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Theater-Liebe begann unfreiwillig

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In seinem Theaterstück "Die besseren Wälder" widmet sich Martin Baltscheit im Kern gesellschaftspolitischen Themen wie Migration und Integration, der Hoffnung auf ein besseres Leben, den Fragen nach kultureller Identität und macht dabei auch vor den aktuellen Debatten um Zuwanderung und Integration in Deutschland und Europa nicht halt. Auf der Bühne stehen wird auch Teresa Weinz, eine "Frau der ersten "Kichererbsen-Stunde". Die 20-Jährige erinnert sich: "Vor elf Jahren meldete mich meine Mutter zu einem Theaterworkshop in der Flachsspreite an, zu dem ich eigentlich gar nicht gehen wollte, denn Theater fand ich mit neun Jahren einfach nur blöd. Ich wurde allerdings gar nicht großartig gefragt. Also stand ich da vor Kathy Becker und einigen anderen Mädchen in meinem Alter und wusste nicht, wie mir geschah. Mir gefiel es dann doch wahnsinnig gut, also blieb ich dabei. Das sollte nun mein weiteres Leben prägen. Im darauf folgenden Jahr wartete ich sehnsüchtig auf Nachricht von Kathy Becker. Sie wollte nämlich zeitnah eine Theatergruppe ins Leben rufen."

Das war der Beginn der Kichererbsen, blickt die junge Göttschiederin, die in diesem Jahr ihr Abi am Heinzenwies-Gymnasium gemacht hat, zurück. "Die kleine Nixe Nini", "Das rote Sofa", "Der Fluch der Uhr", "Voll Real", "Romeo & Julia", "Wer macht das Licht aus" , aktuell "Die besseren Wälder" waren die großen Theater- und Filmproduktionen, die Teresa Weinz erlebt hat. Daneben gab es auch Straßentheater, Improvisationstheater und Werbeacts. Sie erzählt: "Alle paar Jahre veränderte sich die Gruppe, da manche gingen und andere kamen. Allerdings blieb die Atmosphäre innerhalb der Gruppe stets vertraut und familiär. Das lag natürlich an uns, die wir auch privat viel miteinander zu tun haben und uns gut verstehen, aber mehr noch an Kathy, die stets darauf bedacht ist, dass sich jeder wohl fühlt, ob in seiner Rolle oder in der Gruppe."

Die Kichererbsen seien für sie nie nur ein Hobby, sondern eine Clique, eine kleine Familie oder der "Bund der Theaterliebhaber": "Mit der Zeit wurden viele zu meinen besten Freunden." Die Theaterarbeit war zeitweise, besonders in den "heißen Phasen", sehr anstrengend, zeitaufwendig und nervenaufreibend, "doch wenn man gerne dabei ist, ist das alles nichts im Vergleich zu dem Spaß und der Freude, die man dabei hat". Da muss sie schmunzeln: "Ich denke, meinen Eltern hätte es manchmal besser gefallen, wenn ich nicht so viel Zeit und Geld und Autofahrerei in die Theaterproben gesteckt hätte." Das aktuelle Stück liege ihr besonders am Herzen: "Weil ich davon ausging, dass es mein letztes sein würde und ich mit der Figur des Ferdinand eine wirklich tolle und anspruchsvolle Rolle bekommen habe."

Außerdem sei es das Stück, das sie immer ans Abitur erinnern werde: Statt vorher noch einmal so richtig zu pauken, stand für Teresa ein fantastisches Probenwochenende an. Momentan macht sie ein freiwilliges soziales Jahr an der Nahetalschule in Weierbach: "Auch an meiner Arbeitsstelle bringe ich Praktiken ein, die ich bei Kathy gelernt habe, und ich hoffe, dass die Kinder genauso begeistert bleiben., wie sie es zurzeit sind." Was danach kommt, steht noch in den Sternen. "Studium, Auslandsjahr: Wer weiß. Meistens kommt alles anders als gedacht. Ich bin jedenfalls glücklich über jede Minute Theater und dankbar darüber, dass ich so lange Teil dieser wundervollen Jugendgruppe sein konnte."

 Von unserer Redakteurin Vera Müller

  • Karten für die Aufführung am Sonntag kosten im Vorverkauf jeweils 8 Euro zuzüglich Gebühr und sind erhältlich über www.ticket-regional.de sowie bei den bekannten Vorverkaufsstellen.

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