.

Die Probleme, zu einem einheitlichen Meinungsbild zu kommen, werden auch dadurch deutlich, dass der Schloss-Beirat sich auf keine Beschlussvorlage für die Stadtratssitzung am kommenden Mittwoch einigen konnte.

Von unserem Reporter Jörg Staiber


Den kommenden Nationalpark erleben

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Kreis Birkenfeld - Die Diskussion um die mögliche Ausweisung eines Nationalparks ist in vollem Gange. Wie ein Entwicklungsnationalpark aussehen könnte, davon haben viele Bürger aber nur eine vage Vorstellung. Abhilfe schaffen wollen die Forstleute des Forstamtes Dhronecken mit geführten Wanderungen in den Wäldern des Nationalparkgebiets, zu denen alle Naturfreunde eingeladen sind.

Revierförster Martin Döscher startet am Samstag, 18. Mai, um 9 Uhr am Hunsrückhaus zu einer Wanderung zum Naturwaldreservat Springenkopf, dem bereits bestehenden "Mini-Nationalpark".

Erbeskopf und Singendes Tal als Naturräume des potenziellen Nationalparks stellt Revierförster Bernhard Haus am Sonntag, 9. Juni, um 14 Uhr vor. Treffpunkt ist der Aussichtsturm auf dem Erbeskopf. "Alles Bruch?", fragt Erlebnisförster Bernd Lischke die Teilnehmer der Wanderung zum Springenbruch, einem "Hot Spot" des Naturschutzes, am Sonntag, 23. Juni. Treffpunkt: 9 Uhr am Hunsrückhaus.

Bernhard Haus führt am Sonntag, 7. Juli, um 14 Uhr ab dem Erbeskopfturm zum Naturwaldreservat Gottlob. Die Buche und ihre Entwicklung in der Kulisse eines möglichen Nationalparks wird Thema dieser Wanderung sein. Um waldbauliche Maßnahmen zur Entwicklung von Nadelwald in Richtung Buchenwald im Sinne eines Entwicklungsnationalparks geht’s am Sonntag, 14. Juli, um 9 Uhr. Treffpunkt ist erneut das Hunsrückhaus.

 

  • Alle Wanderungen dauern zwei bis drei Stunden. Da sie teilweise durch unebenes Gelände verlaufen, sind die Touren für Kinderwagen nicht geeignet. Witterungsgerechte Kleidung und festes Schuhwerk sind erforderlich. Die Veranstaltungen sind kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Die Jugend wünscht sich eine Disco

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Birkenfeld - Sie wünschen sich eine Disco und ein Fast-Food-Restaurant, bessere Shoppingmöglichkeiten für Kleidung und Elektrogeräte, Konzerte im Sommer, zielgruppenspezifische Angebote, mehr Flair in der Kreisstadt durch attraktive Cafés und Lokale, eine bessere Busverbindung und eine Präsentation der Stadt und ihrer Freizeitmöglichkeiten auf Facebook, Plakaten oder über eine App.

1096 befragte Studierende der FH und Schüler aus Birkenfeld sind alles andere als rundum zufrieden mit den Angeboten in der Kreisstadt, wobei die Schüler die bestehenden Angebote besser bewerten als die Studierenden. Das zeigte die Marktforschungsstudie, die im Rahmen einer Stadtratssitzung vorgestellt wurde, in der auch die Bürger mitdiskutieren konnten.

Die Situation in Birkenfeld ist eigentlich paradox: In der benachbarten Fachhochschule studieren 2500 junge Menschen, hinzu kommen noch einmal Hunderte von Schülern, doch ihre Freizeit verbringt die Mehrzahl anderswo. 172 Euro haben sie im Durchschnitt pro Monat für Freizeitgestaltung zur Verfügung. Es fehlen nachhaltige Konzepte, um Studierende und Schüler ins Stadtgeschehen zu integrieren. Der Umwelt-Campus fristet noch immer ein Satellitendasein, verdeutlichte Stadtbürgermeister Peter Nauert die Problemstellung und Ausgangslage für die Marktforschungsstudie.

Nur ein Fünftel der Befragten verbringt die Freizeit in Birkenfeld. Am besten bewertet wurde das Movietown in Neubrücke sowohl in Bezug auf seine Bekanntheit als auch auf die Zufriedenheit. In dem Kino wünscht man sich nur günstigere Preise. Die Sauberkeit im Ferienpark Hambachtal wurde bemängelt, ebenso die wenig ansprechende Präsentation von Kneipen und Lokalen am Ort. Dass eine Disco und ein Fast-Food-Restaurant fehlen, wurde am häufigsten genannt. Nauert könnte sich beispielsweise in der leer stehenden Heinrich-Hertz-Kaserne einen solchen Tanzpalast vorstellen. Auch die Ansiedlung eines Fast-Food-Restaurants hält er in Zukunft für nicht ausgeschlossen, wenn nach dem Bau der Südwest-Spange, auf die die Stadt wartet, ein neues Gewerbegebiet entsteht.

