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Die Wayand AG will expandieren

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Idar-Oberstein - Die Wayand AG hat die Wirtschaftskrise nicht nur überstanden, sie sieht sich gestärkt aus ihr hervorgegangen. Der Automobilzulieferer steht inzwischen wieder so gefestigt am Markt, dass der Vorstand des Familienbetriebs Expansionspläne hegt, sagt Vorstandsmitglied Brigitte Flaß-Wolf.Der Platz im Gewerbegebiet ist begrenzt, weshalb ein neuer Standort gesucht wird – vorzugsweise in der Region. Behelfen will man sich bis dahin mit einer Schicht mehr, sodass an sieben Tagen pro Woche jeweils 24 Stunden produziert werden kann.

Noch vor vier Jahren sah es bei Wayand ganz anders aus. Durch die Finanzkrise erlebte das Unternehmen 2009 einen Absturz bei Umsatz und Gewinn. Dank einer Landesbürgschaft über die Investitions- und Strukturbank Rheinland-Pfalz über 3 Millionen Euro konnte dem Automobilzulieferer durch die Krise geholfen und überlebenswichtige Restrukturierungen gerade im Bereich Logistik finanziert werden. Das Unternehmen befindet sich seit 2010 wieder in der Gewinnzone, erlebte 2011 ein Rekordjahr und ist trotz eines leichten Rückgangs 2012 (50 Millionen Euro Umsatz) mit der Entwicklung mehr als zufrieden. Der April 2013 war bisher der umsatzstärkste Monat. Die Eigenkapitalquote ist nach Firmenangaben von 9 auf 34 Prozent gestiegen. „Zahlen, mit denen wir jetzt auch wieder zu einer normalen Bank gehen können", freut sich Vorstandsmitglied Thomas Treger anlässlich eines Besuchs des rheinland-pfälzischen Finanzstaatssekretärs Dr. Salvatore Barbaro, der sich das Ergebnis der Umstrukturierung gern anschaute.

Gekostet habe diese Bürgschaft das Land Rheinland-Pfalz nichts, betont Barbaro. Geschenkt bekommen habe Wayand übrigens auch nichts, erläuterte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende Christian von der Lühe: Wayand zahlt Zinsen und tilgt. Gerettet werden konnten auf diese Weise Arbeitsplätze und Liquidität.

Die Firma hat vor Kurzem in eine neue Grundieranlage investiert und ist ein Joint Venture mit einem indischen Partner eingegangen. „Wenn wir den deutschen Standort halten wollen, müssen wir weltweit operieren", lautet das Credo von Thomas Treger, der trotz der Treue zum Standort Deutschland angesichts überbordender Auflagen schon mal ins Grübeln gerät. Die Lackieranlage beispielsweise laufe derzeit mit Sondergenehmigung. 3,5 Millionen Euro wären nötig, um die Umweltauflagen erfüllen zu können. Die beiden großen Wettbewerber von Wayand in Österreich und der Tschechischen Republik haben mit diesen Auflagen keine Probleme: „Wir haben die EU, und trotzdem wird mit zweierlei Maß gemessen", sieht er Handlungsbedarf der Politik.

Auch regional besteht aus Sicht des Unternehmens Verbesserungsbedarf in puncto Attraktivität. „Wir arbeiten zwar in einer Region, wo andere Urlaub machen", sieht Brigitte Flaß-Wolf die Vorzüge. Doch in manchen Bereichen mangele es an Grundsätzlichem. So fehle eine Busverbindung ins Georg-Weierbacher Industriegebiet, was gerade für die Auszubildenden nachteilig ist. Seit Langem ein Ärgernis ist die langsame Internetverbindung. Gabi Vogt


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