Rückblick: Geboren wurden die Idee schon 2010. Marco Schneider, Soldat bei der Bundeswehr, musste nach Sonthofen in Bayern zu einem Lehrgang. Kurzerhand entschlossen sich Ingo Schmidt und Roland Frühauf, mit in den Süden zu fahren und das Ganze mit einem Skiurlaub zu verbinden. Gesagt, getan. Die drei Freunde verlebten ungetrübte Tage, und eines Abends bei einer Schweinshaxe fiel der Vorschlag: "Wir könnten ja mal über den Jakobsweg gehen." Seitdem ließ das Trio dieser Gedanke nicht mehr los.
Allerdings war die Realisation des Unterfangens Jakobsweg gar nicht so einfach. "Wir mussten ja alle zum gleichen Zeitpunkt Urlaub nehmen. Das allein war schon schwierig genug", erzählt Ingo Schmidt. Aber diese Hürde könnte genommen werden. Zweites Problem war: "Was sagen die Partner zu der Schweinshaxenidee?" Ingo Schmidt hatte auch hier einen simplen wie genialen Einfall. "Ich habe meine Frau gefragt, ob sie mitkommen möchte. Sie hat dankend abgelehnt." Die Strapazen waren ihr wohl zu groß, meint er mit einem verschmitzten Lächeln.
Nun denn, dann konnten die Planungen ja in Angriff genommen werden. Zunächst soll es mit dem Flugzeug vom Hahn aus über London nach Biariz an der französischen Atlantikküste gehen. Von dort geht es per Bus und Bahn bis kurz vor die spanische Grenzen. Dort sollen dann die Wochen der Wahrheit beginnen.
Ihre Ausrüstung haben die tapferen Wandersleut' schon lange beisammen: Rucksack, Schlafsack, Zelt und was man halt sonst noch so benötigt: Taschenlampe, Taschenmesser und viele wertvolle Kleinigkeiten mehr. Ordentliche Schuhe haben sich die Drei auch besorgt. "Die haben wir schon etwa 400 Kilometer eingelaufen", verrät Ingo Schmidt.
Die Tour verspricht schon jetzt, ein wahres Abenteuer zu werden. Denn einzelne Routen haben die Unerschrockenen nicht geplant. "Wir wollen immer am Abend schauen, wie weit wir kommen und wo wir schlafen können", betont Ingo. Schließlich wüssten er und seine beiden Mitstreiter nicht, wie die Kondition mitspielt.
Die größte Herausforderung, so befürchtet Ingo Schmidt, wird schon die erste Etappe sein. "Es geht 28 Kilometer durch die Pyrenäen - rauf und runter." Diese Strecke müssen die Oberbrombacher auf jeden Fall bewältigen. Denn unterwegs gibt es keine Möglichkeit, eine Schlafstätte zu finden. Spätestens hier wird sich zeigen, ob das Ausdauervermögen der drei Fußballer ausgeprägt genug ist.
Das Trio wird von unterwegs immer wieder in der Nahe-Zeitung von seiner Tour berichten.
Von unserem Redakteur Andreas Nitsch