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Abo-Programm von Schiller bis Brecht

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Idar-Oberstein. Vor gut einem Jahr hat der bekannte Schauspieler Walter Sittler im ausverkauften Stadttheater sein Erich-Kästner-Programm "Als ich ein kleiner Junge war" präsentiert. Am 17. Januar 2015 wird der Komödiant mit "Prost Onkel Erich" die Fortsetzung des Lebenswegs des großen deutschen Erzählers, Humoristen und Moralisten Kästner erzählen.

Von unserem Reporter Jörg Staiber

Sittler wird erneut unterstützt vom kleinen, aber feinen Salonorchester unter der Leitung von Libor Simas. Als ein junger Kästner berichtet der Schauspieler vom Rausch der 1920er-Jahre und dem daraus folgenden bösen Erwachen.Schon der Untertitel der Produktion "Vom Kleinmaleins des Seins" verweist auf den typischen Blickwinkel Kästners, den bei der "großen Geschichte" vor allem die "kleinen Leute" interessierten. Die Kästner-Revue wird als freie Veranstaltung im Rahmen des städtischen Theaterprogramms angeboten, wie Kulturreferentin Annette Strohm bei der Vorstellung des Abo-Programms 2014/15 auf der Sitzung des Kulturausschusses erläuterte.

Das städtische Kulturangebot besteht wie immer aus einem Mix aus Schauspiel, Musiktheater und Tanz, wobei es der Kleinen Kommission aus Mitgliedern des Kulturausschusses trotz enger werdender finanzieller Mittel wieder gelungen ist, ein ansprechendes und anspruchsvolles Programm zusammenzustellen. Es beginnt am 17. Oktober mit einem Klassiker des deutschen Theaters: "Don Karlos" von Friedrich Schiller ist eine Inszenierung mit Intrigen, Vater-Sohn-Konflikten, unglücklichen Liebschaften und dem politischen Kampf um Freiheit und Selbstbestimmung. Die Aufführung der Theatergastspiele Kempf sei zwischen Tradition und Moderne angesiedelt, erläuterte die Kulturreferentin, und auch für Schulklassen hervorragend geeignet.

Der gute Mensch und eine Wahnsinnsarie

Dies trifft sicher auch für zwei herausragende Vertreter der deutschen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts zu, die in sehr unterschiedlichen Formen auf die Bühne gebracht werden. Als Cross-over-Projekt ist "Deutschland. Ein Wintermärchen" angelegt, dass im November vom Then Quartett präsentiert wird. Das Ensemble ist benannt nach Christian Then, einem Klavierbauer aus dem 19. Jahrhundert, als Hersteller von Hammerflügeln bekannt. Die Gruppe begleitet ihr Programm mit einem Originalinstrument und würdigt so den begeisterten Europäer mit dem Faible für Frankreich. Ebenso zum klassischen Bildungskanon gehört "Der gute Mensch von Sezuan": Bertolt Brechts berühmte Parabel mit der Musik von Paul Dessau zeigt die Unmöglichkeit des richtigen Lebens im falschen und wird von der Gruppe Shakespeare & Partner am 23. Januar präsentiert.

Eine Bühnenadaption von Elia Kazans Film "Jenseits von Eden" nach dem Roman von John Steinbeck wird am 26. November gezeigt. Der Film war der erste von nur drei, mit denen James Dean seinen Weltruhm begründete.

Im Bereich Oper, erläuterte Annette Strohm, habe man sich für eine Aufführung entschieden, die einerseits angesichts eines schmaler werdenden Budgets "noch bezahlbar" ist und die andererseits von ihren Dimensionen her zu den beschränkten räumlichen Möglichkeiten des Stadttheaters passe. Mit "Lucia di Lammermoor" von Gaetano Donizetti in der Inszenierung von Martin Otava mit Mitwirkenden der Tschechischen Oper Prag und der Oper Olmütz wird ein Werk aus der Hochzeit des italienischen Belcanto gezeigt, deren berühmte Wahnsinns-Arie schon von den größten Sopranistinnen von Maria Callas bis Anna Netrebko interpretiert wurde.

Einen Leckerbissen für das tanzbegeisterte Idar-Obersteiner Publikum wird am 28. Februar 2015 gezeigt: Das Ensemble Hubbart Street 2, ein Ableger der berühmten Chicagoer Compagnie, zeigt eine aufregende Mischung aus Modern, Street und Jazz Dance. Erfahrene und ambitionierte Tänzer aus der Region können an einem Workshop teilnehmen, in dem auch einige kleinere Szenen erarbeitet werden, die an dem Abend zur Aufführung kommen sollen.

SPD will mehr klassische Konzerte

Die SPD-Stadtratsfraktion hat im Kulturausschuss einen Antrag gestellt, wieder verstärkt Konzerte mit klassischer Musik zu veranstalten. Konkret vorgeschlagen werden eine Konzertreihe für junge Künstler aus der Region, eine Konzertreihe für regionale professionelle Künstler sowie (nach zehnjähriger Pause) ein Klavierkonzert mit Elisabeth Jost und Orchester. Der schriftlich gestellte Antrag wird in der nächsten Sitzung des Kulturausschusses zur Beratung und Beschlussfassung vorgelegt. Oberbürgermeister Bruno Zimmer verwies auf das Problem, dass der Haushalt für 2014 bereits verabschiedet ist.


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