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Nationalpark: Kulisse steht, Protest hält an

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Züsch - "Wir haben ein Gebiet identifiziert, das sich aus naturschutzfachlicher Sicht ganz wunderbar eignet und mit dem wir alle internationalen Kriterien erfüllen." Das sagt Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) über den Zuschnitt des möglichen Nationalparks im Hochwald. Er soll sich ausschließlich im landeseigenen Staatswald über eine Fläche von 9200 Hektar erstrecken. Davon liegen 73 Prozent im Kreis Birkenfeld, 14 Prozent im Kreis Bernkastel-Wittlich und 13 Prozent im Kreis Trier-Saarburg. Hinzu könnten noch 920 Hektar im sich direkt anschließenden Nordsaarland kommen.

Doch bevor Höfken dies im Vorfeld des ersten Nationalpark-Forums (siehe Extratext) in Züsch den Medienvertretern verkündete, musste sie zunächst durch ein Spalier von Demonstranten gehen. Die Gegner vom Verein "Ja zur Natur - Nein zum Nationalpark" taten auf Schildern ihre Meinung kund. Die Parolen lauteten "Der Wald muss frei zugänglich bleiben" oder "Finger weg von unserem Arbeitsplätzen". Aber auch die Bürgerinitiative der Befürworter zeigte Flagge, auch wenn sie in der Minderheit war. Auf ihren weißen T-Shirts prangte der Slogan "Chance Nationalpark". Als Höfkens Pressekonferenz vorbei war, drängten sich 300 Zuhörer ins proppevolle Bürgerhaus, um mehr über den künftigen Zuschnitt des Nationalparks zu erfahren.

Ohne das Singende Tal

Höfken betonte, dass in den Vorschlag zur Grenzziehung neben naturschutzfachlichen Kriterien auch die Ergebnisse aus dem Bürgerdialog und die im Eckpunktepapier der Kommunen gestellten Forderungen eingeflossen seien. So habe das Land beim Gebietszuschnitt die Interessen der Brennholzwerber berücksichtigt. Der weitere Betrieb der Skipisten am Erbeskopf und am Dollberg bei Neuhütten sei nicht gefährdet, da sie außerhalb der Nationalpark-Grenze liegen. "Naturgemäß haben sich aber nicht alle Vorstellungen realisieren lassen", so Höfken. Im Vergleich zu früheren Varianten wurde im nördlichen Bereich ein Gebiet im Staatswald Dhronecken - unter anderem mit dem Singenden Tal - herausgenommen. Aus naturschutzfachlicher Sicht hätte man es zwar gerne im Nationalpark behalten. Man habe aber auf Widerstände reagiert, die es seitens des Kreises Bernkastel-Wittlich und der betroffenen Ortsgemeinde Malborn gibt, so die Erklärung von Ministeriumsvertreter Claus-Andreas Lesander.

Der weitere Weg sieht so aus, dass nach den fünf Nationalpark-Foren das Land sein Konzept am 26. September vorstellen wird. Im Oktober sollen die regionalen Parlamente darüber entscheiden, ob sie diesem Konzept zustimmen oder es ablehnen. "Am Ende wird dann das überwiegende Votum entscheidend sein", wiederholte Höfken. "Entscheidend für die Landesregierung werden die Voten der Kreistage und Verbandsgemeinden sein, in deren Gebiet sich der mögliche Nationalpark befinden wird. Wie die Ortsgemeinden konkret eingebunden werden, überlassen wir den Kreistagen und Verbandsgemeinden."

Eröffnung schon 2014 möglich

In Birkenfeld hat Landrat Dr. Matthias Schneider (CDU) bereits angekündigt, dass er sich auf das mehrheitliche Votum der Gemeinden stützen werde. Günther Schartz, Landrat des Kreises Trier-Saarburg, betont auf Anfrage: "Auch bei uns ist eine Entscheidung des Kreistags gegen den Willen der betroffenen Gemeinden schwer vorstellbar. Man muss außerdem die Bürgerbeteiligung wirklich ernst nehmen." Sollten sich die politischen Gremien im Hochwald mehrheitlich für die Verwirklichung des Projekts aussprechen, würde laut Höfken "unmittelbar danach das rechtsförmliche Verfahren zur Ausweisung des Nationalparks starten". Das soll in Form eines Gesetzes geschehen, über das der Landtag abstimmen wird. Der Nationalpark könnte dann bereits im Lauf des Jahres 2014 öffnen.

Doch was passiert, wenn die Mehrheit der politischen Gremien gegen einen Nationalpark im Hochwald stimmen würde? Höfken betont, dass "ein Nationalpark die Aufgaben im Natur- und Artenschutz mit der Chance der regionalen Entwicklung verbindet". Sie würde es bedauern, wenn dies an einer "destruktiven Kampagne" scheitern würde, sagt Höfken mit Blick auf die Kritik aus der Holzindustrie und die Aktivitäten der Nationalparkgegner. Aber "Die Entscheidung liegt in der Verantwortung der Region. Wir haben stets deutlich gemacht, dass wir den Weg zum Nationalpark nur mit der Region gehen."

Von unserem Redakteur Axel Munsteiner


Namen will mannicht hergeben

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Idar-Oberstein - Bis Mitte 2014 soll das Artillerielehrregiment 345 von Kusel in die Klotzbergkaserne umziehen. Davon geht Oberst Thomas Altenhof, stellvertretender Kommandeur der Artillerieschule, aus, wie er am Donnerstag beim Besuch von Oberst Ulrich Kirsch, Bundesvorsitzender des Deutschen Bundesverbandes, mitteilte.

Auch wenn sich damit die Zahl der Dienstposten voraussichtlich sogar leicht auf dann mehr als 1300 erhöht: Altenhof und viele andere in Idar-Oberstein ansässige Soldaten schmerzt, dass die Artillerie keinen General mehr haben wird, wenn die im Oktober 2011 beschlossene Bundeswehrreform bis 2015 umgesetzt wird. Bis dahin bleibt Heribert Hupka als General oberster Dienstherr der Artillerie.

Den Namen Artillerieschule hingegen will man nicht kampflos preisgeben. Fest steht zwar, dass der Standort seine Eigenständigkeit verliert und Außenstelle des Bundeswehr-Ausbildungszentrums Munster (Niedersachsen) für den Bereich "Indirektes Feuer" wird.

Doch alle Artilleristen werden auch zukünftig in Idar-Oberstein ausgebildet - was auch aus Sicht des Bundesvorsitzenden Ulrich Kirsch dafür spricht, den Namen beizubehalten. "Für uns ist das ein Aushängeschild", machte Bürgermeister Frank Frühauf, der den im Urlaub weilenden Oberbürgermeister Bruno Zimmer vertrat, die Position der Stadt deutlich.

Mittelfristig soll das Lehrregiment vom Klotzberg in die Rilchenbergkaserne verlegt werden. Doch zuvor sind dort umfangreiche Umbaumaßnahmen notwendig, erläuterte Thomas Altenhof. Wenn alles wie nach den Reformvorgaben geplant läuft, würde die Bundeswehr die Kaserne auf dem "Klotz" anschließend aufgeben.

Als ideal und alternativlos bezeichnete Kirsch die durch den Truppenübungsplatz gegebenen Bedingungen. Das eine hänge vom anderen ab: Für Schule und Platz sei die jetzige Konstellation von "existenzieller Bedeutung". "Hier ist die Welt noch in Ordnung", fasste Kirsch die Eindrücke seines zweitägigen Besuchs zusammen. Dabei bezog er sich ausdrücklich auch auf das Verhältnis zu den Lokalpolitikern und der Bürgerschaft.

Nach sechs Reformen seit 1990 warnt der Verbandsvorsitzende generell eindringlich vor weiteren Eingriffen in die Struktur: "Eine Reform in der Reform würden wir nicht verkraften. Dabei gingen zwangsläufig Fähigkeiten verloren." Schon jetzt sei die Bundeswehr an vielen Stellen "sehr dünn" aufgestellt.

Zudem berichtete Kirsch von einer großen Unzufriedenheit mit der Umsetzung des Reformpakets, von dem alle Soldaten direkt oder indirekt betroffen seien. Zu viele wüssten beispielsweise nicht, wie es mit ihnen persönlich beruflich weitergeht. Es sei Aufgabe der gesamten Bundesregierung und der Länder, die Reform zu unterstützen, betonte der 62-Jährige. "Ein bisschen mehr Engagement und Abstimmung wäre da hilfreich."

"Er sollte die Reform weiterführen", meinte der Oberst zu den Rücktrittsforderungen gegenüber Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) wegen der Drohnen-Affäre - auch mit Blick darauf, dass er bereits der dritte Verteidigungsminister in den vergangenen fünf Jahren ist. Kirsch plädierte zudem dafür, dem Untersuchungsausschuss eine Chance zu geben. "Er muss und soll aufklären, was da genau gewesen ist." 

