Kronweiler - Zu Selbstversorgern in Sachen Energie werden die Verbandsgemeindewerke und der Abfallwirtschaftsbetrieb. Eine Anlage soll Gase verstromen, die bei der Klärung von Abwässern im Werk Kronweiler sowie als sogenannte Deponiegase im Untergrund der benachbarten Müllhalde anfallen.
Mit einem jährlichen Aufkommen von 110 000 Kubikmetern Klärgas und 65 000 Kubikmetern Deponiegas, die in einer modernen Mikrogasturbinenanlage sollen nach dem Dynamoprinzip dauerhaft mindestens 1,25 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr werden sollen, rechnet VG-Werkleiter Jürgen Jahn, der das Projekt gerade bei der Birkenfelder Leistungsschau präsentierte.
Der größte Teil des produzierten Strom wird anschließend an Ort und Stelle von den beiden Kooperationspartnern verbraucht. Sie erwarten sich davon eine Senkung ihrer Energiekosten, aber auch mehr Sicherheit vor künftig zu erwartenden Preissteigerungen im Energiesektor.
Die Abwasserreinigungsanlagen der VG-Werke in Kronweiler verbrauchen im Jahr rund 650 000 Kilowattstunden Strom, weitere 300 000 Kilowattstunden werden der AWB abnehmen, der Rest von 300 000 Kilowattstunden - das entspricht in etwa dem Jahresbedarf von 75 Vier-Personen-Haushalten - wird ins Netz eingespeist.
Die Anlage schlägt mit Baukosten von insgesamt 1,915 Millionen zu Buche, davon tragen die Abfallwirtschaftsbetriebe des Landkreises 1,2 Millionen Euro, die Verbandsgemeindewerke 715 000 Euro. Als Beispiel für eine ökologisch sinnvolle Nutzung der in Klarschlamm enthaltenen Energie, aber auch als Beispiel einer erfolgreichen interkommunalen Kooperation wird die Maßnahme durch das Land Rheinland-Pfalz mit insgesamt 1 025 000 Euro gefördert. Davon fließen 158 000 Euro als Zuwendung, der Rest von 867 000 Euro als zinsloses Darlehen. Die Verbandsgemeindewerke erwarten Fördermittel von insgesamt 522 000 Euro aus Mainz. Davon werden 58 000 Euro als Zuwendung gewährt, der Rest, rund 464 000 Euro, fließt als zinsloses Darlehen.
Von unserem Redakteur Klaus-Peter Müller