Idar-Oberstein - Er war beliebt und bei den Kollegen hoch angesehen, an seinen medizinischen Fähigkeiten gab es nichts zu beanstanden: Zwei Jahre lang hat ein Mann im Klinikum Idar-Oberstein als Arzt gearbeitet, erst dann flog der ganze Schwindel auf.
Am heutigen Mittwoch bereits, ab 8.30 Uhr, steht ein Mann aus Idar-Oberstein vor Amtsrichter Johannes Pfeifer. Ihm wird ein besonders schwerer Fall der sexuellen Nötigung vorgeworfen. Er soll seiner ehemaligen Lebensgefährtin ein Mittel, vermutlich K.-o.-Tropfen, in den Tee gegeben haben, um sie außer Gefecht zu setzen. Als die Frau keinen Widerstand mehr leisten konnte, fesselte der 51-jährige Frührentner sie, missbrauchte sie auf übelste Weise und fügte ihr mit Gegenständen unsagbare Schmerzen zu. Die Mindeststrafe hierfür beträgt zwei Jahre Haft.
Sexueller Missbrauch einer widerstandsunfähigen Person – zu diesem Vorwurf muss ein Bundeswehrsoldat aus Idar-Oberstein ebenfalls heute ab 13.30 Uhr Stellung beziehen. Eine junge Frau hatte mit mehreren Leuten gefeiert und sich spät am Abend schlafen gelegt. Sie wurde wach und bemerkte, dass der Mann sich an ihr verging.
Raub steht am Donnerstag, 13. Juni, ab 9 Uhr auf der Tagesordnung. Der Angeklagte soll einen Mann, der schon stark betrunken war, nachts in Baumholder zunächst zusammengeschlagen und ihm dann das Handy gestohlen haben (die NZ berichtete).
Betrug – so lautet der Vorwurf am Dienstag, 18. Juni. Eine Idar-Obersteiner Firma hatte im Internet Hilfe bei der Suche von Investoren angeboten. Kunden aus dem gesamten Bundesgebiet hatten sich gemeldet und unter anderem auch einen Fragebogen ausgefüllt. Darüber hinaus kam es auch zu Gesprächen. Letztlich hatten die Kunden einen sehr viel Geld bezahlt, doch der erhoffte und in Aussicht gestellte finanzstarke Geldgeber war ausgeblieben. Stattdessen erhielten die Geschädigten nur wertlose Adressen. Nun streiten sich Kunden und Firmenbetreiber über Art und Umfang des Angebots.
Ein „alter Bekannter“, so beschrieb ihn Richter Pfeifer, steht am Freitag, 28. Juni, vor Gericht. Handel mit Betäubungsmitteln, Diebstahl und Sachbeschädigung wird ihm vorgeworfen. Der vorbestrafte Idar-Obersteiner wurde bereits 2007 wegen Körperverletzung und Nötigung zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, die er auch verbüßt hat. Nun soll er fast 100 Gramm Hasch mit einem hohen Wirkungsgrad erworben haben, um es weiterzuverkaufen.
Am Donnerstag/Freitag, 11./12. Juli, beginnt der Prozess gegen ein Mitglied der Motorradgruppe Bombholders. Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz heißt es in der Anklageschrift. Nach dem Hinweis eines Waffenhändlers waren Anfang 2012 in Bayern und auch bei Baumholder Razzien durchgeführt worden. Der 45-Jährige aus der Verbandsgemeinde Baumholder soll fünf halb automatische M 16-Sturmgewehre besessen haben. Magazine mit der passenden Munition waren bei ihm gefunden worden.
Eine Frau muss sich am Donnerstag, 25. Juli, wegen Abrechnungsbetrugs rechtfertigen. Sie soll bei Krankenkassen Rechnungen eingereicht, die Leistungen dafür aber nie erbracht haben. Die Beschuldigte stand erst kürzlich vor Gericht, weil sie mit mehreren Männern Geschlechtsverkehr hatte, ohne sie über ihre Hepatitis-C-Erkrankung zu informieren.
Schwere Körperverletzung steht am Donnerstag, 29. August, an. Ein Mann aus dem Kreis soll in einem Birkenfelder Lokal einer Frau eine Flasche ins Gesicht geschlagen haben. Die Frau wird für immer entstellt sein, zahlreiche Narben blieben zurück.
Von unserem Redakteur Andreas Nitsch