Von unserem Redaktionsleiter Kurt Knaudt

Professor Heck: Keine Verträge mit Juwi

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VG Rhaunen - Welche Rolle spielt Professor Dr. Peter Heck, der die Bürgerbeteiligung in der Idarwaldhalle (die NZ berichtete) moderierte, bei den Plänen der AöR Energiewelt Idarwald? Kritiker stellen aktuell Mutmaßungen an, die die Neutralität des Wissenschaftlers und Geschäftsführers des am Umwelt-Campus Birkenfeld angesiedelten Instituts für angewandtes Stoffstrommanagement (IfaS) in Frage stellen und engste Verbindungen zu Juwi, dem Vertragspartner der AöR, als erwiesen betrachten.

Teil des Auftrages

Der Vorstand der AöR, Hans-Dieter Weyand, sagt klipp und klar: "Unsinn!" Auch Heck selbst wehrt sich gegen derartige Unterstellungen. Weyand geht auf Hintergründe ein: "Die Moderation hat Heck übernommen, da dieses Teil des ihm und Ifas erteilten Auftrages ist. Dieser Auftrag wurde von Öpem, der Ökompark Projektentwicklungs- und Marketing-Gesellschaft am Campus, an Ifas am 19. August 2012 auf Grundlage eines bereits am 12. Juni 2012 gemachten Angebotes erteilt." Zu diesem Zeitpunkt lief erst der Teilnahmewettbewerb im Rahmen der europaweiten Ausschreibung des Windenergieprojektes der AöR, sodass überhaupt noch nicht klar war, so betont Weyand, wer letztlich den Zuschlag erhalten würde. Und diesen Zuschlag an Juwi erteilte der AöR-Verwaltungsrat am 31. Oktober 2012 - also mehr als zwei Monate später als die Auftragserteilung von Öpem an Ifas. Weyand weiter: "Unser Ansatz, die Moderation im Rahmen der Projektvorstellung in Rhaunen an Heck zu übertragen, hatte also nichts mit einer Zuschlagserteilung an Juwi zu tun. Sie war alleine dem Gedanken geschuldet, dass bei der Projektvorstellung neben den Ausführungen der Verwaltung und der zum damaligen Zeitpunkt noch zu findenden Projektierungsfirma auch Ausführungen aus wissenschaftlicher Sicht mit einfließen."

Büro Laub ist im Einsatz

Daher hätten beim Info-Abend in der Halle auch Vertreter von Landesforsten mit auf dem Podium gesessen, um auch den Aspekt der Waldnutzung darzustellen. Planerische Aspekte sowie naturschutzrechtliche Aspekte fallen in die Kompetenz des Planungsbüros Laub, das an diesem Abend ebenfalls vertreten war. "Mir wäre zurzeit im Zuge der Projektumsetzung kein Bereich bekannt, zu dem ein von Ifas oder Heck zu erstellendes Gutachten notwendig wäre", stellt Weyand klar. Er sehe keinerlei Ansatzpunkte dafür, dass Heck die AöR bei der Projektumsetzung in irgendeiner Weise beeinflusst hätte oder zukünftig beeinflussen könnte. Die Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit mit Juwi seien auf Grundlage des Angebots des Unternehmens im europaweiten Ausschreibungsverfahren und der hierauf erteilten Zuschlagserteilung klar umrissen. Die Vorgaben dieser Ausschreibung wurden von der Kommunalberatung Rheinland-Pfalz in Abstimmung mit der AöR formuliert. Heck sei hier in keiner Weise beteiligt gewesen.

Und das betont auch Heck. selbst. Der 50-Jährige stellt im Gespräch mit der NZ klar: "Ich habe keine Verträge mit Juwi. Obwohl ich Juwi durchaus empfehlen würde. Warum auch nicht?"

Der Landkreis Birkenfeld stehe mit dem Rücken zur Wand, habe halt kein Bündel voller Chancen. Und die wenigen "Strohhalme" wie der geplante Nationalpark und die Windenergie-Anlagen sollten die Leute erst einmal intensiv prüfen, bevor sie sie durchbrechen. "Ich kann beweisen, dass die erneuerbaren Energien, zum Beispiel in der VG Rhaunen, funktionieren werden. Das kann ich beim Nationalpark so natürlich nicht."

Von unserer Redakteurin Vera Müller

Die Windradgrößen sind erschreckend

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Schwollen - Windräder, Nationalpark, demografischer Wandel: Diese großen, für die Region zukunftsweisenden Themen beschäftigen auch Marco Schupp. So sehr, dass er jüngst einen Bürgerbrief verfasst und in seinem Heimatort Schwollen verteilt hat - in der Hoffnung, damit zumindest dort zu einer sachlichen Diskussion über die drängenden und anstehenden Fragen und Herausforderungen beizutragen. Er will sich nicht damit abfinden, "dass wir ja doch nichts ändern können und auf dem flachen Land eh alles verloren ist", wie er in Gesprächen öfter zu hören bekommt.

Marco Schupp legt großen Wert darauf, dass er die Initiative als Bürger von Schwollen und nicht als Geschäftsführer von Hochwald Sprudel ergriffen hat. Wobei ihm bewusst ist, dass seine Worte als Unternehmer Gewicht haben. Auf seinen offenen Brief, in dem er seine Gedanken und zugleich viel Nachdenklichkeit offenbart, hat er viel Resonanz erhalten: Unter anderem bekennt er darin, dass ihn - bei allem Verständnis für die Erfordernisse der Energiewende - die schiere Größe der Windkraftanlagen bei Wilzenberg erschreckt. Er befürchtet, dass Schwollen bald von solch hoch aufragenden Windrädern umzingelt sein könnte, wenn alle umliegenden Gemeinden ihre Pläne umsetzen. Der 35-Jährige fragt sich auch, was das für die Dorfentwicklung bedeutet, wenn durch immer mehr Windräder der Wert der Immobilien sinkt. Und wie es sich auf die Lebensqualität in den Dörfern auswirkt, wenn jede Gemeinde nur noch das eigene finanzielle Wohl im Blick hat.

Er ruft deshalb dazu auf, dass sich die benachbarten Gemeinden wie zum Beispiel Hattgenstein, Leisel, Siesbach und andere abstimmen und so die "einmalige historische Chance" nutzen, "unser Umfeld so zu gestalten, wie wir es wünschen". Schupp könnte sich beispielsweise vorstellen, dass man auf den an das Wilzenberger Vorranggebiet angrenzenden Flächen weitere Windräder konzentriert, statt sie überall zu verteilen.

"Einem Nachbarort die eigenen Windräder ungefragt vor die Nase zu stellen, ist eine Unart und kein gutes Miteinander", präzisiert Schupp gegenüber der Nahe-Zeitung seine Haltung. Viel sinnvoller sei es doch, gemeinsame Windparks mit einer Umlage der Einnahmen zu verwirklichen.

Auch die Diskussion um einen Nationalpark im westlichen Hunsrück verfolgt er nach eigenem Bekunden sehr aufmerksam, dabei anfangs sehr kritisch, inzwischen zunehmend beeindruckt. Zum einen, weil sich viele regionale Politiker parteiübergreifend "für einen Nationalpark nach unseren Wünschen einsetzen". Zum anderen, weil sich in diesen Prozess viele Bürger sehr selbstbewusst, engagiert und auch kritisch einbringen. Aus seiner Sicht kommt es jetzt vor allem darauf an, "welche Maßnahmen für das Umfeld damit einhergehen". Für ihn ist diese Diskussion schon allein deswegen wichtig, weil dabei endlich schon lange anstehende Fragen zur Sprache kommen: "Wie sieht die Zukunft in unserem regionalen Landleben aus? Wie schaffen wir inneren Zusammenhalt? Wie treiben wir die Region voran? Wie bündeln wir die Kräfte, um unsere Region sichtbar vermarkten zu können?"

Ob Windräder oder Nationalpark: Viele trauen sich nicht, offen ihre Meinung zu sagen, weil sie Angst haben, zwischen die Pro- und Kontra-Lager zu geraten, lautet eine zentrale Erkenntnis aus den zahlreichen Rückmeldungen. Deshalb plädiert Marco Schupp für einen neutralen, durch den Gemeinderat gesteuerten Bürgerdialog. "Alle Ideen und Meinungen, alle Fragen und Bedenken müssen auf den Tisch. Ergebnisoffen, ohne Zwang." Sollte dafür externe Hilfe notwendig sein, wäre er bereit, sich an den dabei entstehenden Kosten mit bis zu 1000 Euro zu beteiligen.

