Idar-Oberstein - Dass eine Band, die mit durchschnittlich begabten Musikern besetzt ist, dennoch begeistert von einem Publikum gefeiert werden kann, zeigte sich am Freitagabend in der Messehalle in Idar-Oberstein. Rund 1100 Besucher waren bei Eintrittspreisen von bis zu 50 Euro gekommen, um sich von der englischen Gruppe Gary Mullen & The Works und den Songs der Supergruppe Queen unterhalten zu lassen.
Von unserem Mitarbeiter Erhard Hahn
Und diese "One Night of Queen" wurde für das Quintett in der Messehalle zu einem echten Heimspiel. Als Mullen als Freddie Mercury gestylt die Bühne betrat, wurde er vom Idar-Obersteiner Publikum empfangen, als sei der Meister persönlich auf die Erde zurückgekehrt.
Gesten und Mimik stimmten
Mullen fordert das Publikum gleich auf, die Sitze zu verlassen und nach vorne zu kommen oder zumindest aufzustehen und mitzuklatschen, mitzusingen oder mitzutanzen, was dieses dann auch tat. Gemeinsam mit Billy Moffat (Bass), Malcolm Gentles (Keyboards), Jonathan Evans (Schlagzeug) und David Brockett (Gitarre) gab der Sänger und Gitarrist den Queen-Fans genau das, was sie hören wollten: Hit auf Hit von "Under pressure" über "Killer Queen" bis hin zu "I want to break free". Einziger Nicht-Queen-Song des Abends war der Elvis-Hit "Jailhouse Rock".
Mit "Don't stop me now" ging es in die Pause. Keine Frage, Gary Mullen hat seinen Freddie Mercury gut einstudiert. Gesten und Mimik stimmten weitgehend mit dem Original überein. Auf größere Showeffekte wurde allerdings bei der Präsentation verzichtet. Was aber schon vor der Pause auffiel, war die doch mittelprächtige Qualität der Musiker. Das galt vor allen Dingen für Gitarrist Brockett. Da gab es bei anderen Queen-Coverbands, die in Idar-Oberstein aufgetreten sind, wesentlich bessere.
So kamen Gary Mullen & The Works zum Beispiel nicht an jene Queen-Revival-Truppe aus Köln heran, die vor ein paar Jahren auf dem Spießbratenfest aufgetreten ist. Doch das machte den Besuchern in der Messehalle nichts aus. Sie wollten einfach noch einmal live die Queen-Hits hören und feierten die Band.
Stimmliche Probleme
Das galt auch für den zweiten Teil der Show. "Kind of magic" und "Fat bottomed girls" waren hier erste Höhepunkte. Bei der "Bohemian Rhapsody" spielte die Band den schwierigen Mittelteil bezeichnenderweise vom Band ein. Fairerweise machten sie dies deutlich, indem alle Musiker von der Bühne gingen und Gary Mullen die Show überließen.
Was aber im zweiten Teil immer schlimmer wurde, waren die stimmlichen Probleme des Leadsängers, was die Band immer weniger vertuschen konnte. Mit "Crazy little thing called love" endete die Show. Natürlich kamen Gary Mullen & The Works nicht um Zugaben herum. Ein Konzert mit Queen-Songs ohne "Radio Ga Ga", "We will rock you" und "We are the champions" wäre natürlich nicht vollständig gewesen. Mit diesem Dreierpack, bei dem das Publikum noch einmal kräftig mitsang, endete die Reise in die Welt von Queen.
Wer die Queen-Songs noch einmal live hören möchte, kann dies in diesem Jahr beim Veitsrodter Prämienmarkt am Samstagabend noch einmal tun. Die Band, die dort bei freiem Eintritt spielen wird, braucht sich sicherlich nicht vor Gary Mullen & The Works verstecken. Denn die Engländer waren einfach zu mittelmäßig.