Rhaunen -Der Ablauf der Stolpersteinverlegung am Sonntag, 23. Februar, die der Kölner Künstler Gunter Demnig gestaltet, stand im Mittelpunkt des jüngsten Treffens des Arbeitskreises Stolpersteine. Die Planung sieht vor, dass man sich um 12 Uhr mit Demnig im Sitzungssaal der Verbandsgemeindeverwaltung Rhaunen trifft.
Nach einer kurzen Begrüßung werden die noch ausstehenden 19 Stolpersteine an sieben Stellen der Ortsgemeinde verlegt. Mit Blick auf die Erfahrungen bei der ersten Stolpersteinverlegung im September 2012 rechnen die Organisatoren für die Verlegung mit einem Zeitrahmen von rund zwei Stunden. Im Anschluss daran wird der Arbeitskreis im Goldenen Anker ein Resümee seiner bisherigen Arbeit ziehen. Angemessene musikalische Beiträge sollen der Veranstaltung einen würdigen Rahmen verleihen. Abschließend besteht Gelegenheit zum Gespräch und zum Gedankenaustausch. Am Freitag, 21. Februar, zwei Tage vor der Stolpersteinverlegung, zeigt das Simmerner Pro-Winzkino in enger Zusammenarbeit mit dem Förderverein Synagoge Laufersweiler, dem Arbeitskreis Stolpersteine Rhaunen, der evangelischen Kirchengemeinde Hottenbach, der Ortsgemeinde Hottenbach und der Kulturinitiative KaFF um 19 Uhr im Saal Dalheimer in Hottenbach den Dokumentarfilm "Auf der Suche nach dem letzten Juden in meiner Familie" von Peter Haas und Silvia Holzinger.
Eduard Haas, der Großvater des Filmemachers Peter Haas, lebte als Apotheker in Trier. Von den Nazis immer wieder inhaftiert, wurde Eduard Haas im Anschluss an den letzten Gefängnisaufenthalt im Konzentrationslager Buchenwald interniert und dort nach gerade mal vier Wochen am 8. Juli 1942 ermordet. Innerhalb der Familie sei das jüdische Erbe kein großes Thema gewesen, betont Peter Haas. So begab er sich schließlich auf Spurensuche nach dem letzten Juden in der Familie, hat das Leben des Großvaters vor 1933 rekonstruiert, um ihn so wieder in die Familie zurückzuholen. Bei der Recherche tauchte in Schweden ein Koffer voller alter Familienbilder auf. Die Spur der Vorfahren führte bis zu dem 1844 in Hottenbach geborenen Urgroßvater Bernhard Haas. Vor diesem Hintergrund und mit diesem Wissen ließen Peter Haas und Silvia Holzinger die zehn verstreut in Europa lebenden Cousinen und Cousins die Familiengeschichte reflektieren. Der Film erzählt, wie eine Familie offen über ihre Herkunft nachzudenken beginnt, und "gelangt zu verblüffenden Einsichten zu Deutschland und den Deutschen, ohne erneut die Einteilung in Opfer und Täter zu strapazieren". mos
- Der Dokumentarfilm "Auf der Suche nach dem letzten Juden in meiner Familie" wird am Freitag, 21. Februar, 19 Uhr, im Saal Dalheimer in Hottenbach gezeigt. Der Eintritt beträgt 5 Euro. Die in Berlin lebenden Regisseure Peter Haas und Silvia Holzinger führen den Film selbst vor und stehen für eine Diskussion zur Verfügung.