Quantcast
Channel: Nachrichten aus der Nahe-Zeitung
Viewing all articles
Browse latest Browse all 13948

Feuer und Flamme fürs Projekt

$
0
0

Von unserem Mitarbeiter Karl-Heinz Dahmer

Im Kreis Birkenfeld wird das Institut für angewandtes Stoffstrom-Management (IfaS) des Umwelt-Campus Birkenfeld in den nächsten Monaten zehn Orte auf Produktionsmöglichkeiten für verschiedene Arten der Energiegewinnung untersuchen. Gestartet wurde das Projekt am Dienstag: Zunächst in Rhaunen und wenige Stunden später in Allenbach stellte Dr. Alexander Reis das Projekt vor. Reis ist von der IfaS und wird zusammen mit zwei Mitarbeitern als Coach diese Vorhaben im Kreis begleiten. In dieser ersten Veranstaltung in Allenbach erklärte er Grundsätzliches zur Idee der Bioenergiedörfer (150 gibt es mittlerweile in Deutschland, dazu 21 Bioenergieregionen).

Nächsten Dienstag, 26. November, 19 Uhr, wird im Allenbacher Gemeinschaftshaus konkret über die Chancen für die Energieproduktion im Ort gesprochen. Die weiteren ausgewählten Dörfer werden Schritt für Schritt abgearbeitet. Die IfaS-Mitarbeiter schauen sich bei ihrer "Ermittlungsarbeit" im Ort um, sprechen mit Bürgern und den kommunalen Vertretern, erstellen mit einem Geo-Informationssystem (GIS) eine Art Wärmekataster fürs Dorf, arbeiten in Sitzungen mit Bürgern die Vorschläge auf: zunächst in einem eintägigen Grundlagen-Workshop, danach, an einem zweiten Veranstaltungstag, in einer "Zukunftswerkstatt". Zum Schluss sollten, so stellt es sich Reis als Ziel vor, drei Ortsgemeinderäte im Kreis ihre Zustimmung geben: Ihre Kommunen sollen Bioenergiedörfer werden. Ohne Diskussionen wird es wohl in keinem der Räte zugehen. Denn so interessant die Idee ist, sie kostet auch Geld. Das Projekt wird zwar über das Modellvorhaben "LandZukunft" bezuschusst, die Förderquoten für solche Programme liegen aber in der Regel bei 60, höchstens 70 Prozent. "An den Kommunen bleiben hohe Investitionssummen hängen", warf Dr. Roland Palmer ein, ein Bürger aus Allenbach.

Dr. Reis bestätigte dies, sprach ebenfalls von "erheblichen Investitionen", hat aber die Erfahrung gemacht, dass die Regionalbanken bei der Finanzierung keine Steine in den Weg legen. Die Volksbank Hunsrück-Nahe zum Beispiel habe bereits Energiedorf-Projekte vorfinanziert.

Und später wird bei einer Selbstversorgung mit Energie Geld gespart - man ist nicht mehr abhängig von den großen Versorgungsunternehmen. Organisiert und finanziert werden könnte, schlug Reis vor, das Dorfprojekt als Genossenschaft, als eine zu gründende Firma oder in kommunaler Trägerschaft. Der Allenbacher Ortsbürgermeister, Siegfried Burmann, scheint jedenfalls Feuer und Flamme. Als das Projekt auf dem Umwelt-Campus vorgestellt wurde, sei er einer der ersten gewesen, der sich in die Liste der Bewerber eingetragen habe, erzählte er.

Und erste Ansätze hat er, abgesehen von gängigen Energiegewinnungsmöglichkeiten aus Sonne und Wind, auch: Man könne zum Beispiel die Erdwärme einer Allenbacher Quelle nutzen, die ungewöhnlich warm sei: "Die friert im Winter nicht zu."

LED-Leuchten für die Straßenlaternen, eventuell eine Wiederinbetriebnahme der Biogasanlage, die nach Problemen mit der Wasserqualität vor Jahren stillgelegt worden war, die jetzt aber "mit neuer Betriebsgenehmigung und neuem Betreiber" wieder Energie liefern soll - es sind einige Ideen, die Burmann für seine Gemeinde Allenbach hat. Auch die Energiegewinnung durch Wasser könnte eine Möglichkeit sein: Ein Bürger wies darauf hin. Reis notierte mit. Was aus den Plänen wird, soll sich schon bald entscheiden.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 13948


<script src="https://jsc.adskeeper.com/r/s/rssing.com.1596347.js" async> </script>