Schupp betont, dass er sich nicht bedingungslos einem bestimmten Interessenlager zugehörig oder verpflichtet fühlt. Er versucht, "die verschiedenen Themenfelder sinnvoll zu kombinieren und an Lösungen zu arbeiten. Es wäre schön, wenn man dies innerhalb eines strukturierten Prozesses an einem Tisch mit anderen gemeinsam tun könnte". Ihm geht es dabei vor allem darum, die vorhandenen Gestaltungsräume zu nutzen, ohne die Energiewende und den Nationalpark gleich grundsätzlich ganz infrage zu stellen.

Statt aber gemeinsam an einem tragfähigen Gesamtkonzept zu arbeiten, organisieren sich Befürworter und Gegner nach seinen Beobachtungen in Lagern. "Je mehr sie sich voneinander entfernen, desto weniger lassen sich die Bürger in der Mitte für eine Beteiligung motivieren. Daher ist ein Bürgerdialog wichtiger denn je."

"Zukunft gestalten kann auch Spaß machen", schreibt der Schwollener Unternehmer in seinem Bürgerbrief. "Letztendlich haben wir hier noch alles in der Hand: Schwollen hat einen Bäcker, einen Kindergarten, wir können den Rasenmäher noch zu Fuß zur Reparatur bringen, die meisten Straßen sind neu, und unsere Feste sind legendär. Andere Gemeinden haben das nicht mehr."

Von unserem Redaktionsleiter Kurt Knaudt

Kontrollenerwiesen sich alsäußerst wirksam

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Kreis Birkenfeld/Kirn - Um der zunehmenden Sperrmüllfledderei Herr zu werden, hat die Polizei Kirn bei Abfuhrterminen Anfang Juni in vier Ortschaften des Kreises Birkenfeld Streifen eingesetzt. Die Kontrollen erwiesen sich als äußerst wirksam: Die ungeliebten Müllsammler ließen sich am Tag darauf nicht mehr blicken, die Sammelmenge erhöhte sich im Verhältnis zu vorherigen Sammlungen enorm.

Gleichwohl keimt bei Joachim Reimann, dem Leiter der Polizeiinspektion (PI) Kirn, keineswegs Euphorie auf: "Wir werden das Problem mit diesen Störaktionen nicht final lösen können." Vielmehr würden die Mülljäger wohl auf andere Ortschaften ausweichen. Und dennoch: "Wir sind auf einem guten Weg. Wir können etwas vorweisen", sagte Reimann beim Erfahrungsaustausch mit Vertretern des Abfallwirtschaftsbetriebs (AWB), der Kreisverwaltung und des Werksausschusses.

Was die Polizei vorzuweisen hatte, erläuterte Kai Franzmann. Nach mehreren Vorgesprächen wurde vereinbart, in den Orten Griebelschied, Bergen, Berschweiler und Sonnschied schon am Montag mit den Kontrollen zu beginnen. Der Sperrmüll sollte erst am Dienstag und Mittwoch abgeholt werden. Doch erfahrungsgemäß sind die berüchtigten Sperrmüllsammler bereits in den Tagen zuvor unterwegs. So war es auch diesmal.

Diebstahl aufgeklärt

Die Polizei kontrollierte am ersten Tag 12 Fahrzeuge, meist Kleinbusse, mit 21 Personen. Dabei wurde ein Diebstahl aufgeklärt; ein Kindertraktor zum Fahren, der am Vortag in Bergen als gestohlen gemeldet worden war, wurde in einem Bus entdeckt. Zudem führte eine Person ein Butterfly-Messer mit sich, das in Deutschland verboten ist. Außerdem wurden sieben Verstöße gegen das Elektrogesetz festgestellt; in drei Fällen wurden Bußgelder in Höhe von 100 Euro kassiert. Die Betroffenen wollten oder konnten zunächst nicht bezahlen. Doch nachdem die Ordnungshüter hart geblieben waren, verständigten die Betroffenen per Handy oder CB-Funk Kollegen, die das Geld spätestens eine halbe Stunde später vorbeibrachten. In allen sieben Fällen wurden die gefundenen Elektrogeräte abgeladen und dem regulären Kreislauf zugeführt.

Was war auffällig? Franzmann betont, dass die Sperrmüllsammler meist in Gruppen unterwegs und bestens miteinander vernetzt sind. In der Regel stammen sie aus Osteuropa - meist Polen oder Russland. "Hilfreich war da der Einsatz zweier Kollegen mit Russisch- bzw. Polnischkenntnissen." Aber auch türkischstämmige Personen mit in Deutschland zugelassenen Fahrzeugen (Mannheim oder Kaiserslautern) wurden angetroffen. Alle seien sie bestens informiert, stets wurden Listen mit den Abfuhrterminen - handgeschrieben oder aus dem Internet ausgedruckt - gefunden. Alle verfügten über Navigationsgeräte. Franzmann und seine Kollegen vermuten, dass die kontrollierten Personen eine ganze Woche unterwegs sind und die ergatterten Gegenstände am Wochenende in ihren Heimatländern bzw. -städten abliefern.

PI-Leiter Reimann wies allerdings darauf hin, dass, auch wenn einiges darauf hindeute, kein krimineller Hintergrund vorliegen müsse. So hätten seine Leute in einem Kleinbus hinter sieben normalen Rasenmähern einen hochwertigen Sitzmäher entdeckt. Der Fahrer konnte allerdings nachweisen, dass er das Gerät bei einem Unternehmen in Nohfelden erworben hatte. In einem anderen Fall hatte ein Pole ein teures Fahrrad geladen. Er versicherte den Beamten, das Rad einer Frau in Breitenthal für 15 Euro abgekauft zu haben. Ein Anruf bei der Verkäuferin gab ihm recht. "Das zeigt, dass die Müllsammler mitlernen", sagt Polizeibeamter Franzmann. In weiteren Fällen hätten Nachforschungen ergeben, dass die Sammler bei den Bürgern nachgefragt haben, ob sie diesen oder jenen Gegenstand mitnehmen dürfen.

Schnell reagiert

Am Tag nach den Kontrollen war von den Sperrmüllsammlern weit und breit nichts mehr zu sehen. Die Polizei reagierte schnell und reduzierte ihr Personal. Wurden am ersten Tag noch 74 "Mannstunden" geleistet, waren es am nächsten nur noch 38. All diese Stunden allerdings wurden, wie Reimann betonte, neben dem normalen Dienst zusätzlich absolviert.

Wie geht's weiter? PI-Leiter Joachim Reimann will sich in Kürze mit seinen Kollegen der Polizeiinspektionen Idar-Oberstein, Baumholder und Birkenfeld zum Erfahrungsaustausch treffen und über ein gemeinsames Vorgehen beraten. Für seinen Beritt im Kreis Bad Kreuznach plant er zudem eine ähnliche Aktion.

Von unserem Redakteur Andreas Nitsch

Birkenfeld: Betreutes Wohnen am Stadtrand

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Birkenfeld - Zwei große Unternehmen der Region wollen gemeinsam in Birkenfeld ein Projekt verwirklichen, das Vorbildcharakter haben soll: Die Schneider Bau GmbH mit Sitz in Merxheim und die Heilpädagogischen Einrichtungen der Kreuznacher Diakonie (HPE) planen ein Haus für eine Wohngemeinschaft von Menschen mit Behinderungen, erklärt HPE-Geschäftsführer Armin Dönnhoff. Etwas abseits der Straße Am Schönenwald in Richtung Wohngebiet Haesgeswiesen soll ein Gebäude entstehen mit 24 Wohnplätzen für Menschen mit unterschiedlichem Unterstützungsbedarf.

Schon seit gut zwei Jahren laufen die Vorbereitungen, berichtet der Birkenfelder Stadtbürgermeister Peter Nauert. Die Kommune musste nämlich eigens für das Projekt ihren Bebauungsplan ändern. Derzeit ist das Bauunternehmen dabei, letzte Grundstücke zu erwerben. Im September soll Baubeginn sein. Ein Jahr später soll der 3 Millionen Euro teure Bau seiner Bestimmung übergeben werden.

Zur Vorgeschichte: Die HPE, derzeit in einem Dezentralisierungsprozess, suchte nach einem Investor, der für einen vom Land Rheinland-Pfalz vorgegebenen Mietpreis ein Objekt für Menschen mit Behinderungen baut und vermietet. "Über ein Jahr haben wir für den neuen Standort Birkenfeld die Mietpreise verhandelt", erinnert sich Armin Dönnhoff. Dabei saßen nicht nur das Land Rheinland-Pfalz, sondern auch die zuständigen Kommunen als weitere Kostenträger am Tisch. Von diesen Verhandlungen hing es ab, ob sich das Projekt für Bauunternehmer Bruno Schneider rechnet. "Es ist gut ausgegangen, und nun haben wir mit dieser Unterschrift unter die Grundsatzvereinbarung die Sicherheit, die wir benötigen, um weitere Verträge - etwa zum Grundstückserwerb - abschließen zu können", sagt Schneider.

