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Vier flotte Chörebeleben dieDorfgemeinschaft

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Hottenbach - Ein Lehrer war einst Initiator. Der MGV 1863 Hottenbach feiert aktuell sein 150-jähriges Bestehen. Das erste Jubiläumskonzert hierzu findet am Samstag, 8. Juni, um 20 Uhr in Hottenbach im Saal Faust statt. Als Gastchöre wirken der Gesangverein Allenbach, der Gesangverein Frohsinn Asbach/Hellertshausen und die Chorgemeinschaft Mörschied, Schauren, Wirschweiler mit.

Vor 150 Jahren kamen in Hottenbach 40 Männer und "Jünglinge nach stattgehabten Stimmwechsel zusammen, um Chorstücke aus der Volksmusik und kirchliche Weisen einzuüben", so ist es in der Chronik nachzulesen. Der sangesfreudige Lehrer Bottler hatte die Dorfbewohner "angesteckt", und so kam es zur Gründung eines Chors. Später gesellte sich der weit über die Regionalgrenzen bekannte Pfarrer Dr. Albert Hackenberg (preußischer Abgeordneter), den es als jungen Theologen nach Hottenbach verschlagen hatte, zu dem Chor. Später Ruhm: Der neue Dorfplatz in Hottenbach heißt seit 2012 "Pfarrer Dr. Albert Hackenberg Platz".

Im September 1863 wurde die erste Satzung des Männergesangvereins 1863 Hottenbach verabschiedet. Als einmal Abwanderungen der besten Stimmen drohten, reimte Bottler seine Sorgen um den Fortbestand des Chors in einem Gedicht. Darin heißt es: "Und zuletzt, weil’s einen Stich mir ins Herz versetzt, dass ein Chor, der singet so wundervoll, vielleicht demnächst sich auflösen soll. Drum bitt’ ich, dass sie auf allen Gassen, noch heute den Strafbefehl erlassen, dass, die der Tat sich schuldig wissen, noch drei Jahre weiter singen müssen."

Offensichtlich hatte dieser Appell gefruchtet, denn der MGV Hottenbach besteht bis zum heutigen Tag, allerdings nicht mehr als reiner Männerchor. Unter dem Vereinsnamen MGV 1863 Hottenbach singen im Jubiläumsjahr insgesamt vier Chöre. Dies sind ein Kinderchor, ein Jugendchor (beide unter der Leitung von Jasmin Friedt, deren Urgroßvater Heinrich Friedt viele Jahre den Männerchor dirigierte) sowie der bekannte Frauenchor Intermezzo (eher modern ausgerichtet) und der aus dem gemischten Chor hervorgegangene seit 2010 aktive Frauenchor Einklang. Die beiden Frauenchöre werden von Kerstin Adam geleitet. Das 100-jährige Bestehen wurde im Juni 1963 gefeiert. Dirigent war damals Heinrich Friedt, der insgesamt 19 Jahre Ortsbürgermeister in Hottenbach war.

Dem Chor wurde am 27. September 1964 die "Zelter Plakette" verliehen: eine Auszeichnung für Vereine, die sich im Besonderen um den Chorgesang verdient gemacht haben. Die Dirigenten nach Heinrich Friedt waren Willi Bauer, Stefan Becker und Hans-Hellmuth Ballhorn. Jugendarbeit wurde im MGV seit jeher als wichtig betrachtet: Besonders zu erwähnen ist hier die Leistung von Ehrenmitglied Hanna Müller, die schon die Kleinsten zu Hause in ihrer Küche ans Singen heranführte. Auch Kerstin Adam hat bei ihr gesungen und dirigiert jetzt die Frauenchöre.

Von unserer Redakteurin Vera Müller


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