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Musik, "Eisenhaufen" und ganz viel Matsch

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Griebelschied - Je länger das Rennen dauert, desto tiefer sind die Furchen im feuchten Boden. Das macht vor allem den kleineren Maschinen Probleme. Auf der wie umgepflügt aussehenden Erde nehmen sie die Kurven zu langsam, verlieren hangaufwärts weiter an Fahrt; nur mit viel Geduld gewinnen die Fahrer wieder Geschwindigkeit. Den mit der Nummer 14 auf dem rot-schwarz-gestreiften Trikot scheint das alles nicht zu kümmern: Er nimmt die tief gefurchten Kurven mit Tempo, überholt mit vollem Risiko, Lenker berühren sich fast.

Dabei könnte er es langsam angehen lassen, um den Sieg seines Teams nicht zu gefährden: Eine Stunde vor Ende des vierstündigen Motocross-Rennens beim Eisenhaufen-Open-Air führt die "Schwarzwaldmafia" mit sechs (!) Runden Vorsprung. Team - das ist bis jetzt der falsche Ausdruck: Die "14" scheint nicht vom Rad steigen zu wollen, auch wenn der Parcours mit seinen vielen Haarnadelkurven schwer ist und die Hanglage und der feuchte Boden jede Runde zur Kraftprobe machen. Vor zwei Jahren sei er schon mal die vollen vier Stunden durchgefahren, sagt ein Betreuer des Teams. "Nach dem Rennen hat er sich vor Erschöpfung übergeben..." Diesmal lässt er seine beiden Brüder dann doch noch ran - am Familientisch soll's wohl keinen Streit geben.

Drei Fahrer und einen Mechaniker durfte jedes der 17 Teams beim Motocross am Samstagnachmittag auf einer Wiese am Griebelschieder Sportplatz einsetzen. Das Mopedrennen für Zwei- (50 ccm) und Viertakter (70 ccm) war der Höhepunkt eines zweitägigen Open-Airs, das der neu gegründete Verein "Eisenhaufen" Freitag und Samstag veranstaltete: Eine bunte Zusammenstellung aus Motorradverrückten und Musikfreunden aus dem Dreispitz-Team, dem Motorrad-Klub Gents Germany und den Hunsrück-DJs, die sich für diese Veranstaltung zusammengetan hatten - einem Motocross-Rennen mit Rockmusik, Punk und Hard Rock in der Nacht. "So etwas ist in unserer Gegend einmalig", ist DJ und Mitveranstalter Andreas Heck überzeugt.

Am Freitag wurden Platten aufgelegt, Gogo-Girls tanzten, das erste freie Training der Mopeds wurde absolviert - das alles unter erschwerten Bedingungen, der Regen wollte nicht aufhören. Folge: Gerade einmal 150 Besucher, schätzt Mitveranstalter Sacha Bill. Und das Training in Schlamm und Regen wurde zur Belastungsprobe. "Man kann sich nur wundern, mit welchem Elan die Leute hier bei der Sache sind", meinte Detlef Schwindling, ebenfalls ein Mitveranstalter.

Der Regen hatte auch den Sportplatz unter Wasser gesetzt: Die Bühne, die dort hätte aufgestellt werden sollen, musste auf dem Schotterplatz daneben aufgebaut werden. Das wiederum brachte am Sonntag einige Verkehrsprobleme mit sich. Die drei Veranstalter nehmen das kleine Chaos zum Rennbeginn und wohl auch Abstimmungsschwierigkeiten beim diesem Park-Problem als Erfahrung fürs nächste Jahr mit.

Von unserem Mitarbeiter Karl-Heinz Dahmer


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