"Der Nationalpark ist für uns eine große Chance", fasste Landrat Udo Recktenwald (CDU) die Meinung des Kreistages zusammen. Der Park sei ein Projekt für den Naturschutz, aber auch für die Regionalentwicklung und den Tourismus. "Wir erwarten, dass der Keltenpark in Otzenhausen das südliche Eingangstor zum Park wird", so Recktenwald. Die rheinland-pfälzische und die saarländische Landesregierung planen den grenzüberschreitenden Nationalpark Hochwald-Idarwald mit einer Gesamtfläche von etwa 10 000 Hektar. 970 Hektar liegen auf den Gemarkungen Nonnweiler und Nohfelden im Kreis St. Wendel. Deshalb waren die Räte beider Gemeinden und der Kreistag zu einer Stellungnahme aufgefordert worden. Sie fiel bei allen drei Gremien positiv aus.
"Wenn der Nationalpark kommt, fängt die Arbeit noch einmal richtig an. Wir müssen die Chancen richtig nutzen", sagte SPD-Fraktionschef Magnus Jung. Es sei wichtig, dass man sich zum Park bekenne, auch was naturschutzrechtliche Dinge angehe. Die Chancen für die Regionalentwicklung seien außerordentlich groß. Die Umsetzung gehe aber nicht von alleine. Jung begrüßte es, dass im Landeskonzept der Keltenpark als Tor zum Nationalpark fest vereinbart sei und dass es Überlegungen gibt, wie man Keltenpark und Nationalpark in ein Konzept integrieren kann. Jung: "Wir wollen den Nationalpark umsetzen. Das ist eine gute Entscheidung für den Landkreis St. Wendel."
Das unterstrich für die CDU-Fraktion auch Vorsitzender Friedbert Becker. Probleme und Bedenken sind nach seiner Ansicht einvernehmlich lösbar. Für die Grünen geht mit dem Park ein großer Wunsch in Erfüllung. Lars Schlaup ist sich sicher, dass mit dem Park bewiesen werden kann: "Ökologie und Ökonomie können nebeneinander existieren. Es dürfte nur Gewinner geben."
Vor der Debatte hatte Thomas Steinmetz vom Umweltministerium das Projekt Nationalpark vorgestellt. Ziel sei, es 75 Prozent der Fläche in 30 Jahren zu einer Naturzone zu entwickeln. 25 Prozent im Randbereich bleiben Pflegezone, dort dürfe nach wie vor Waldbau betrieben werden. Bei Ausweisung des Parks 2015 seien 30 Prozent Naturzone - Flächen, die schon jetzt aus Naturschutzgründen von der Bewirtschaftung ausgenommen sind. Von den 970 Hektar des Parks im Saarland sind 943 Hektar Staats-, 27 Hektar Privatwald.
Die Stellungnahmen aus der Region gehen an die saarländische Landesregierung. Im kommenden Jahr wird das Land ein Gesetz erarbeiten, das dann das Landesparlament verabschieden muss. Dazu werden wieder die betroffenen Gremien in der Region gehört. Zudem wir ein Staatsvertrag mit Rheinland-Pfalz erarbeitet. 2015 könnte dann der Nationalpark eingerichtet und mit der Umsetzung begonnen werden.