Doch auch mit wenigen Mitteln ließen sich schon in naher Zukunft Verbesserungen realisieren, wurde deutlich. Beispielsweise könnte man das Erstsemesterwillkommenspaket mit Gutscheinen von städtischen Eisdielen und Lokalen und einem Freizeitstadtplan ausstatten, regten die Studierenden an. An oberster Stelle steht die Kommunikation. Viele Informationen über die durchaus schon bestehenden Angebote kommen bei der Zielgruppe der jungen Erwachsenen erst gar nicht an. So wünschten sich die Studenten einen Lauftreff, um im Sitzungssaal zu erfahren, dass es den schon gibt... "Dass die Information versanden, gibt mir zu denken", gestand Nauert, der versprach, dass die Stadt sich baldmöglichst um eine Seite bei Facebook kümmern wolle. Etliche Angebote gerade von Vereinen gehen an den Bedürfnissen der Jugend vorbei.

Die Kreisstadt steht bei den Freizeitangeboten in Konkurrenz zu St. Wendel sowie Kaiserslautern, Trier und Saarbrücken - viel größeren Kommunen, gegen die sie den Kampf verlieren muss. Trotzdem könnte man einiges tun, zeigten die fünf Studenten auf, die die Studie vorstellten.

Lisa Johann beispielsweise bekannte freimütig, dass sie in Pausen zum Kaffee trinken nach St. Wendel und dann wieder zurück zum Umwelt-Campus fahre. Gäbe es ein attraktives Café in der Kreisstadt, würde sie dorthin gehen. Und das könnte sich rechnen. Vorausgegangene Machbarkeitsüberlegungen gingen noch von 1000 Studierenden am Campus aus, erläuterte Amtsrat Kai Kämmerling.

Von unserer Redakteurin Gabi Vogt

Grüner Markt der AWO hat sich etabliert

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Idar-Oberstein - Vor zwei Jahren fand auf dem Gelände hinter der AWO-Geschäftsstelle erstmalig ein Grüner Markt statt, seitdem hat der einen festen Platz im Veranstaltungskalender des Sommerhalbjahres gefunden. Am kommenden Samstag, 18. Mai, ist es wieder so weit: Von 10 bis 17 Uhr werden zwischen den Gewächshäusern der früheren Gärtnerei Springweiler an der alten B 41 in Oberstein Produkte aus der Region angeboten.

Entsprechend der Jahreszeit findet der Gartenfreund eine breite Palette an Jungpflanzen, wobei vor allem die Spezialitäten des Hauses, jeweils mehr als 100 Sorten Chili- und Tomatenpflanzen, zu nennen sind, aber auch Kräuter, Stauden oder Rosen. Hinzu kommen Gemüse, Essig, Öle, Honig, Seife, Filzartikel, Salze, Säfte, Secco, allerlei Bio-Produkte und sogar Hundekekse.

Doch der Grüne Markt ist mehr als nur die Möglichkeit, regionale und ökologische Produkte zu kaufen, er ist gleichzeitig ein Treffpunkt mit Erlebnischarakter. Dafür sorgt auch das ausgesuchte gastronomische Angebot, das neben Kaffee und Kuchen auch einen vegetarischen Eintopf, Gulaschsuppe, Bärlauchschnittchen oder Maibowle vorhält. Eine Bilderausstellung wird den früheren Heizungsraum der Gewächshäuser verschönern.

"Der Markt kommt sehr gut bei den Besuchern an", verrät Organisator Uwe Schüssler, der auch die Gewächshäuser betreibt, in denen die Chili- und Tomatenköstlichkeiten heranreifen, die bei vielen Gourmets der Region schon längst als Geheimtipp gehandelt werden. "Wir können uns inzwischen auf unsere Stammkundschaft verlassen, die auch kommt, wenn das Wetter einmal nicht so mitspielt. Und auch die Gruppe der Standbetreiber ist zu einer Gemeinschaft zusammengewachsen, mit der die Zusammenarbeit richtig Spaß macht."