Für Schneiders Unternehmen ist das Projekt Neuland: "Wir haben zwar schon häufiger mit der Stiftung Kreuznacher Diakonie zusammengearbeitet, aber dieser Neubau als Investorenmodell, direkt auf der grünen Wiese, ist etwas Neues für uns." Wenn sich das entwickelte System bewähre, könne man sich eine Neuauflage andernorts vorstellen.

"Nach Rhaunen wird Birkenfeld die zweite dezentrale Wohngemeinschaft in einer Gemeinde sein", ordnet HPE-Geschäftsführer Armin Dönnhoff das Projekt in den Rahmen des laufenden Dezentralisierungsprozesses ein: "Bad Kreuznach und Mainz-Gonsenheim sollen folgen." Das neue Wohnangebot in der Kreisstadt soll vorrangig Menschen angeboten werden, die jetzt noch auf der Asbacher Hütte leben, aber ursprünglich aus Birkenfeld und Umgebung stammen.

Von unserem Redakteur Klaus-Peter Müller

Tunnel wird gesperrt

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Idar-Oberstein. Vom 8. bis 31. Juli wird der Altenbergtunnel wegen dringender Bauarbeiten halbseitig gesperrt. Es handelt sich hierbei um Instandsetzungsarbeiten aufgrund eines Unfallschadens und die Ausstattung des Tunnels mit Fluchtwegekennzeichnungen. Das teilt der Landesbetrieb Mobilität (LBM) Bad Kreuznach mit.

Die Verkehrsteilnehmer aus Fahrtrichtung Bad Kreuznach werden ab der Anschlussstelle Nahbollenbach über die Gemeindestraße (alte B 41) nach Idar-Oberstein geführt. Der Verkehr in Fahrtrichtung Bad Kreuznach kann wie gewohnt durch den Altenbergtunnel fahren.

Ende 2012 hatte dort das Fahrzeug einer Frau Feuer gefangen und war völlig ausgebrannt. Die Frau hatte sich mit ihren mit ihren sechs und sieben Jahre alten Kindern retten können, bei den Löscharbeiten waren aber sechs Feuerwehrmänner leicht verletzt worden. Erste Untersuchungen des Landesbetriebs Mobilität (LBM) und der zuständigen Wartungsfirma im Januar Januar hatten ergeben, dass keine gravierenden Schäden entstanden waren.

Idar-Oberstein: Aktivitäten-Messe soll Touristiktag ergänzen

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Naheland/Idar-Oberstein - Nach dem erfolgreichen Naheland-Touristiktag für Fachbesucher im vergangenen Jahr will die veranstaltende Naheland-Touristik in Zusammenarbeit mit der Messe Idar-Oberstein in diesem Jahr den Tourismustag mit einer "active messe" für die Öffentlichkeit verknüpfen.

Am Sonntag, 27. Oktober, sollen dort Anbieter mit den Schwerpunkten Freizeit und Sport ihre Angebote vorstellen, am Montag findet dann der Touristiktag für die Fachbesucher statt. "Mit der Messe wollen wir der Öffentlichkeit eine möglichst umfassende Übersicht über das große Spektrum bieten, was in der Region alles an Aktivitäten möglich ist", erläutert Ute Meinhard, Geschäftsführerin der Naheland-Touristik, im Gespräch mit unserer Zeitung. "Auf dem 2. Tourismustag soll die Vernetzung und der Gedankenaustausch unter den Anbietern aus der Region weitergeführt und vertieft werden. Außerdem informieren Vorträge über neue Trends und Angebote im Tourismus."

Rund 60 Anbieter haben sich auf dem 1. Naheland-Tourismustag präsentiert, Messe-Geschäftsführer Kai-Uwe Hille rechnet mit einer deutlichen Steigerung dieser Zahl. "Wir gehen davon aus, dass wir mindestens zwei Hallen und das Foyer belegen werden", erklärt er. "Die Aussteller können wahlweise an einem oder an beiden Tagen mitmachen." Das Spektrum der Aussteller soll weit gefächert sein und Themen wie Angeln, Caravaning, Camping, Dienstleistungen, Ernährung, Jogging, Jagen, GPS, Nordic Walking, Mountainbiking, Radfahren, E-Bikes, Wandern, Klettern, Trekking, Reiten, Motocross, Reisen, Gesundheitssport und anderes mehr vorstellen. "Mit dem Zeitpunkt sind wir bewusst ans Ende der Saison gegangen, wenn in der Branche Bilanz gezogen und für das kommende Jahr geplant wird", so Hille.

"Mit solchen Veranstaltungen soll die touristische Qualifikation der Region vorangetrieben werden", beschreibt Ute Meinhard eine wichtige Zielsetzung. "Sowohl in der Region als auch außerhalb ist noch zu wenig bekannt, welche vielfältigen Möglichkeiten an der Nahe geboten werden." Am Beispiel des Wandertourismus, der durch Vitaltouren und Traumschleifen einen deutlichen Aufschwung erfahren habe, könne man sehen, wie man durch entsprechende Angebote die Besucherzahlen steigern könne.

Großes Potenzial sieht die Touristikfrau etwa beim immer beliebter werdenden Mountainbiken, für das die Region hervorragende Voraussetzungen bietet. "Es zeigt sich immer wieder, dass dort, wo attraktive, auf die Bedürfnisse von Zielgruppen zugeschnittene Angebote gemacht und auch entsprechend verbreitet werden, diese auch angenommen werden."

Von unserem Reporter Jörg Staiber


Kupfer-Jaspis-Pfadauf 2. Platz

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Herrstein. Am Sonntag endete die Online-Abstimmung der Fachzeitschrift "Wandermagazin" für den Titel Deutschlands schönsten Wanderweg. Der Kupfer-Jaspis-Pfad landete mit 22,66 Prozent der Stimmen auf dem zweiten Platz. Erster wurde der Moseltraumpfad Eltzer Burgpanorama mit 28,08 Prozent.

Als Dritter ging der Wasserfallsteig im Südschwarzwald aus der Abstimmung hervor. Doch dies ist erst das vorläufige Ergebnis, denn jetzt werden noch die Stimmen gezählt, die per Telefon, Fax, Brief oder Postkarte eingetroffen sind. Das endgültige Ergebnis wird erst am 15. August im Wandermagazin veröffentlicht. Der Kupfer-Jaspis-Pfad, der von Niederwörresbach nach Hintertiefenbach und Fischbach führt, hat also durchaus noch Chancen, doch noch als Sieger aus dem Wettbewerb hervorzugehen. Doch auch über einen zweiten Platz freue man sich, sagt Karina Wagner, Mitarbeiterin der Tourist Information Deutsche Edelsteinstraße in Herrstein. "Es ist schon toll, dass wir für den Wettbewerb nominiert wurden." sib

 

Gute Ideen der Gesellen machen Unterschied aus

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Der Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft legte den sieben jungen Männern mit seiner Aufforderung ans Herz, sich weiterzubilden. Wissen regelmäßig auf den aktuellen Stand bringen und damit die Anforderungen im Gewerbe und in der Kundenberatung zu bestehen, sich als Fachkraft auszeichnen - so kann, wie es Emrich formulierte, aus dem derzeitigen Leistungsstand ein "Gesellenbrief 2.0" werden: eine Anlehnung an Web 2.0, ein gern benutztes Schlagwort aus der Internetwelt.

Auch Volker Bernhard, der Obermeister der Schreinerinnung, im Kreis, hob die Chance der Nachwuchsschreiner gerade in dieser Zeit des zunehmenden Fachkräftemangels hervor. Das gehe nur, wenn sie ihren Weg zielstrebig weiterverfolgten - und sich ständig weiterbilden.

Emrich und Bernhard überreichten den sieben jungen Leuten in der KSK-Schalterhalle ihre Gesellenbriefe, Filialleiter Carsten Hoffmann schenkte jedem eine Taschenlampe, Christian Sossong von der Trierer Großhandelsfirma Hees + Peters hatte in diesem Jahr Zollstücke mit persönlichem Namenszug mitgebracht.

Die beiden besten Prüflinge, Marcel Gutendorf und Gregor Müller, erhielten zusätzliche Aufmerksamkeiten, vom Gutschein bis zur Spießbratenkiste. Gutendorf hatte eine Anrichte zusammengebaut und für Auflage, Sockel und Türen ein Betonimitat verwendet, eine Idee, die Obermeister Bernhard gefiel: "Das haben wir in unseren Prüfungen noch nicht gehabt."

Auch Müllers Arbeit fiel durch ein besonderes Material auf. Die Platte seines hängenden Sideboard ist mit Schiefer beschichtet. Die Arbeiten sind bis 12. Juli in der Schalterhalle der KSK-Hauptstelle in Oberstein zu sehen. Ideen wie die der beiden Prüfungsbesten machen den Unterschied zur Konkurrenz und damit zum Erfolg aus - darauf wies Emrich in seiner Ansprache hin.

