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Senioren bleiben fit für die Autofahrt

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Kreis Birkenfeld - Die Zahlen sprechen für sich: 23,21 Prozent der Bevölkerung im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Idar-Oberstein sind 65 Jahre oder älter. Aufgrund der ländlichen Strukturen sind Senioren auch im hohen Alter auf das Auto angewiesen. Das bringt zum Teil Probleme mit sich.

Dem Erhalten der Mobilität im Alter fällt eine immer größere Bedeutung zu. Dabei sollte man nicht warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist. Die Senioren der Zukunft sind schon heute gefragt, um für morgen vorzusorgen, gerade auch mit Blick auf die Verkehrssicherheit, stellt Vanessa Schneider von der Polizeiinspektion Idar-Oberstein klar.

Im Zuständigkeitsbereich der Polizei Idar-Oberstein wurden im vergangenen Jahr insgesamt 1443 Verkehrsunfälle registriert. Die Risikogruppe der Senioren (65 und älter) war an 191 Verkehrsunfälle beteiligt, dies entspricht 13,24 Prozent der Gesamtunfälle. Zu den Hauptunfallursachen allgemein zählen die Verletzung der Vorfahrt, unzureichender Sicherheitsabstand, Fehler beim Wenden und Rückwärtsfahren sowie nicht angepasste Geschwindigkeit.

Erst in jüngster Vergangenheit forderte ein folgenschwerer Verkehrsunfall das Leben einer Seniorin. Die sichere Teilnahme am Straßenverkehr erfordere altersunabhängig grundsätzlich die volle Aufmerksamkeit, um Informationen aufzunehmen, zu verarbeiten und eine angemessene Reaktion hervorzurufen, so Polizeikommissarin Schneider: "Mit zunehmendem Alter erfährt jeder Mensch körperliche Einschränkungen. Sehkraft und Hörvermögen verändern sich, die Reaktionsfähigkeit verlangsamt sich, und die Bewegungsfähigkeit kann eingeschränkt sein. Altersbedingte gesundheitliche Leiden oder Erkrankungen führen zu weiteren Einschränkungen. Hinzu kommen neue Verkehrssituationen, die sich beispielsweise durch bauliche Veränderungen ergeben."

Der Verkehrsteilnehmer muss sich gerade im hohen Alter völlig auf das eigentliche Führen des Fahrzeug konzentrieren und dabei seine Umgebung im Auge behalten: "Dabei den Überblick zu behalten, stellt eine große Herausforderung dar." Altersunabhängig sollte sich jeder Verkehrsteilnehmer vor Fahrtantritt die Frage stellen, ob das körperliche und seelische Wohlbefinden eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr ermöglicht: "Der Einfluss bestimmter Medikamente kann ebenfalls zur Fahruntüchtigkeit führen. Andererseits ist bei manchem Verkehrsteilnehmer die Fahrtauglichkeit nur gegeben, wenn dieser durch Medikamente, zum Beispiel bei einer Diabetes-Erkrankung, eingestellt ist und dies auch überwacht."

Gemäß dem Grundsatz der Polizei "Prävention vor Repression" existieren in der Region bereits Angebote, die auf die Personengruppe "55 plus", also den Personenkreis der zukünftigen Senioren, zugeschnitten sind. Die Kreisverkehrswacht Birkenfeld bietet auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes Baumholder (Kettenabstellfläche) Fahrsicherheitstrainings an, diese umfassen sowohl theoretische als auch praktische Einheiten. "Die Teilnahme an den Übungen obliegt den Teilnehmern selbst. Alles beruht auf Freiwilligkeit. Erfahrungsgemäß ist den Teilnehmern der Erfahrungsaustausch untereinander sehr wichtig, bislang haben wir ein durchgehend positives Feedback am Ende des Sicherheitstrainings erhalten", erklärt Alexander Wirt, Moderator und Sicherheitstrainer bei der Kreisverkehrswacht Birkenfeld.

Aufbautrainings werden auf der Fahrtechnikanlage in Wüschheim bei Kastellaun angeboten. Eine weitere Möglichkeit für eine Auffrischung der jahrelang erworbenen Fahrkünste bieten die Fahrschulen. Im Beisein eines Fahrlehrers kann ganz individuell die volle Aufmerksamkeit den alltäglichen Verkehrssituationen gewidmet werden. Vera Müller


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