Mehr als zwei Jahrzehnte hatten diese Gewächshäuser nach der Ära Springweiler leer gestanden und schienen ebenso wie das frühere Blumengeschäft und das dazugehörige Wohnhaus dem Verfall preisgegeben zu sein. Das änderte sich erst, als der Kreisverband der AWO das Gelände kaufte, das Wohnhaus zu Verwaltungsräumen umbaute und den Laden zu einem Tagungsraum, in dem auch schon mal Ausstellungen gezeigt werden, wie zuletzt über 150 Jahre SPD. Im Anschluss daran wurden die Gewächshäuser Schritt für Schritt wieder in Betrieb genommen, und bereits in diesem Jahr soll auch das Außengelände wieder zum Gemüseanbau genutzt werden.

Von unserem Reporter Jörg Staiber

Nachbar-Kreis als abschreckendes Beispiel

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Rhaunen - Die Energiewende und die Folgen für den Hunsrück: Zu diesem Thema hatte Professor Dr. Wolfgang Benzel, Vorsitzender CDU im Kreis Birkenfeld, Parteifreunde, interessante Gesprächspartner und Gäste ins katholische Pfarrheim eingeladen. Die 16. CDU-Hunsrück-Konferenz war eher spärlich besucht, eine gewisse Müdigkeit scheint mit Blick aufs viel diskutierte Thema spürbar.

Andererseits: Eigentlich geht es ja jetzt erst los, bislang war das ja nur das Vorspiel, wie Georg Dräger, Bürgermeister der VG Rhaunen, betonte. Und: Von Einigkeit mit Blick aufs Thema kann keine Rede sein, zum Teil überdeutlich und recht emotional brachten sich einige wenige Windkraft-Gegner in die durchaus konstruktive Veranstaltung ein.

Benzel stellte in seiner Eröffnungsrede klar: Jedes Bundesland kocht in Sachen Energiewende sein eigenes Süppchen. Die Frage sei, wie man das Ganze fachlich und sachlich sauber aufarbeiten könne. "Wir müssen mehr Innenmarketing betreiben, erkennen, wie schön es bei uns ist. Bleibt davon viel übrig, wenn überall Windräder stehen? Für mich läuft auch im Kreis Birkenfeld zu vieles in diesem Bereich unkoordiniert."

Dieser Aussage schloss sich Antje Lezius, CDU-Bundestagskandidatin für den Wahlkreis Bad Kreuznach/Birkenfeld, in ihrem Grußwort an: "Windräder... Nicht überall und um jeden Preis." Gerade mit Blick auf die Vielfalt der Natur im Hunsrück und die touristischen Schwerpunkte müsse man mit Augenmaß agieren. Vor dem Hintergrund der negativen demografischen Entwicklung stellte sie die Frage in den Raum, wer denn letztlich die Verbraucher sein werden, wenn die groß angelegte Energiewende umgesetzt sei.

Dräger: Regionale Wertschöpfung

Mit "Sozialraum und Energieregion Rhaunen 2020" überschreibt Georg Dräger das Konzept der VG Rhaunen mit Blick auf Energiepolitik, das er im Rahmen der Konferenz erläuterte. Die VG Rhaunen hat bekanntlich Großes vor und ist damit führend im Kreis Birkenfeld: die vor einem Jahr gegründete AöR "Energiewelt Idarwald", die dieser Tage mit dem Betreiber Juwi einen Vertrag unterzeichnete (22 Windkraftanlagen sind auf entsprechenden Flächen geplant), ein Biogas-Projekt zur Nutzung überschüssiger Windenergie. Die VG Rhaunen habe in Zusammenhang mit der Windenergie das Ziel, eine größtmögliche regionale Wertschöpfung für eine nachhaltige kommunale Entwicklung unter größtmöglicher Akzeptanz zu erreichen. Den Belangen des Umwelt- und Tierschutzes, aber auch der Bürger soll durch Gutachten, die zwischenzeitlich in Auftrag gegeben wurden, Rechnung getragen werden. Das auf erneuerbare Energien abgestellte Projekt der VG soll Windenergie und Biomasse verbinden, um die Energiebedürfnisse der hier lebenden Menschen bezahlbar befriedigen zu können. "Wir stehen noch am Anfang", machte Dräger deutlich.

332 Anlagen sollen es werden

Einen wenig strukturierten Vortrag hielt der Erste Beigeordnete des Rhein-Hunsrück-Kreises, Reinhard Klauer. Er stellte direkt unmissverständlich klar: Der Kreis genehmigt die Anlagen lediglich und könne auch nicht anders. Man habe sich in seiner Heimat vom Energieimporteur zum -exporteur entwickelt. 149 Windkraftanlagen gebe es aktuell im Kreis, 332 sollen es Schritt für Schritt in den nächsten Jahren werden. Dazu komme eine große Anzahl von Fotovoltaikanlagen. Jede Generation verändere ihre Landschaft. Als Beispiel führte er die Straßennetze an. Und darüber beschwere sich heute ja auch niemand mehr.