Pausenlos gebe es Neuerungen in der Verarbeitung von Materialien, etwa bei Werkstoffen im Innenausbau, bei Abdichtungssystemen zwischen Fenstern, Türen und dem Baukörper, bei wasserbasierten Lacken und manchem anderem. Es sei wichtig, sich auf dem aktuellen Stand zu halten, die Computersoftware regelmäßig zu aktualisieren und sich so für die anspruchsvollen Beratungsgespräche mit den Kunden fit zu halten.

"Sie müssen mit Ihrem Fachwissen dem Kunden aufzeigen, welche vielfältigen Gestaltungs- und Lösungsmöglichkeiten existieren, die der Kunde unter Umständen vorher gar nicht kannte", sagte Emrich abschließend.

Von unserem Mitarbeiter Karl-Heinz Dahmer

 

VG Rhaunen: Feuerwehreinheiten werden zusammengelegt

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Rückblick: Das Amt des stellvertretenden Wehrführers der Feuerwehreinheit Hausen ist seit Dezember 2010 verwaist. Ein Nachfolger konnte bis heute nicht gefunden werden. Mit ein Grund ist: Niemand war bereit, den erforderlichen Führungslehrgang an der Landesfeuerwehrschule in Koblenz zu absolvieren.

Sehr dünne Personaldecke

Erschwerend hinzu kommt, dass beide Wehreinheiten über eine nur sehr dünne Personaldecke verfügen. In Oberkirn gibt es gerade noch zehn Feuerwehrleute, in Hausen lediglich sechs.

Weiteres Manko: Beide Einheiten stehen immer wieder vor dem Problem, dass die in den beiden Orten stationierten Tragkraftspritzenanhänger (TSA) nicht eingesetzt werden können, weil keine entsprechenden Zugmaschinen zur Verfügung stehen. Außerordentlich erleichtert wird die Zusammenlegung, da die beiden Feuerwehreinheiten ohnehin einen gemeinsamen Ausrückbereich bilden, einen gemeinsamen Ausbildungs- und Übungsplan haben und zu Einsätzen auch gemeinsam alarmiert werden.

So war es denn auch nicht verwunderlich, dass die Mitglieder beider Wehren Anfang April mehrheitlich für die Zusammenlegung aussprachen. 15 Ja-Stimmen bei einer Enthaltung waren deutlich.

Künftig soll es auch eine gemeinsame Wehrführung geben. Die derzeit in Hausen und Oberkirn stationierten TSA sollen abgezogen und durch ein gemeinsames Tragkraftspritzenfahrzeug ersetzt werden. Es soll zunächst in Hausen und später wegen seiner Nähe zu Schwerbach in Oberkirn untergestellt werden. Die gemeinsame Einheit soll den Namen - wen wundert's? - Hausen-Oberkirn tragen, zunächst im Gerätehaus Hausen und später im Feuerwehrhaus Oberkirn beheimatet sein.

Gemeinderäte sind sich einig

Nachdem in den beiden vergangenen Monaten bereits die Ortsgemeinderäte in Hausen und Oberkirn ihre Zustimmung gegeben hatten, war der Beschluss des Verbandsgemeinderates nur noch Formsache - und erfolgte schließlich auch einstimmig.

Von unserem Redakteur Andreas Nitsch

Baumholder: AöR für Energieprojekte ist kurz vor der Ziellinie

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Baumholder - Einen Großteil der Wertschöpfung durch erneuerbare Energien in der Region halten: Dieses Ziel soll die Anstalt öffentlichen Rechts (AöR) "Energieprojekte Verbandsgemeinde Baumholder" verfolgen - vor allem durch die Beteiligung an Windkraftanlagen. Die Neugründung hat am Donnerstag eine weitere Hürde genommen. Einstimmig votierte der Rat der Verbandsgemeinde für den Beitritt.

Außer der VG sollen die Stadt und alle 13 Ortsgemeinden die AöR als Gesellschafter tragen. Neun von ihnen haben der Satzung bereits zugestimmt, wie VG-Bürgermeister Peter Lang im Rat berichtete. In den Ortsgemeinderäten Fohren-Linden, Mettweiler, Reichenbach und Ruschberg steht das Thema AöR-Gründung in der kommenden Woche auf der Tagesordnung. Auch in Leitzweiler soll zeitnah darüber abgestimmt werden. Büroleiter Achim Specovius geht davon aus, dass die ausstehenden Abstimmungen glatt verlaufen, da Bedenken einiger Ortsgemeinden in leichten Änderungen am ursprünglichen Satzungstext berücksichtigt wurden.

"Sobald alle Ortsgemeinden abgestimmt haben, werden wir die Gründung bei der Kreisverwaltung anzeigen", erklärte Specovius auf Nachfrage das weitere Vorgehen. Ende August könnte die Satzung dann wirksam werden. Der Verwaltungsrat könnte bald darauf zu seiner konstituierenden Sitzung zusammentreten.

Als erstes Projekt der neuen Anstalt stellte Bürgermeister Peter Lang eine Beteiligung an den derzeit in Planung befindlichen Windkraftanlagen in Aussicht - unter anderem an den Projekten der Firma Juwi, für die bereits das Genehmigungsverfahren läuft. Wie hoch der Anteil der AöR an der Investitionssumme von etwa fünf bis sechs Millionen Euro pro Anlage ausfallen wird, lässt sich Specovius zufolge noch nicht voraussagen. "Wir müssen dabei jedes Projekt für sich bewerten und das unternehmerische Risiko genau abwägen", sagte der Büroleiter.

Von unserem Reporter Michael Fenstermacher

Pur und Pfefferminzprinz klingen wie echt

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Birkenfeld - An große Zeiten, als die Musik noch den Markt machte und sich Stars und Sternchen aus der deutschen Hitparade reihenweise im Festzelt auf dem Talweiherplatz vorstellten, erinnert das Aufgebot zum Jubiläumsprämienmarkt (30. August bis 3. September). Aber auch bei der 160. Auflage der Volksfestes touren die Großen des Showgeschäfts an Birkenfeld vorbei. Erwartet aber werden - und das gleich an vier von fünf Abenden - Bands, die fast so aussehen und klingen wie die echten.

An eine weltweit erfolgreiche Rockband, die 1977 im kalifornischen Los Angeles von Sänger und Gitarrist Steve Lukather gegründet und sechsmal mit einem Grammy ausgezeichnet wurde, erinnern sechs Musiker aus dem Saarland, die sich "Totomaniax" nennen. Ihr Auftritt: am Eröffnungsabend, Freitag, 30. August, ab 22.30 Uhr. Die Band bringt nicht nur "Africa", "Rosanna" und mit "Hold the line", der Welt bekannteste Telefonwarteschleife, sondern auch Rock und Balladen, Pop und zum Tanzen einladende Schmusesongs. "Vorgruppe" sind drei ehemalige und aktuelle Schülerbands des Gymnasiums, die nach dem Motto "Birkenfeld rockt" ab 19.30 Uhr auftreten werden.

Einen Doppelpack hat auch das Autohaus Wiegand geschnürt, das anlässlich seines 75-jährigen Bestehens einen Abend zum Programm des Festes beisteuert. Am Samstag, 31. August, spielen die bekannte Partyband Frantic sowie Anscheit, der wie kein anderer die Lieder von Marius Müller-Westernhagen bringt. Die Band Frantic, die seit einigen Jahren ihren außerordentlichen Livestatus bei jedem größeren Straßenfest im Südwesten unter Beweis stellt, steigt um 20 Uhr auf die Bühne, der Pfefferminzprinz aus dem Märkischen Sand zwei Stunden später.

Echt wie eh und je ist der Mann und seine Musik am Prämienmarktsonntag: Der Amerikaner Jim Everett und seine Band laden ab 19.30 Uhr zum Countryabend. "Weil's Auge mithört" - so ein Werbeslogan der Band - hat die Kreissparkasse zur Ziehung der PS-Lose am Montag ab 18.30 Uhr musikalische Unterstützung durch die Midnight Ladies geordert. Das Publikum darf sich freuen auf eine nahezu konkurrenzlose und hervorragende Liveband mit unschlagbarer, attraktiver Mädchenpower und abwechslungsreichem Showprogramm. Jeder Block wird durch passende Kostüme und lebendige Performance zu einem eigenständigen Highlight.

"Live in concert" mit Songs der Gruppe Pur präsentiert sich ab 21.30 Uhr die Coverband Abenteuerland. Mit mehr als 12 Millionen verkaufter Tonträger und ausverkauften Tourneen ist das Original eine der erfolgreichsten, wenn nicht sogar die erfolgreichste deutsche Band. "Abenteuerland" versteht sich als Alternative für alle Pur-Konzertsüchtigen, die in den berühmten und viel zu langen Konzertpausen nicht auf Pur verzichten wollen: Die Coverband bietet eine authentische Show mit Musikern, die die Originalband über mehrere Jahre auf deren Tourneen begleitet haben - ein Muss für jeden Fan.

