Idar-Oberstein - Aus vier mach drei plus eins: Das Ministerium für Umwelt und Forsten hat den neuen Zuschnitt der Forstämter rund um den künftigen Nationalpark Hunsrück bekannt gegeben. Das neue Nationalpark-Forstamt wird wohl am Umwelt-Campus in Birkenfeld eingerichtet.
Von unserem Redaktionsleiter Stefan Conradt
Aus den bisherigen Forstämtern Birkenfeld, Hochwald, Drohnecken und Idarwald werden drei Forstämter mit Sitz in Birkenfeld (Arbeitsname "Süd"), Drohnecken ("Nord") und Rhaunen ("Ost"), die den künftigen Nationalpark umrahmen. Hermeskeil verliert sein Forstamt, erhält aber ein "Kompetenzzentrum Waldtechnik".
Im künftigen Nationalparkamt werden keine eigenen Ressourcen für Waldarbeit und Holzernte vorgehalten. Diese Aufgabe übernimmt das "Kompetenzzentrum Waldtechnik Landesforsten" mit etwa 30 Mitarbeitern. Von Hermeskeil aus sollen sie nicht nur Maschinen warten und betreuen, sondern auch neue, besonders umwelt- und bodenschonende Holzernteverfahren erarbeiten und ihre Erfahrungen an alle Forstämter im Land weitergeben.
Alle drei verbleibenden Forstämter werden in der Fläche größer. Drohnecken ist künftig auch für die Reviere rund um Hermeskeil zuständig, Rhaunen für Morbach. Birkenfeld wird die Pflege einer Waldfläche von 19 000 Hektar (!) übertragen - wohlgemerkt außerhalb des Nationalparks. Das Nationalparkamt betreut die Fläche des Nationalparks und soll zukünftig "in der Verbandsgemeinde Birkenfeld beheimatet sein", wie es in einer Pressemitteilung des Umweltministeriums heißt. Gespräche mit dem Umwelt-Campus "als idealer Partner zwischen Forschung und Nationalpark" (Umweltministerin Ulrike Höfken) laufen derzeit.
Wer die jeweiligen Ämter leiten wird, steht noch nicht fest. "Es läuft ein Interessenbekundungsverfahren", erläutert Ministeriumssprecher Axel Henke gegenüber der Nahe-Zeitung. Das bedeutet: Wenn sich die vier bisherigen Leiter intern einig werden, wer welches Amt übernimmt, wird es keine Neuausschreibung geben. Das Ministerium will die Besetzung der Forstamtsleitungen bei einer Pressekonferenz am Mittwoch, 5. Februar, in Birkenfeld bekannt geben.
Dann soll auch das Nationalpark-"Starterteam" die Arbeit in Birkenfeld aufnehmen, in einem Anbau des Forstamts. Bis zu zehn Mitarbeiter von Landesforsten, die meisten aus der Region, werden im sogenannten Kutscherhaus Vorbereitungen treffen. Die Büros sind vorbereitet, die Woche wurden bereits Büromöbel umgezogen.
Am Dienstag fand in Birkenfeld eine weitere Infoveranstaltung für die Mitarbeiter der vier betroffenen Forstämter statt. Auch hier gilt das Interessensbekundungsverfahren: Jeder sagt, wo er gerne arbeiten möchte, danach wird geschaut, ob es passt. Umweltministerin Höfken dazu: "Der Nationalpark bringt Veränderungen. Wir möchten gemeinsam und zuerst mit den Mitarbeitern Arbeitsfelder und Strukturen schaffen, die sozialverträglich sind, neue interessante berufliche Perspektiven bieten und die Akzeptanz für den Nationalpark weiter erhöhen."
"Bei dieser Umstrukturierung wird kein Arbeitsplatz verloren gehen", betont die Ministerin. "Die Verlagerung von Dienststellen ist immer mit Einschnitten für die Mitarbeiterschaft und die betroffenen Kommunen verbunden. Mit dieser Planung können wir jedoch an allen bisherigen Standorten festhalten."