Baumholder - Einstimmig - wenn auch nicht ohne grundsätzliche Diskussion - stimmte der Verbandsgemeinderat Baumholder in der letzten Sitzung des Jahres einer Erhöhung des Wasserpreises zu. Der steigt von bisher 2,45 Euro pro Kubikmeter auf 2,50 Euro. Zuzüglich der Mehrwertsteuer von 7 Prozent zahlt der Verbraucher ab 1. Januar 2,68 Euro pro Kubikmeter. Unverändert bleibt der Jahresgrundpreis, der zwischen 86,67 und 93,09 Euro (inklusive Mehrwertsteuer) für die im Wohnbereich üblichen Zählergrößen bleibt.
Von unserer Redakteurin Gabi Vogt
Die Anhebung ist notwendig, um im Betriebszweig Wasserversorgung zu einem ausgeglichenen Ergebnis zu kommen, erläuterte der kaufmännische Betriebsleiter Gerd Sohni.
Karlheinz Gisch (FDP) nahm die anstehende Erhöhung zum Anlass, um grundsätzliche Bedenken zu äußern: "Es stimmt mich nachdenklich, wenn wir im Kreis Birkenfeld die höchsten Preise haben." Aus seiner Sicht ließen sich Kosten sparen, wenn die Verbandsgemeinden sich nicht einzelne Versorgungsbetriebe leisten würden. "Das klingt gut, ist aber von Unwissen geprägt", konterte VG-Bürgermeister Peter Lang, der anregte, in einer der nächsten Sitzungen einmal grundsätzlich über die Zusammensetzung des Wasserpreises informieren zu wollen. "Damit auch all diejenigen Ratsmitglieder, die nicht Mitglied im Werkausschuss sind, Bescheid wissen." Natürlich lasse sich mit dem Wasserzweckverband Geld sparen, doch die Beteiligten dort müssten erst zusammenwachsen.
Werkleiter Christoph Donie wollte die Schelte über den hohen Wasserpreis so nicht stehen lassen. In der VG Baumholder kümmerten sich zwei Leute um die Wasserversorgung. "Mit noch weniger kann man die Versorgung nicht sicherstellen", ist er überzeugt. Teuer sei nicht das Wasser, dass die VG einkaufe. Ihren Niederschlag fänden beispielsweise die Abschreibungen - in diesem Jahr allein 600 000 Euro. "Es ist bei uns seit Jahren Usus, dass wir unsere Abschreibungen auch erwirtschaften. Das ist richtig so. Andernfalls stehen wir in den nächsten Jahren ohne finanziellen Rückhalt da", begründete Donie. Außerdem nannte er ein weiteres Beispiel: In Mainz kommen auf einen Meter Leitung etwa 50 Abnehmer, hier sind es drei. Zudem warnte er davor, den Wasserpreis isoliert zu betrachten. "Wir sollten auch den Abwasserpreis mit einbeziehen und ausrechnen, was der Bürger zahlt." Bei einem Durchschnittsverbrauch von 120 Kubikmeter seien das in der VG Baumholder 4,66 Euro pro Kubikmeter, in der VG Herrstein zahle der Bürger 5,73 Euro, in Idar-Oberstein gar 6,45 Euro, relativierte Donie.
Auch einer Anhebung der Schmutzwassergebühr stimmte der VG-Rat zu: Sie steigt von bislang 1,70 Euro auf nunmehr 1,85 Euro pro Kubikmeter. Seit 2008 lag der Preis konstant bei 1,70 Euro, davor betrug er schon einmal 1,85 Euro, im Jahr 2004 sogar schon einmal 2 Euro.