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Unternehmerpreis: Angelika Schaefer als erste Frau ausgezeichnet

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Kreis Bad Kreuznach - Angelika Schaefer ist die erste Frau, die mit dem Unternehmerpreis der Regionalinitiative Rhein-Nahe-Hunsrück gekürt wurde. Die Geschäftsführerin der Bad Kreuznacher Wilhelm Schad Nachfolger GmbH erhielt die Auszeichnung am Ende des 20. Wirtschaftstages gestern Abend im Kreuznacher Kurhaus.

Von unserem Redakteur Stephan Brust

Angelika Schäfer war sichtlich gerührt. "Zu ungläubigem Staunen gesellt sich ein Gefühl großer Freude und Dankbarkeit", betonte die 49-Jährige, als ihr Stefan Langenfeld (Regionalinitiative) und Ralph Effgen, Unternehmer des Jahres 2012 aus Herrstein, die Trophäe und ein Preisgeld in Höhe von 5000 Euro überreichten.

Effgen hatte als Preisträger des vergangenen Jahres traditionsgemäß die Laudatio übernommen und herausgestellt: "Für Angelika Schaefer stehen nicht nur hochwertiger Service für die Kunden stets im Fokus, sondern auch die Interessen der Region." Nicht umsonst bekleidet die zweifache Mutter zahlreiche Ehrenämter. Unter anderem engagiert sie sich als stellvertretende Vorsitzende im Kuratorium der Kreuznacher Diakonie. Darüber hinaus ist sie stellvertretende Vorsitzende der Verkehrswacht Bad Kreuznach und Präsidentin des Rotary Clubs Stromberg-Naheland. In dieser Funktion hat sie auch ein Projekt in Zusammenarbeit mit der "NaturTalentStiftung" initiiert, das ihr sehr am Herzen liegt - und das Schülern in Form von Seminaren und gezielten Coachings hilft, sich besser auf die Berufswahl vorzubereiten.

Projektstart war an der IGS in Stromberg. In den nächsten Wochen soll es nach Kirn, Bad Sobernheim und Bad Kreuznach ausgeweitet werden. Auch deshalb will sie ein Teil des Preisgeldes direkt in diese Arbeit fließen lassen. Der Rest soll für ein Fest in der Firma verwendet werden. "Einen Anlass finden wir bestimmt", sagte Schaefer schmunzelnd und ergänzte: "Unternehmerische Leistung ist nur mit einem tollen Team und einer tollen Familie möglich."

Seit 1992 führt sie die Geschäfte bei Schad - und setzt schon immer einen großen Schwerpunkt auf die Ausbildung. Von aktuell knapp 100 Mitarbeitern sind 22 Azubis. Sie selbst ist die erste Frau, die den Unternehmerpreis erhält - nach fünf Männern in Folge.

Das passte ideal zum roten Faden des 20. Wirtschaftstages, der mehr als 300 Teilnehmer anzog und unter der Überschrift "Frauen in Führung" stand. Dazu gehörte nicht nur Kabarettistin und Ehrengast Sissi Perlinger, die gleich zwei Mal das Publikum im großen Kursaal unterhielt, sondern auch Professor Jutta Rump, Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability in Ludwigshafen. Sie stellte in ihrem Vortrag unter anderem heraus, dass "das ,Megathema ,Frauen in Führung' eng mit der Infrastruktur für Bildung und Kinderbetreuung verzahnt ist." "70 Prozent der Frauen, die es in obere Etagen geschafft haben, sind kinderlos, weil sie sich irgendwann entscheiden mussten. Das ist erschreckend und kann's nicht sein", kritisierte Rump. Vielmehr seien moderne Teilzeitmodelle und mobile Arbeitsplätze der richtige Weg.

Ein ganz anderes Thema beleuchtete Dr. Gerhard F. Braun, Präsident der Landesvereinigung Unternehmerverbände in Rheinland-Pfalz. Er beschäftigte sich mit den Auswirkungen des Koalitionsvertrages für die Wirtschaft und konstatierte: "So schlecht wie der Vertrag ständig geredet wird, ist er nicht." Kritisch beäugt er jedoch den Mindestlohn: "Vor allem in den neuen Bundesländern wird er Bremsspuren hinterlassen." Darüber hinaus sieht er eine langfristige Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung in Gefahr: "Da muss dringend nachgebessert werden." Und: Die Unternehmen würden mehr denn je unter den hohen Energiepreisen leiden. Das führe dazu, dass Industriearbeitsplätze schleichend, aber zunehmend ins Ausland verlagert werden - vor allem in die USA und nach Asien.

Mehr zum Wirtschaftstag: Seite 19


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