Zwei Gitarren, drei Kabel und die besten Rocksongs der 1960er- und 70er-Jahre - das ist das Akustik-Trio The Beat Pack, das zum Finale des Jubiläumsprämienmarktes (Dienstag, 3. September, 17.30 Uhr) aufspielen wird. Von den Beatles und den Rolling Stones über Creedence Clearwater Revival bis zu den Hollies - mit den Liedern der unvergessenen Musiklegenden wird das Konzert zur unvergesslichen Zeitreise.

Z Der Eintritt an allen Abenden (außer Samstag) ist frei. Der Vorverkauf für Frantic/MMW-Coverband beginnt nächste Woche. Karten zu 5 Euro gibt's im Autohaus Wiegand, bei der Kreissparkasse und in den Buchhandlungen Thiel und Engel.

Von unserem Redakteur Klaus-Peter Müller 

Umgehung wird immer teurer

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Kreis Birkenfeld. Die von Bürgern und Kommunalpolitikern seit Jahren so vehement geforderte B 41-Ortsumgehung bei Rötsweiler, Oberbrombach- und Niederbrombach hat eine weitere Hürde überwunden. Im Bundesverkehrsministerium in Bonn ist Anfang Juli die Entscheidung für die Variante 5 - ohne Tunnel und nahe an der bisherigen Trassenführung - gefallen (wir berichteten bereits).

Diese Nachricht hatte Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer bei einem Besuch in Martinstein (Kreis Bad Kreuznach) im Gepäck. CDU-Bundestagskandidatin Antje Lezius aus Idar-Oberstein und MdL Bettina Dickes hatten den Minister um Informationen darüber gebeten, wie es mit dem Bundesverkehrswegeplan weitergeht. Die Variante 5 ist eine von neun Vorschlägen. Wird sie verwirklicht, wäre die Umgehung 7,3 Kilometer lang. Die Kosten liegen laut Norbert Olk, Leiter des Landesbetriebs Mobilität, bei 52 Millionen Euro.

Rückblick: Bereits vor gut drei Jahren waren bei der "Ermittlung konfliktarmer Korridore" für die Umgehung - wie es im Fachjargon heißt - zwei Pläne übrig geblieben. Neben der nun favorisierten ortsnahen Südumfahrung war auch noch Möglichkeit 6a in Betracht gekommen - eine nördlich von Rimsberg und Kronweiler verlaufende Trasse, die bei Frauenberg auf die Landesstraße 176 trifft.

Aus verkehrsplanerischer Sicht wurde schon damals Option 5 favorisiert. Sie sollte damals allerdings nur gut 46 Millionen Euro kosten. Die um knapp vier Millionen Euro günstigere Alternative 6a wurde jedoch als verkehrsökonomischer und ökologischer eingestuft. Nachteil: Diese Route hätte größere Umwege für die Autofahrer bedeutet, die Entlastung für die Ortslagen wäre geringer ausgefallen. Beide Lösungen leiden unter der ungünstigen Topografie und erfordern zwei Brücken sowie Geländeeinschnitte von bis zu 30 Metern. Ausgeschieden ist auch die Möglichkeit mit Tunnel mit 72 Millionen Euro am teuersten.

Mit dem nun verbliebenen Vorschlag 5 soll, so erläutert LBM-Leiter Olk, ins Raumordnungsverfahren, eine behördeninterne Abstimmung, gegangen werden. Unter anderem wird geprüft, inwiefern sich dieses Bauvorhaben mit den Zielen der Landesplanung vereinbaren lässt. Nun gilt es, einen Korridor zu finden, durch den der neue B 41-Abschnitt verlaufen soll. Abweichungen von bis zu 150 Meter seien da aber immer noch möglich, betonte Olk. Weitere Verfahrensschritte folgen, unter anderem die Bürgerbeteiligung. Einen zeitlichen Rahmen für diese nächsten und weitere Schritte will und kann LBM-Leiter Norbert Olk allerdings nicht nennen.

Bevor Ramsauer in Martinstein mit der frohen Kunde rausgerückt war, hatte Niederbrombachs Ortsbürgermeisterin Ina Müllenbach noch einmal mit Nachdruck dargelegt, wie wichtig die Umgehung für ihren Ort sei. Als Ramsauer dann den positiven Bescheid verkündete, war sie kurz sprachlos, letztlich aber zufrieden.

Marktschule: Abschied nach 120 Jahren

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Idar-Oberstein - Ein Kapitel Schulgeschichte ging gestern zu Ende: Nach mehr als 120 Jahren als öffentliche Schule lärmten gestern zum letzten Mal Kinder auf dem Pausenhof der Marktschule in Idar. Alle Schülerinnen und Schüler stellten sich zu dem Wort "Ade" zusammen, und mit einem eigens für diesen Anlass geschriebenem Lied wurde dann Abschied genommen. In den Sommerferien erfolgt der Umzug in die frühere Heidensteilschule, aus der dann die Grundschule Idar wird. "Es ist ein Neuanfang", erklärt Schulleiter Ludwig Mühlhan. "Das soll auch die Namenswahl zeigen. In den neuen Räumen ist es nicht mehr die Marktschule, aber auch nicht die frühere Heidensteilschule."

Mit der Marktschule im Herzen des Stadtteils verliert Idar ein Stück Identität, Kontinuität und Geschichte, schließlich besuchten häufig schon die Großeltern und Urgroßeltern heutiger Schüler diese Schule. Wehmut kommt besonders bei altgedienten Lehrern auf. "Mein Klassenzimmer befindet sich schon lange im Dachgeschoss", berichtet Jutta Bangert-Fleck, die seit 39 Jahren an der Marktschule unterrichtet und dienstälteste Lehrkraft hier ist. "Und dort unter dem Dach, so habe ich den Kindern gesagt, könne man den Marktschulgeist hören." Das Haus sei zwar alt, so die Lehrerin, aber es habe Atmosphäre.

Wenn die Lehrer in der kommenden Woche die Kisten für den Umzug packen, wird sich in die Wehmut des Abschieds wohl auch die Skepsis, ob man mit dem Wechsel des Gebäudes tatsächlich einen guten Tausch gemacht hat, mischen. "Mit Sicherheit eröffnen sich vor allem im sportlichen Bereich ganz neue Möglichkeiten, zudem uns ja zumindest auf absehbare Zeit das Lehrschwimmbecken zur Verfügung stehen wird", erklärt Mühlhan. "Um diese Möglichkeiten richtig nutzen zu können, bräuchten wir allerdings auch einen Fachlehrer in Sport."

In anderer Hinsicht wird man der Marktschule wohl noch eine Weile nachtrauern. "Wir hatten hier immer sehr viel Platz", berichtet Mühlhan. "Den müssen wir uns auf der Heidensteil erst mal erobern." Zumal beim Umbau der früheren Hauptschule hinsichtlich der Platzbedürfnisse nur die kleinste Lösung realisiert wurde. So hat man nur Räume für acht Klassen vorgesehen, wobei es aber im kommenden Schuljahr nach der Senkung der Messzahl auf 24 Schüler pro Klasse drei 1. und damit insgesamt neun Klassen geben wird, wodurch eine Klasse in einem Fachraum untergebracht werden muss. "Auf der Marktschule gab es einen separaten Musikraum", blickt Jutta Bangert-Fleck zurück. "Den haben wir jetzt auch nicht mehr."

Von unserem Mitarbeiter Jörg Staiber


Barrierefrei im Kreis Birkenfeld: Ministerin zeichnet vorbildliche Betriebe aus

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Die Auszeichnung wurde erstmals an die nach den landesweiten Richtlinien und Qualitätskriterien zertifizierten Betriebe verliehen, darunter aus Idar-Oberstein die Tourist-Information, das Deutsche Edelsteinmuseum, der Globus-Handelshof, das Hotel "An der Weiherschleife", das Park Hotel und das Opal Hotel sowie die Freilichtbühne Mörschied, die Tourist-Information des Birkenfelder Landes, das Landesmuseum Birkenfeld und die Tourist-Information Deutsche Edelsteinstraße in Herrstein.

Barrieren stören nur den, der sie nicht leicht überwinden kann. Wer noch nie im Rollstuhl oder mit dem Kinderwagen unterwegs war, wird kaum wahrnehmen, dass bereits Absätze von wenigen Zentimetern ohne Hilfe zum unüberwindbaren Hindernis werden können. Auch eine zu kompliziert aufgebaute Stadt- oder Museumsführung ist für manchen Gast eine Einschränkung des Genusses, weil er ihr nicht folgen kann. In den touristischen Regionen von Rheinland-Pfalz ist diese Problematik erkannt.

