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Regionalrat will Entwicklungsmotor sein

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Kreis Birkenfeld - Gut sechs Monate gibt es den Regionalrat Wirtschaft, der die Ziele und Wünsche der Unternehmen im Kreis Birkenfeld bündeln und an die politischen Entscheidungsträger heranführen will. 23 Betriebe sind bereits Mitglied in diesem Verein, dessen Vorstand sich bisher zu acht Arbeitssitzungen und einer Vorstandssitzung traf. Vorsitzender Karl-Heinz Müller und sein Stellvertreter Günther Heß koordinieren die Arbeit, die sich im ersten halben Jahr vor allem um die Themen Fachkräftemangel, Infrastruktur und Nationalpark drehte.

Von unserem Redaktionsleiter Stefan Conradt

Die Chance, mit dem Naturschutz-Premium-Label "Nationalpark" ins Licht der bundesweiten Öffentlichkeit zu rücken, sei auch eine Chance für die Region und ihre Unternehmen, sind die beiden überzeugt. Ein vom Regionalrat entwickeltes Strategiepapier zur nachhaltigen Entwicklung der Region ist bereits in die Nationalparkpläne eingeflossen. "Es bietet hervorragende Ausgangsbedingungen, um private Initiativen, gewerbliches und kommunales Engagement sowie die Unterstützung durch die Landesregierung besser ineinandergreifen zu lassen und so Mehrwerte zu erzeugen", heißt es auf Seite 111 des Landeskonzepts.

Vorbild sind Bayern und Simmern

Der Regionalrat ist damit Wegbereiter für das im Zuge der Nationalpark-Entwicklung angedachte Regionalmanagement, mit dem man in den Nationalparkregionen in Bayern "hervorragende Erfahrungen gemacht hat", wie der Wirtschaftsförderer der Kreisverwaltung, Michael Dietz, weiß. Er begleitet und unterstützt die Arbeit des Vereins. Dietz: "Ziel ist es, alle lokalen Akteure zusammenzubringen. Nicht nur, um den Nationalpark, sondern die ganze Region voranzubringen."

Das Regionalmanagement soll Entwicklungsmotor sein und weitere Finanzmittel aus den unterschiedlichsten Fördertöpfen generieren. Vorbild des Regionalrats ist der Namensvetter im Rhein-Hunsrück-Kreis, der bereits seit vielen Jahren erfolgreich in Sachen Wirtschaftsförderung arbeitet und zunächst - wie jetzt auch im Landkreis Birkenfeld - an der Kreisverwaltung angedockt war, mittlerweile aber zu einem eigenen erfolgreichen Betrieb mit mehreren Mitarbeitern herangewachsen ist. So weit ist das Team um Karl-Heinz Müller, im Hauptberuf Kämmerer der Kreisverwaltung, noch nicht, man ist noch in der Sichtungsphase. Aber nach und nach werden Probleme und Ideen aus der Wirtschaft herangetragen. Und es gibt schon Erfolge: So haben sich in Idar-Oberstein mehrere Betriebe im Gewerbegebiet "Am Kreuz" zusammengeschlossen, um gemeinsam um Auszubildende zu werben und auf Probleme aufmerksam zu machen.

Erstes sichtbares Ergebnis war die Entschärfung der Verkehrssituation an der Ausfahrt Michelswies auf die B 41 bei Nahbollenbach, wo nun nur noch Rechtsabbiegen erlaubt ist. Plötzlich ist auch die fast schon vergessene Anbindung des Überfliegerkreisels bei Nahbollenbach samt einer neuen Nahebrücke ins Gewerbegebiet wieder Thema im Stadtrat. "Die Unternehmen müssen kommunizieren, wo der Schuh drückt. Und gemeinsam ist die Stimme einfach lauter", animieren Müller und Heß andere Betriebe, dem Beispiel zu folgen und sich dem Regionalrat anzuschließen.

Ziel: Premiumlabel Wirtschaft

Ähnlich wie beim Premiumlabel Nationalpark schwebt dem Beirat ein Premiumlabel Wirtschaft vor, das deutlich macht, welch hochkarätigen Betriebe in der Region bereits angesiedelt sind. Ein Anfang in diese Richtung wurde bereits vor Jahren mit dem Buch "Made in BIR" von Karsten Schultheiß gemacht, das eindrucksvoll aufzeigt, was die Region an Topmarken und -betrieben zu bieten hat. Wenn das landes- und bundesweit etwas mehr ins Bewusstsein rücken würde, dürfte es einfacher werden, hochwertige Unternehmen in die Region zu locken, hofft der Regionalrat - wohl wissend, dass dazu noch weitere Faktoren nötig sein werden wie bessere Infrastruktur, attraktiverer Personennahverkehr, schnellere Internetverbindung.

Zu tun gibt es genug im Landkreis, da sind sich Müller, Heß und Dietz sicher. So habe etwa das Gewerbegebiet Heide/Westrich, bei Ruschberg in direkter Autobahnnähe gelegen, noch riesiges Potenzial - aber bei vielen Politikern sei es fast schon vergessen.


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