Andreas Hackethal, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Morbach, erläuterte souverän, was es mit der vor zehn Jahren nach und nach entstandenen "Energielandschaft Morbach" auf sich hat. Hier werde ein einmaliges Konzept zur intelligenten Nutzung von Synergien und zur Einsparung von Kosten und Ressourcen auf dem Gelände des ehemaligen US-Munitionslagers Rapperath/Wenigerath umgesetzt. Morbach entwickelt in Zusammenarbeit mit Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft Nutzungsmöglichkeiten für Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien. Der Strom wird ins Netz eingespeist, die Wärme wird zur Wärmeversorgung eines angeschlossenen Gewerbeparks genutzt. Im Informationszentrum wird Energie für Besucher, die in großer Zahl aus aller Welt kommen, erfahrbar. Hackethal stellte klar: "Wir haben einen Vorteil. Als Einheitsgemeinde müssen wir uns nicht an den Begehrlichkeiten einzelner Orte orientieren." Das mache handlungsfähiger.

An die Vorträge schloss sich eine intensive Diskussion an, die die Windkraft-Gegner dominierten. Bezweifelt wurde unter anderem die Wirtschaftlichkeit der Anlagen.

Lang: Standort nicht herabgestuft

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Baumholder - Auch wenn der Standort Baumholder nach einem USA-Besuch des rheinland-pfälzischen Innenministers Roger Lewentz nicht in einem Atemzug mit den absolut unangefochtenen US-Standorten Kaiserslautern, Ramstein und Weilerbach genannt wird, ist die US-Garnison Baumholder "Enduring Base" (dauerhafter Standort).

"Von dieser Einordnung ist das US-Militär nicht abgerückt. Es gibt aus militärischer Sicht keine Herabstufung des Standortes", sagt Peter Lang. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Baumholder ist nach einem Gespräch mit dem Innenminister nach wie vor optimistisch, dass Baumholder auf der militärischen Landkarte der US-Armee einen festen Platz einnimmt und auch in Zukunft Einheiten in der Westrichstadt stationiert sein werden.

Auch der Minister betonte bei einer Pressekonferenz am Mittwoch nach seiner USA-Reise, dass er nicht davon ausgehe, dass Baumholder auf eine Streichliste komme. Doch entscheidend wird sein, wie sich die politische Stimmung entwickelt. Angesichts des immensen Spardrucks - von 770 Milliarden Euro im Militäretat in zehn Jahren ist die Rede - ist es gut möglich, dass erneut über Standorte diskutiert wird. "Es kann sein, dass dann aus dem politischen Raum auf Deutschland gezeigt wird", sagte der Minister.

Das verunsichert den Bürgermeister der Verbandsgemeinde in seiner positiven Sicht erst einmal nicht. "Wir leben seit Jahrzehnten in einem Zustand der andauernden Überprüfung. Das ist eine weitere." Baumholder habe viel zu bieten. "Der Truppenübungsplatz ist vor der Haustür. Das ist für die Armee nach wie vor sehr attraktiv."

Doch Lang verleugnet auch nicht, dass der Spardruck eine Unbekannte in dem Kalkül darstellt. Im Herbst will das Pentagon eine Liste mit Standorten und Truppengrößen vorlegen. Daher will Lewentz dann ein weiters Mal nach Washington reisen und mit Senatoren und Kongressabgeordneten sprechen. Peter Lang, der den Minister im vergangenen Mai schon auf einem US-Besuch begleitet hatte, hat angeboten, wieder mitzufliegen. "Was ich bisher gehört habe, passt zu dem, was uns im vergangenen Jahr gesagt wurde", macht er sich keine ernsthaften Sorgen, zumal neue Einheiten nach Baumholder kommen.

Der Kreisbeigeordnete Helmut Billert, der Landrat Dr. Matthias Schneider in dessen Urlaub vertritt, schätzt die Voraussetzungen Baumholders als sehr gut ein: Die Nähe zur Luftwaffenbasis Ramstein, der Truppenübungsplatz und die offene Haltung der Bewohner seien nach wie vor Pfunde, mit denen die Westrichstadt wuchern könne. Trotzdem sei es immer von Vorteil, sich auch auf den schlimmsten Fall einzustellen und ein Worst-Case-Szenario zu entwickeln. "Das kann weder Baumholder, noch der Kreis, noch das Land alleine. Das ist eine übergeordnete Aufgabe", so Billert.

Von unserer Redakteurin Gabi Vogt

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