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Auch Landwirte und Förster hoffen auf Sonne

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Kreis Birkenfeld - Regen und kein Ende in Sicht: Das Wetter schlägt nicht nur aufs Gemüt, macht Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung und verhindert den Start in die Freibad-Saison. Schon jetzt steht fest: Auch Landwirte und Forstmitarbeiter werden den an für sich als Wonnemonat geltenden Mai in keiner Weise vermissen.

Clemens Dorn vom Schwalbenhof bei Berschweiler/Kirn jammert nicht, aber verleiht doch einer gewissen Sorge Ausdruck: "Die Landwirte stehen in den Startlöchern und müssen warten. Es fehlt die Sonne, es fehlen trockene Tage. Wir müssten Silo machen, und es geht wegen der Nässe nicht."

Das Futter verliert an Qualität, wenn es zu lange im Nassen steht. Das Gras fällt um, beginnt zu faulen. Auch mit Blick aufs Getreide verursacht die Witterung Probleme: "Die Wahrscheinlichkeit, dass Pilze sich breit machen, steigt." Als Feldfrüchte werden auf dem Schwalbenhof drei Sorten Brotgetreide (Roggen, Weizen und Dinkel) sowie Kartoffeln, und Zwiebeln angebaut. Als Futterpflanzen fürs Vieh gibt es Klee, Luzernegras und Futterrüben. Seit 1979 wirtschaftet der Hof, zu dem ein Laden gehört, biologisch-dynamisch.

Der viele Regen wird derzeit in bestimmten Regionen, so am Laacher See, zur Gefahr für Waldbesucher: Bäume stürzen um, die ansonsten niet- und nagelfest stehen. Die dortigen Revierförster sprechen von einem außerordentlichen Zustand: Zum einen hat die anhaltende Nässe der vergangenen Wochen die Böden in der Region aufgeweicht, sodass die Bäume keinen Halt mehr haben. Zum anderen sammelt sich Wasser auf den frischen Blättern. Die Kronen sind tonnenschwer. In Zusammenspiel mit dem aufgeweichten Boden führt dies dazu, dass Bäume umstürzen können.

Zumindest da geben die Revierförster im Kreis Birkenfeld Entwarnung, von einer besonders gefährlichen Situation könne man bei uns nicht sprechen. Gerd Womelsdorf, Leiter des Forstamtes Idarwald: "Weiche Böden - das ist hier ja nichts Neues." Aber es gibt aktuell Probleme für die Holzernte. Das Rücken der Bäume sei schwierig: "Auch vor dem Hintergrund, dass wir Bodenschäden vermeiden wollen und es beim Rücken keine tiefen Gleise geben soll." Womelsdorf erläutert: "Wir können nicht so schnell liefern, wie wir es wollen." Sein Kollege vom Forstamt Birkenfeld, Georg Graf von Plettenberg, ergänzt: "Wenn zur Nässe auch noch Wärme kommt, haben wir es ganz schnell auch mit Käfern zu tun. Da können schon wirtschaftliche Schäden entstehen."

NZ-Wetterexperte Adrian Leyser macht indes allen Wettergeschädigten ein bisschen Hoffnung: Am heutigen Freitagmorgen kommt neuer, teils kräftiger und anhaltender Regen auf. Allerdings wird es etwas wärmer bei Höchstwerten am Nachmittag bis 15 Grad. Pünktlich zum meteorologischen Sommeranfang stelle sich die Wetterlage um. Ein Hochdruckgebiet dehnt sich von den britischen Inseln in unsere Richtung aus. Ab Sonntag und in der neuen Woche bringt es freundlicheres Wetter.

Zwischen einigen Wolkenfeldern zeigt sich dann häufiger die Sonne, und es bleibt trocken. Die Temperaturen steigen bis Mitte der Woche langsam auf Werte um oder knapp über 20 Grad an. "Alles in allem steht uns nächste Woche durchaus angenehmes, frühlingshaftes Wetter bevor", blickt der Idar-Obersteiner in die Zukunft.

Von unserer Redakteurin Vera Müller


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