Kreis Birkenfeld - Wird die Kohlmeise ihre Vormachtstellung im Kreis Birkenfeld behaupten? Wie sieht es mit der Amsel aus, die in den vergangenen Jahren durch einen Krankheitserreger arg dezimiert wurde? Können auch bei der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel" wieder seltene Arten beobachtet werden? Antworten auf diese Fragen erhofft sich der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) durch die neuerliche Zählaktion, die sich nun erstmals über vier Tage erstreckt und auch im Kreis Birkenfeld immer beliebter wird.
Die „Stunde der Gartenvögel 2013" findet vom 9. bis 12. Mai statt – wegen des Feiertags Christi Himmelfahrt also einen Tag länger als üblich. Teilnehmen kann jeder und dabei auch noch tolle Preise gewinnen. Vogelfreunde quer durch die Republik sind aufgerufen, eine Stunde lang alle Vögel zu notieren und dem Nabu zu melden. Beobachtungsposten können im Garten, auf dem Balkon oder im Park bezogen werden. Wie's funktioniert, steht im Infokasten.
Auch im Kreis Birkenfeld erfreut sich die Aktion wachsender Beliebtheit. Das belegen die Teilnehmerzahlen. Hatten im Jahr 2011 gerade mal elf Naturliebhaber ihre Beobachtungen gemeldet, waren es im vergangenen Jahr schon 57. Sie hatten 1596 Vögel beobachtet, mehr als fünfmal so viel wie im Jahr zuvor. In den Jahren 2010 wurde der Haussperling, gemeinhin als Spatz bezeichnet, am häufigsten gesichtet. 2012 allerdings musste er sich mit Platz zwei (199 Beobachtungen) zufriedengeben, die Kohlmeise, in den Vorjahren noch auf den Rängen 5 und 3 platziert, hatte dem Piepmatz den Rang abgelaufen. Blaumeise, Elster und Amsel folgten auf den Plätzen, wobei die Amsel in den Jahren zuvor in der Tabelle jeweils noch besser lag.
Mit Zunahme der Mitmacher erhöhte sich auch die Anzahl der gesehenen Vogelarten. 2010 und 2011 waren es im Kreis Birkenfeld jeweils 36 Arten, 2012 stieg die Anzahl auf 59 an. Erstaunlich ist, dass bei den drei vergangenen Aktionen solch prominente Vertreter wie der Grünspecht, der Mäusebussard, die Misteldrossel oder auch das Rotkehlchen und der Eichelhäher zuweilen lediglich ein einziges Mal auf dem Meldebogen vertreten waren. Erfreulich hingegen ist zu bemerken, dass sich auch der eher seltene Eisvogel, der Bluthänfling oder auch der Trauerschnäpper blicken ließen.
Bundesweit hat übrigens der Haussperling (151 065 Sichtungen) noch immer die Nase vorn. Mit enormem Abstand folgen Amsel (103 425), Kohlmeise (83 979), Blaumeise (65 553) und Star (62 156). Auf den Rängen sechs bis zehn rangieren Elster, Grünfink, Mauersegler und Mehlschwalbe. Insgesamt hatten sich in ganz Deutschland 43 328 Leute an der Zählaktion beteiligt. In 28 233 Gärten wurden 992 655 Vögel gezählt. Die Organisatoren rechnen damit, dass die Millionengrenze diesmal deutlich überschritten wird.