Mackenrodt - Gerade war es dunkel geworden, da bewegte sich am Samstag eine seltsame Prozession auf dem Streuobstpfad hinterm Sportplatz: 50 Fackeln schienen durch die Nacht zu schweben, fast genauso viele Schwedenfeuer am Rand des Wegs leiteten die dunklen Gestalten zu ihrem Ziel: dem Nikolaus, der jedem der 160 erschienenen Kinder ein Päckchen gab, gefüllt mit Nüssen, Mandarinen und Äpfeln.
Von unserem Mitarbeiter Karl-Heinz Dahmer
"Das war ein sehr stimmungsvolles Bild", beschreibt Ortsbürgermeister Reiner Mildenberger das Geschehen am Rand der Streuobstwiese. Später sangen die Kinder der Idarbachtalschule und des Kindergartens Tiefenstein, der Musikverein Hettenrodt spielte. Warum die Mackenrodter seit ein paar Jahren ihren Weihnachtsmarkt Lichterfest nennen, wird bei einem solchen Schauspiel schnell klar. Auch wenn der Fackelzug nicht ganz so alt ist wie der neue Name des adventlichen Markts: Seit vier Jahren wandert die abendliche Prozession über den Streuobstpfad, seit fünf Jahren sind Lichter das Symbol für den Weihnachtsmarkt.
Licht kommt seitdem, abgesehen von der festlichen Beleuchtung auf dem Festplatz neben der Sportanlage, vor allem vom Himmel: Gegen 19.30 Uhr wird ein Feuerwerk abgeschossen. "Das kommt immer wieder gut an", sagt Ortschef Mildenberger. Stefan Benoit und Johannes Look sind für Beleuchtung und Feuerwerk zuständig. Licht gibt es aber auch am Boden: Mitten auf dem Festplatz stand ein Weihnachtsbaum, geschmückt von den Kindern des Ortes. Und mit Licht wurden die Besucher schon am Eingang zum Markt empfangen: Ein riesiges Stahlgerüst, das auch auf einer Rockbühne stehen könnte, musste der Gast durchschreiten, dann war er schon mitten auf dem kleinen Marktgelände.
Dort brannten auch wieder Lichter: Von den Ständen her, die im Kreis angeordnet waren. Kleine Weihnachtsartikel wurden dort angeboten, eher profane Geschenkideen wie Honig und Schmuck, geräucherte Forellen für den Magen, die Damen-Gymnastikgruppe des TuS Mackenrodt hatte Bratkartoffeln mit Tzaziki zubereitet, die TuS-Rope-Skipper Flammkuchen und Muffins, der Verschönerungsverein Hackbraten und Bratwurst, bei der Jugendfeuerwehr nebenan gab es dazu die übliche Beigabe: Pommes frites.
Gerade weil sich Vereine und Privatleute aus Mackenrodt engagieren, hat der Weihnachtsmarkt seine wichtigste Aufgabe erfüllt. Mildenberger erklärt: "Er trägt mit dazu bei, das Zusammenleben im Dorf zu festigen."