"Mit einer stetig wachsenden Anzahl barrierefreier Urlaubsangebote möchten wir Rheinland-Pfalz für alle erlebbar machen - mit und ohne Handicap. Dabei muss die Barrierefreiheit in der gesamten Servicekette - von der Anreise mit der Bahn über das Hotel bis hin zu den touristischen Angeboten - stimmen. Dies ist eine große Herausforderung, die Rheinland-Pfalz aber gerne annehmen möchte", erklärte Lemke.

Matthias Rösch, Landesbeauftragter für die Belange behinderter Menschen, fügte hinzu: "Rheinland-Pfalz hat beim barrierefreien Tourismus bereits viel zu bieten. Sehenswürdigkeiten wie das Hambacher Schloss und die Festung Ehrenbreitstein sind gelungene Beispiele. Mit dem Zertifikat "Barrierefreies Rheinland-Pfalz" werden diese nun als Attraktionen des barrierefreien Tourismus erkennbar. Menschen mit Behinderungen erhalten so zuverlässige Informationen, wo ein erholsamer und interessanter Urlaub in Rheinland-Pfalz möglich ist. Damit wird Inklusion auch im Bereich Tourismus ein gutes Stück vorangebracht."

Auch für Oberbürgermeister Bruno Zimmer ist das Thema Inklusion von großer Bedeutung, dazu gehören für ihn unter anderem auch barrierefreie Angebote im Tourismus. "Wir wollen ein attraktiver Gastgeber für alle sein, auch für Menschen mit Behinderung." Zimmer sieht die jetzt ausgezeichneten Betriebe als Vorreiter und hofft, dass sich noch weitere zertifizieren lassen. "Barrierefreiheit wird zukünftig ein Standortvorteil sein", ist sich der OB sicher.

Kristallisationspunkte als Zentren barrierefreier Angebote Wegbereiter des barrierefreien Tourismus in Rheinland-Pfalz waren Bad Neuenahr-Ahrweiler im Ahrtal und Deidesheim in der Pfalz. Dort begann man als erstes damit, Angebote und Dienstleistungen speziell auf die Bedürfnisse beeinträchtigter Menschen auszurichten. Als weitere Kristallisationspunkte sind seit 2012 die Regionen Naheland, Rheinhessen, Romantischer Rhein sowie Landau dabei.

Passend zu den unterschiedlichen Bedürfnissen der Gäste wurde in Rheinland-Pfalz ein zweistufiges Kriteriensystem zur Auszeichnung von Angeboten entwickelt, das dem Gast eine optimale Orientierung ermöglicht.

Angebote der Barrierefreiheit Stufe 1 wurden für Gäste mit leichteren Einschränkungen entwickelt und unterscheiden nicht nach den Formen der Behinderung. Zu den Kriterien gehören unter anderem eine Durchgangsbreite von mindestens 70 Zentimeter im Betrieb und maximal eine vorhandene Stufe, die mit einer mobilen Rampe überwunden werden kann. Zudem haben diese Betriebe an einer Schulung teilgenommen und bekennen sich in einer Selbstverpflichtungserklärung zum barrierefreien Tourismus.

Während der Fokus der Angebote in Stufe 1 auf dem Service und der Information liegt, sind die Kriterien der Stufe 2 umfassender und erfordern oft bauliche Veränderungen von Betrieben. Aufbauend auf Stufe 1, wird bei Stufe 2 auch zwischen den Anforderungen von Gästen mit verschiedenen Formen der Behinderung unterschieden. Die Kriterien für die einzelnen Stufen basieren unter anderem auf der Zielvereinbarung zur Barrierefreiheit im Gastgewerbe.

Idar-Oberstein: 99 Berufsschüler mit einer Rose verabschiedet

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70 erreichten zusätzlich den Abschluss "Staatlich geprüfter kaufmännischer Assistent für Organisation und Officemanagement" und 13 den für "Fremdsprachen und Bürokommunikation".

Idar-Oberstein. Nach den Abiturienten des Wirtschaftsgymnasiums wurden an der Berufsbildenden Schule Wirtschaft jetzt weitere 99 Schüler höherer Bildungsgänge verabschiedet. Die Absolventen der Höheren Berufsfachschule (89) und der Berufsoberschule I (10) haben mit ihrem "Fachabitur" die Berechtigung für ein Fachhochschulstudium erworben. 70 erreichten zusätzlich den Abschluss "Staatlich geprüfter kaufmännischer Assistent für Organisation und Officemanagement" und 13 den für "Fremdsprachen und Bürokommunikation".

Natalia Schinhofen am Klavier eröffnete die Abschlussfeier im Foyer der Schule mit "Bridge Over Troubled Water" von Paul Simon. Schulleiter Fred Mildenberger dankte den Eltern für die unermüdliche Unterstützung ihrer Kinder auf deren langem Bildungsweg. Für eine Berufsbildende Schule sei Unterricht in Betriebs- und Volkswirtschaftslehre selbstverständlich. In diesem Zusammenhang ging er auf die Auswirkungen des aktuell niedrigen Zinsniveaus ein. Es spiele bei einer Finanzierung oder beim Sparen wiederholt eine große Rolle. "Wir erleben eine Zinsfalle: Die Deutschen sparen sich arm." Derzeit sei es wegen des Kaufkraftverlustes nicht sinnvoll, Geld auf die Seite zu legen. " Wie sollen denn junge Menschen heute noch für ihr Alter vorsorgen? Sie müssen Risiken eingehen. Die heile Welt der Geldvermehrung gibt es nicht mehr."

In seiner Ansprache beschäftigte sich Studiendirektor Wolfgang Augenstein mit dem Wandel in Schule und Gesellschaft - besonders bezogen auf die schulische Situation im Kreis Birkenfeld. Mit einer kurzweiligen Präsentation spannte er etwas provozierend den Bogen von seiner eigenen Jugend- und Schulzeit zu der heutigen Generation. Symbolisch überreichte er allen Absolventen eine kleine Rose zu ihrem Erfolg. In Anlehnung an ein kleines Büchlein des ehemaligen französischen Widerstandskämpfers und Autors Stephane Hessels rief er zur friedlichen Auseinandersetzung mit den Unzulänglichkeiten der Gesellschaft auf: "Neues schaffen heißt Widerstand leisten - Widerstand leisten heißt Neues schaffen." Die Berufsbildende Schule bezeichnete er als eine Gesamtschule im beruflichen Bereich, eine Schule für alle. "Sie ist als Berufsschule Grundlage für Abschlüsse im Dualen System in Teilzeitform. In den Vollzeitbildungsgängen führt sie vom Sekundarabschluss I, dem schulischen Teil der Fachhochschulreife bis hin zur Allgemeinen Hochschulreife am Beruflichen Gymnasium. Alle Abschlüsse können an einem Ort mit qualifiziertem und differenziert ausgebildetem Fachpersonal erworben werden." Das Berufsbildende Schulwesen sei konzeptionell gut durchdacht und zukunftsfest. Er warnte vor geplanten Umstrukturierungen zu Lasten dieser Bildungsgänge.

Führungswechsel im Förderverein

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Seit 2003 war Becker Leiterin der von ihr aufgebauten Ehrenamtsbörse und seit dessen Gründung im Jahr 2004 auch Vorsitzende des Fördervereins. Nachdem Sabine Molz und Helmut Dahlheimer zum 1. Juli die Leitung der Ehrenamtsbörse übernommen haben, stand nun auch ein Wechsel an der Vereinsspitze an.

Vorher blickte Christa Becker jedoch zunächst auf die vergangenen Jahre zurück und berichtete, dass sich die Ehrenamtsbörse mittlerweile in einem großen Netzwerk etabliert habe. Dies betrifft den Austausch und die Zusammenarbeit mit Kindergärten, Schulen, Tafel, Frauenhaus, Mehrgenerationenhaus und Diakonischem Werk ebenso wie mit der Jakob Bengel-Stiftung, Edelsteinmuseum und vielen weiteren Einrichtungen und Vereinen. Die Börse organisiert Hilfe bei Umzügen und kleineren Reparaturen, die von verantwortungsvollen Menschen ausgeführt werden. Ganz besonders liegt Becker der Nachmittagskaffee für ältere Bürger am Herzen, der weitergeführt werden soll.

Anschließend stellte Christa Becker dem Gremium die neuen Leiter der Ehrenamtsbörse vor. Sabine Molz und Helmut Dahlheimer unterstrichen, dass sie die erfolgreiche Arbeit ihrer Vorgängerin in deren Sinn fortsetzen werden. Gleichzeitig wollen sie der Ehrenamtsbörse und dem bürgerschaftlichen Engagement insgesamt eine höhere Wertigkeit verschaffen. Dazu sei auch eine größere Präsenz in der Öffentlichkeit notwendig.

