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Blick von draußen bestätigt die Arbeit von SooNahe

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Kirn - Geahnt haben es Vorstand und 563 Mitglieder des Regionalbündnis Soonwald Nahe schon lange, aber jetzt haben sie es schwarz auf weiß: Der Verein hat Schwung in die Region gebracht, Stärken der Region herausgestellt, das regionale Selbstbewusstsein entwickelt, die regionale Wertschöpfung gefördert und die Regionalentwicklung insgesamt positiv beeinflusst. So lautet das Fazit der Masterarbeit, die die Berlinerin Carolin Unger (25) am Umwelt-Campus Birkenfeld erstellt hat.

Von unserem Redakteur Armin Seibert

Ihr Thema: Das Regionalbündnis als Impulsgeber einer nachhaltigen Regionalentwicklung in der Nahe-Hunsrück-Region. Eine empirische Untersuchung anhand qualitativer Erfolgsindikatoren. Der SooNahe-Vorstand mit Dr. Rainer Lauf, seiner Stellvertreterin Mechthild Wigger und Kassierer Erich Faubel stellte die Ergebnisse der Arbeit bei einem Pressegespräch im Kirner Parkhotel vor und nannte die Konsequenzen, die man daraus ziehen will. Dr. Rainer Lauf: "Wir bekommen ja ständig Rückmeldungen, wir wollen aber einmal wissen, wie das von außen betrachtet aussieht, wollten die Effizienz untersucht haben." Als Mitglieder der Bundesvereinigung der Regionalinitiativen weiß Lauf: Diese Arbeit ist bundesweit die erste ihrer Art.

Kernstück war eine breit angelegte Befragung, die die BWL-Studentin (inzwischen bei Schott Mainz fest angestellt) unter den Soonwald-Nahe-Mitgliedern und auch externen Experten der Region initiiert hatte. Erfreulich: 36 Prozent der Befragten nahmen teil. Das ist ein Traumergebnis, sagt Mechthild Wigger, denn schon ein Rücklauf von über 10 Prozent sei richtig gut.

Wigger betreute die Arbeit. Die Fachfrau für Erwachsenenbildung (Ebernburg) hatte auch die Zertifizierung des Vereins nach EMAS (Ecological Management and Audit Scheme) vor drei Jahren realisiert und sagt im Rückblick: "Das war ein langes Gezackere!" Die Plackerei lohnte sich, aber jetzt wollte man mehr wissen, die Projekte bewertet haben, die strategische Ausrichtung und neue Maßnahmen hinterfragen.

Die Antworten der Befragten waren Wasser auf die Mühlen der Gründergeneration, die das Regionalbündnis Soonwald Nahe vor 13 Jahren initiierte. Identifikation mit der Region, Stärkung regionaler Kräfte außerhalb politischer Parteien und Gelegenheit zur Vernetzung wurden als Hauptgründe für die Mitgliedschaft genannt. Ein Traumergebnis: 97 Prozent fühlen sich sehr gut oder gut informiert über die Aktivitäten. Als Wichtigste Arbeitsfelder wurden die Regionalmarke SooNahe, die Bereiche Natur und Umwelt herausgearbeitet. Weniger wichtige Themen, denen sich das Regionalbündnis widmen sollte: Erneuerbare Energien oder Gesundheit. Als besondere Stärken wurden Vernetzung (23 Prozent), Regionale Wertschöpfung (18 Prozent), Engagement (11 Prozent) und Unabhängigkeit von politischen Verbänden (10 Prozent) genannt. 50 Prozent der Befragten fühlen sich dank des Regionalbündnisses besser vernetzt, sehen egionale Potenziale besser herausgestellt, das Zusammengehörigkeitsgefühl der Region gestärkt. Wichtig: Die meisten halten das Bündnis für sehr- oder ziemlich unabhängig von politischen Parteien oder Berufsverbänden.

Natürlich wurde nach Schwächen gefragt, denn man will nach der Bewertung von außen an den Verbesserungsstellschrauben drehen. Nur 41 Prozent der Teilnehmer gaben Antwort. Diese wurde, wie alles andere, anonym ausgewertet. Als Schwäche wurde die mangelnde Hauptamtlichkeit und die Abhängigkeit von einzelnen Akteuren bemängelt. Vielen ist das Regionalbündnis zu breit aufgestellt. Andere sehen Arbeitsfelder wie Nationalpark, Gesundheit, erneuerbare Energie oder Tourismus als ausbaufähig an.

Bei den Experteninterviews waren die Ergebnisse ähnlich. Einige äußerten sich kritisch zum wachsenden Einzugsgebiet, weil es einen höheren Koordinationsaufwand bringe. Hier ist sich auch Carolin Unger mit ihrem Fazit uneins: Einerseits ist noch viel Wachstum möglich,was sie als Betriebswirtschaftlerin natürlich begrüßt, andererseits solle die Regionalität gewahrt bleiben.


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