Idar-Oberstein - Dank der derzeit "lebhaften Nachfrage" auf dem Holzmarkt rechnet die Stadt Idar-Oberstein in diesem Jahr mit einem kleinen Überschuss im Forstetat. 4530 Euro Plus sind in den Forstwirtschaftsplänen 2014 ausgewiesen, die Revierförster Wolfgang Lambio gemeinsam mit Georg Graf von Plettenberg, Leiter des Forstsamts Birkenfeld, jetzt im Stadtrat vorstellte.
Von unserem Redaktionsleiter Stefan Conradt
Auch das Forstjahr 2013 war durch einen erhöhten Einschlag (3400 statt 2400 Festmeter) "mit einem zufriedenstellenden positiven Ergebnis" (Lambio) abgeschlossen worden. Durch den Einsatz des neuen Hangharvesters sei es jetzt auch möglich, in schwer zugänglichen Steillagen Holz einzuschlagen und zu vermarkten. Der Einschlag für 2014 ist mit rund 2470 Festmetern Nutzholz plus 600 Festmeter Brennholz kalkuliert und kann bei Bedarf angehoben werden, wie von Plettenberg auf Anfrage von Armin Korpus unterstrich. Nicht nur bei Borkenkäferbefall oder Sturmereignissen, sondern auch schon mal, wenn die Kommune knapp bei Kasse ist: "Der Stadtwald ist ja so was wie ein Sparbuch." Möglich sei das aber nur im Rahmen des nachhaltigen Zuwachses verteilt über mehrere Jahre. Plettenberg bestätigte auch, dass nach den neusten Richtlinien in waldreichen Gebieten das Aufforstungsgebot gelockert ist: "Zwei bis drei Hektar gelten hier als unproblematisch."
Im Kulturplan für 2014 sind lediglich einige Nachpflanzungen in Douglasienkulturen sowie Freischneidearbeiten vorgesehen. Die Fichte bleibt mit rund 1200 Festmetern der "Brotbaum" der Region, danach kommen Eiche (490 fm), Douglasie (410 fm) und Kiefer (260 fm). Buche wird vor allem als Brennholz vermarktet.
Das Forstrevier Idar-Oberstein hat eine Gesamtfläche von 1812 Hektar, wovon 762 Hektar auf den Wirtschaftswald entfallen. Weitere 826 Hektar werden unregelmäßig bewirtschaftet - vor allem als Brennholzreserve. Das jährliche Einschlagsoll beträgt für den Wirtschaftswald knapp 3000 Festmeter, für den Nichtwirtschaftsteil etwas mehr als 1000 Festmeter. In diesem Jahr sollen aus dem Nichtwirtschaftswald rund 600 Festmeter Brennholz an Selbstwerber abgegeben werden.
Den zu erwartenden Erlösen aus Holzverkäufen in Höhe von rund 153 000 Euro stehen Holzernte- und Rückekosten von rund 62 600 Euro gegenüber. Auf der Ausgabenseite im Forstetat stehen als dickste Batzen die Vergütungen der Arbeitnehmer (knapp 100 000 Euro), zusätzlicher Unternehmereinsatz (58 000 Euro) und die Vergütungen an Landesforsten für die Arbeit des Forstamtes (46 000 Euro) im Haushalt.
Ungefähr die Hälfte der forstlichen Produktion ist derzeit abhängig vom Stammholzmarkt, der Rest geht überwiegend in den Konsumbereich - hier vor allem in die Papierproduktion, erläuterten die Forstfachleute. Der Borkenkäfer soll im Frühjahr besonders beobachtet werden, hier ist nach dem bisherigen Witterungsverlauf in diesem Winter mit starken Population zu rechnen: "Die ohnehin geringen Fichtenvorräte im Stadtwald sind da permanent gefährdet."