Quantcast
Channel: Nachrichten aus der Nahe-Zeitung
Viewing all articles
Browse latest Browse all 13948

Rock im Daal: Endlich mal Glück mit dem Wetter

$
0
0

Auch bei den Besucherzahlen gab es eine kleine Steigerung. Rund 800 Musikfans kamen an den beiden Tagen um sich von insgesamt zehn Bands unterhalten zu lassen.

Heiß war es nicht nur draußen, sondern auch die Musik. Vor allen Dingen die Hardrockfans unter den rund 350 Besuchern am Freitag kamen dabei voll auf ihre Kosten. Ob Mr. Pumpkin, The Burnouts, die SpeedBottles oder Mad Sin; alle Bands gehören der härteren Rockfraktion an. Besonders gespannt war man dabei auf die Rückkehr der einheimischen SpeedBottles. Und Sebbi (Gesang), Diamond Simon (Bass), Addi (Schlagzeug), Tommy (Gitarre) und Dave (Gitarre) zeigten von Anfang an, dass sie sich in den letzten Jahren zu einer richtig guten Rockband gemausert haben. Die Bühnenpräsenz ist sehr professionell geworden und ihr Kickass-Rock im Stil von AC/DC kommt schnell auf den Punkt. Nicht umsonst tourt die Band, die im vergangenen Jahr ihr erstes Album "Downstroke Demons" deutschlandweit veröffentlicht hat, mittlerweile durch die gesamte Republik. Ein sehr gelungener Auftritt der Lokalmatadoren.

Was danach folgte war einfach der Hammer. Ob jung oder schon älter, Mad Sin aus Berlin sorgten mit ihrem Psychobilly (siehe Splitter) dafür, dass jedem Rockmusikanhänger das Herz vor Freude einfach höher schlagen musste. Auch wenn die Band schon seit 26 Jahren weltweit unterwegs ist, sind Koefte deVille (Gesang), Stein Dr. Solido (Gitarre), Ramon Mighty (Gitarre), Valle (Double Bass) und Andy Laaf (Schlagzeug) ein Geheimtipp geblieben. Mit einer musikalischen und optischen Urgewalt stürmte der Berliner Fünfer die Waldbühne in Kirchenbollenbach und es dauerte nicht lange, bis davor die wildesten Pogotänze aufgeführt wurden. Schnell, schneller, Mad Sin. So könnte man am besten das beschreiben, was man da im Rockabilly-Stil auf Speed zu hören bekam. Und dass die Jungs es blendend verstehen eine tolle Show zu bieten, zeigten ihre Bühneneinlagen. So stieg Bassist Valle auf die Lautsprechertürme und spielte dort auf seinem großen Instrument oder er entfachte mitten im Publikum ein kleines Feuerwerk. Und Sänger Koefte war auch für jeden Spass zu haben. Noch nie wurde "der Sheriff" von Bob Marley und Eric Clapton bekannt gemacht, so brutal und schnell erschossen wie von Mad Sin. Toll auch ihre Version des Vince Taylor-Klassikers "Brand new Cadillac". Und wer die wilden Tänze der Fans bei der letzten Zugabe "Communication breakdown" mit einer Einlage von "Whole lotta shakin´" gesehen hat, der weiß, hier wurde ganz großer Rock´n´Roll geboten. Der Auftritt von Mad Sin wird noch lange bei den Fans in Erinnerung bleiben und zeigte wieder einmal, dass Rock im Daal immer für eine positive musikalische Überraschung gut ist.

Der Samstagnachmittag gehörte dann wieder den einheimischen Bands. O-Ton, Captain Bubba Shrimp und die Kneipenjungs spielten vor ziemlich kleiner Kulisse. Mit einiger Verspätung betrat dann das australisch-deutsche Duo Powder For Pigeons die Bühne. Das man keine große Band braucht um gute kraftvolle Rockmusik abliefern zu können, zeigten Meike Hindemith (Schlagzeug) und Sänger und Gitarrist Rhys Jones mit ihrem rund einstündigen Auftritt. Alternative Rock ist das Genre in denen sich Powder For Pigeons bewegen und als ihren größten Einfluss nennen die beiden die Gruppe Queens Of The Stone Age. Sehr gut ist das Zusammenspiel der beiden, die an ihren Instumenten mit ihrem perfekt getimten Spiel überzeugen können. Auch gesanglich kann Rhys Jones mit seiner rauen, kraftvollen Stimme bei den Rockfans punkten. Ein sehr gelungener Auftritt.

Myfriendsrival sind seit Jahren Fans der Gruppe Limp Biskit. Und das zeigten sie bei ihrem Auftritt bei Rock im Daal. Aus Myfriendsrival wurde kurzerhand Limpblitzkid und so donnerten fast ausschließlich Songs der US-Band aus den Boxen. Und das zur Freude der tanzenden Fans vor der Bühne. Gleich drei Zugaben musste die Crossover-Band aus dem Kirner Raum bei Rock im Daal spielen. Partyabschluss bei Rock im Daal - das bedeutet seit Jahren der Auftritt der Londoner Band Lettuce Heads. Auch in diesem Jahr konnte man sich auf die Live-Qualitäten von Sänger Ian Hoare, Bassist Stu Waterman, Drummer Paul Davis und ihrem neuen Gitarristen Francis Horowitz verlassen. Mittlerweile sieht man bei Londons Partyband Nr.1 alle Altersschichten vor der Bühne. Und deshalb ist das Programm ziemlich breit gefächert. Von Lenny Kravitz über Foo Fighters zu Red Hot Chilli Peppers reicht das Repertoire der Band. Erstaunlich wie viele Menschen aus allen Generationen in Kirchenbollenbach zu dem alten Free-Klassiker "All right now" tanzten und den Refrain mitsangen. Dass alle vier Musiker sich in hervorragender Verfassung befanden, soll hier noch einmal extra erwähnt werden. Mit "Smells like teen spirit" von Nirvana endete dann gegen 2 Uhr Rock im Daal 2013. Die 18. Ausgabe des kleinen, feinen Festivals gehörte sicher zu den besten in der Geschichte.

Erfreut mit dem Ergebnis zeigten sich Volker Juchem und "Schappi" Schappert vom Orga-Team in einem ersten Fazit. Vor allen Dingen dass sich weitere jugendliche Helfer bei Rock im Daal engagiert haben, freut die alten Haudegen. Rock im Daal 2014 kann also kommen. Erhard Hahn


Viewing all articles
Browse latest Browse all 13948


<script src="https://jsc.adskeeper.com/r/s/rssing.com.1596347.js" async> </script>