In ihrem Bericht erläutert Schriftführerin Elfi Korb einige Aktivitäten des vergangenen Jahres. So wurde versucht, über Spenden zusätzliche Einnahmen zu akquirieren, und die Themen Haftpflichtversicherung für ehrenamtliche Helfer sowie Einführung einer Ehrenamtskarte wurden intensiv diskutiert. Hierzu sind jedoch noch einige Fragen zu klären, was bei einem Workshop der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen in Trier geschehen soll.

Kassierer Erich Becker zeigte sich besorgt über den derzeitigen Kassenstand des Vereins, dessen Haushalt sich nur aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert. Um die wertvolle Arbeit der Ehrenamtsbörse weiterhin zu sichern, seien zusätzliche Mittel notwendig. Hierzu wurden verschiedene Vorschläge diskutiert. Die Kassenprüfer bescheinigten Erich Becker eine einwandfreie Kassenführung, und dem Kassierer sowie dem Vorstand wurde von der Mitgliederversammlung Entlastung erteilt.

Bei den anstehenden Wahlen wurde Sabine Molz einstimmig zur neuen Vorsitzenden des Fördervereins Ehrenamtsbörse gewählt. Ebenfalls einstimmig wurden Bürgermeister Frank Frühauf zum stellvertretenden Vorsitzenden, Martin Molz zum Kassierer, Elfi Korb zur Schriftführerin sowie Erich Becker und Helmut Dahlheimer zu Kassenprüfern gewählt.

Die scheidende Vorsitzende verabschiedet sich anschließend von ihren Mitstreitern, verbunden mit dem Dank für die gute Zusammenarbeit. Christa Becker will dem Förderverein auch weiterhin treu bleiben und bei Bedarf gerne Hilfestellung geben.

Die Ehrenamtsbörse Idar-Oberstein befindet sich in der Georg-Maus-Straße 2 und ist täglich zwischen 8.30 und 13 Uhr besetzt. Die Mitarbeiter sind erreichbar unter Telefon 06781/64-529, E-Mail ehrenamtsboerse@idar-oberstein.de.

Raiffeisenbank Nahe: Positive Bilanz für 2012

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"Unser Tun ist nicht auf kurzfristigen Erfolg, sondern auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unseren Kunden ausgerichtet." Wie tragfähig das Geschäftsmodell der Raiffeisenbank ist, bewies der Vorstand den 210 anwesenden Mitgliedern mit Zahlen zum Jahr 2012.

Die lebhaften Geschäfte auf beiden Seiten der Bilanz und mit den Partnerinstituten aus der genossenschaftlichen Finanzgruppe führten zu einem Anstieg des betreuten Kundenvolumens auf 253,5 Millionen Euro. Auch die Bilanzsumme stieg: um 3,1 Millionen auf 141,4 Millionen Euro, das ist ein Plus von 2,2 Prozent. "Mit dieser Entwicklung sind wir durchaus zufrieden", sagte Vorstandssprecher Nehring und ging auf einzelnen Bilanzzahlen ein.

Die Einlagen gingen um 1,4 Millionen Euro zurück und lagen zum Jahresende 2012 bei 110,3 Millionen Euro. Wegen des niedrigen Zinsniveaus waren vor allem kurzfristige Anlageformen gefragt. Insgesamt entwickelte sich das Einlagengeschäft aber positiv, denn zu den Kundengeldern kommt das Verbundgeschäft, das sich nicht in der Bilanz spiegelt: Der Gesamtwert des in Wertpapierdepots, Fondsanlagen, Bausparverträgen und Lebensversicherungen verwalteten Vermögens stieg um 8,9 Prozent auf 57,7 Millionen Euro.

Besonders erfolgreich entwickelte sich das Bauspargeschäft: Fast 390 Verträge mit einem Volumen von 10,6 Millionen Euro konnten abgeschlossen werden. "Das zeigt, welche Bedeutung die eigene Immobilie hat", so Nehring. Auch die privaten und gewerblichen Kredite entwickelten sich positiv. Sie wuchsen um drei Prozent auf 66,4 Millionen. Hinzu kamen die Kredite, die an die genossenschaftliche Finanzgruppe vergeben wurden, sodass die Raiffeisenbank ein Gesamtkreditvolumen von 85,5 Millionen Euro betreute.

Mit 29 Mitarbeitern und drei Auszubildenden gelang es dem genossenschaftlichen Kreditinstitut, ein Jahresergebnis von 528 000 Euro zu erwirtschaften. Unter Leitung des Vorstands Teschner entschied die Generalversammlung, die Mitglieder durch Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 2,5 Prozent am Erfolg der Bank zu beteiligen. Rund 36 000 Euro lässt sich die Raiffeisenbank diese Form der genossenschaftlichen Gewinnbeteiligung kosten. "Erstmals werden über unser Mitgliederbonus-Programm zusätzlich 55 000 Euro an die Mitglieder ausgezahlt", so der Vorstand. "Die durchschnittliche Ausschüttung je Geschäftsanteil beträgt damit 6,29 Prozent." Rund 3600 Männer, Frauen und Kinder sind Mitglied bei der Raiffeisenbank, 2012 sind 121 neue Teilhaber dazugekommen.

Mit einstimmigen Beschlüssen signalisierten die Mitglieder ihre Zustimmung zum Geschäftsverlauf und der Strategie ihrer Bank. Ebenso einstimmig bestätigte das Bankparlament die turnusgemäß ausgeschiedene Aufsichtsrätin Kerstin Retzler-Schupp aus Fischbach für weitere drei Jahre im Amt. Neu in das Kontrollgremium gewählt wurde Stefan Ruppenthal aus Bergen. Er tritt damit die Nachfolge von Peter Keil aus Niederhambach an, der sich 18 Jahre ehrenamtlich in der genossenschaftlichen Mitverwaltung engagiert hat und nun aus Altergründen ausschied. Applaus gab es auch für die ehemaligen Vorstände Dieter Litzenburger und Manfred Köhler, die ebenso wie Werner Borr und Günter Hahn für ihre 50-jährige Mitgliedschaft geehrt wurden.

Seltene Fledermausarten verhindern Windräder

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Simons Gemeinde gehört zu den windhöffigsten im Lande. Um dieses Potenzial zu nutzen, wurden schon vor einigen Jahren Verträge zur Errichtung zweier Windräder mit einem in Frankfurt ansässigen Unternehmen geschlossen. Jetzt stellte jedoch eine Standortanalyse eine sehr hohe Flugaktivität und Kolonien von geschützten Fledermausarten fest. "Dieser Umstand zwingt uns, auf lukrative Einnahmen zu verzichten", sagt Ortsbürgermeister Simon. Die Ortsgemeinde hat die Vereinbarung gekündigt. Was nicht notwendig gewesen wäre, denn der Vertrag wäre auch ausgelaufen, wenn binnen einer gewissen Frist nicht gebaut worden wäre. Doch ein Fortbestand hätte unter Umstanden zu Verpflichtungen geführt, deutet Simon an. Und für ihn und seinen Gemeinderat soll mit der jüngsten Entscheidung die Sache klar sein: Ein Gegengutachten wird es nicht geben.

Möglicherweise muss Gollenberg trotzdem nicht auf jegliche Windkrafteinnahmen verzichten: Für zwei noch geplante Anlagen im Bereich Elchweiler/Niederhambach wurde zwecks Nutzung Gollenberger Wege nachgefragt und im Gegenzug eine Beteiligung angeboten. Doch damit wären Umplanungen und unter Umständen der Verlust der positiven Vorabentscheidung verbunden. Auch glaubt Gollenberg an ein ganz anderes Eisen im Feuer: Jene 750 000 Euro Einnahmen aus Windkraft, mit denen die Gemeinde in den kommenden 20 Jahren ihren Haushalt hätte finanzieren können, fließen unter Umstanden aus der Erweiterung des Steinbruch in Ellenberg, für die auf Gollenberger Seite gemeindeeigenes Land erworben werden muss.

Wenn Ortsbürgermeister Simon betont, "der Schutz von Pflanzen- und Tierwelt hat absoluten Vorrang, sodass es für uns selbstverständlich war, die Windkraftstandorte aufzugeben", gilt sein lachendes Auge einer Nord-Ost-Umgehung Birkenfelds.

Auch für sie müssen die festgestellten Fledermauskolonien ein K.O.-Kriterium sein; sie befinden sich mitten im vorgesehenen Trassenverlauf. Weil dieser Trassenvorschlag - "ohne auch nur einmal die Ortsgemeinde zu fragen", so Simon - in den Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde Birkenfeld eingearbeitet wurde, hat der Ortsgemeinderat übrigens in der gleichen Sitzung die vorliegende Änderung des Flächennutzungsplans abgelehnt.

Von unserem Redakteur Klaus-Peter Müller 

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