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Theatersommer Idar-Oberstein bietet Aufführungen an außergewöhnlichen Orten

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Denn Schloss Oberstein wird ab August Baustelle sein, sodass in diesem Jahr erstmals in der Geschichte des inzwischen weit über die Kreisgrenzen hinausstrahlenden Kulturereignisses keine einzige Veranstaltung auf dem Schloss stattfinden wird. Orte mit Atmosphäre habe man ausgesucht, versichern Oberbürgermeister Bruno Zimmer und Annette Strohm bei der Vorstellung des Programms mit Vertretern der Hauptsponsoren.

Daneben sind das Stadttheater und der Platz Auf der Idar bewährte, wenn auch nicht immer einfach zu bespielende Veranstaltungsorte. Gleich zum Auftakt erwartet die Besucher ein spannendes Erlebnis. Das Theater Anu, das es versteht, Orte so zu gestalten, dass der Besucher verzaubert sein wird, wird mit MoraLand einen Jahrmarkt voller Wunder auf der Wiese neben der Messe gestalten. Der Ort ist zwar neu, das Theater in der Stadt bekannt, hat es doch vor drei Jahren die Gäste mit dem Lichterfluss auf der Naheüberbauung fasziniert. Picknicken ist bei diesem Ereignis ausdrücklich erwünscht. Bei diesem ganz anderen Jahrmarkt im Gewerbepark geht es poetisch und spielerisch um Naturerleben, erläutert Annette Strohm. Hamlet://Macht. Schatten.

Play – auch wenn der Titel sperrig klingt, das Schattentheater Theater Handgemenge macht „Lust auf Bildung und die Auseinandersetzung mit Sein und Nichtsein", verspricht die künstlerische Leiterin, die in den vergangenen Jahren ein glückliches Händchen für die Zusammenstellung des Programms hatte. Dabei achtet sie auf eine abwechslungsreiche Mischung, die auch für Familien Interessantes bietet wie das Picknick oder die Kinderoper „Die kleine Entführung" nach Wolfgang Amadeus Mozart.

Mit Dem Besuch der alten Dame nach Friedrich Dürenmatt ist auch wieder eine Eigenproduktion dabei, bei der Kathy Becker die Millionärin spielt, die ihrer Heimatgemeinde erpresst, indem sie für Geld den Tod ihres früheren Liebhabers verlangt. Auch Tanztheater ist mit Tango, Tanz aus Barcelona, wieder im Programm. Gerade für die zeitgenössischen Tanzproduktionen gibt es inzwischen eine feste Fangemeinde, die teilweise aus dem Rhein-Main-Gebiet anreist. „Der Brandner Kaspar" und „Eine Nacht im August.

Eine deutsch- französische Liaison" werden auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs gespielt. Die Spielstätte ist richtig schön und ruhig, verspricht Strohm. Damit diese Ruhe durch Parkplatzsuchende nicht gestört wird, und die Besucher den Ort auch finden, der nicht einmal jedem Idar-Obersteiner bekannt sein dürfte, wird ein Shuttle-Service ab dem Parkplatz der Stadtverwaltung zum Alten Güterbahnhof eingesetzt. Etwa 300 Zuschauer finden dort Platz, bei Bedarf auch einige mehr. Die Eisenbahnfreunde übernehmen das Catering.

Das pfälzische Chawwerusch-Theater bedient mit Eine Nacht im August das Kultursommer-Thema Eurovisionen. Obwohl in dem Stück elsässisch, pfälzisch, französisch und deutsch gesprochen wird, benötigt man keine Fremdsprachenkenntnisse, um die deutsch-französische Grenzgeschichte zu verstehen, nimmt Annette Strohm gleich vorweg die Angst vor etwaigen Kommunikationsproblemen. „Sie werden mitsingen", verspricht Bruno Zimmer, der sich noch gut an das erste Gastspiel der Gruppe Che Sudaka erinnern kann, die vor zwei Jahren auf dem Parkdeck in Idar eine mitreißende Vorstellung gaben. In diesem Jahr werden sie den Platz auf der Idar mit temperamentvollen Cumbia-Reggae-Punk-Klängen füllen und wahrscheinlich auch den von der Naheüberbauung heraufbrandenden Verkehrslärm locker übertönen.

Um das Spiel mit den Kategorien Gut und Böse geht es in dem Theaterstück für zwei Schauspieler und drei Puppen. Weil hierbei Fragen der Moral aufgeworfen werden, wird hinterher ein Publikumsgespräch angeboten. Eine Einführung ist zu „Woyzeck - ein musikalischer Fall" geplant, den das Theater an der Ruhr im Stadttheater gibt. Diese Produktion werde wahrscheinlich auch Theaterkenner von weither anlocken, ist Strohm überzeugt. 30 Übernachtungen habe sie für das Ensemble in der Stadt gebucht, weist sie einerseits auf die wirtschaftlichen Auswirkungen hin und andererseits auf die Kosten.

Solch einen Posten im Programm kann sich die Stadt beim Theatersommer nicht allzu oft leisten, aber manchmal schon, denn Qualität, atmosphärestarkes Ambiente und eine entsprechende Anzahl an Produktionen soll auch bei eingeschränkten finanziellen Mitteln Aushängeschild des kleinen, aber feinen Festivals bleiben. 130 000 Euro sind für den Theatersommer im städtischen Haushalt eingestellt. Mit 45 000 Euro unterstützt das Land das Programm. Ohne weitere Sponsoren wäre die Güte jedoch nicht möglich, unterstreicht der Oberbürgermeister. Gabi Vogt


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