Von unserem Redaktionsleiter Stefan Conradt
Derzeit liegen der Kreisverwaltung Birkenfeld 51 Anträge vor, 35 weitere sind bereits positiv beschieden und 22 schon genehmigt: Bei Meckenbach (5), Achtelsbach (3), Dambach (3), Schwollen (5), Rückweiler (2), Elchweiler (1) und Dickesbach (3) könnte theoretisch sofort mit dem Bau begonnen werden.
Hinzu kommen noch 11 weitere Anlagen, die die Verbandsgemeinde Baumholder bei Berglangenbach (4) und am Schweißberg bei Berschweiler (7) plant, obgleich die Standorte nicht im Raumordnungsplan als geeignete Flächen für Windkraft vorgesehen sind. Ein sogenanntes Zielabweichungsverfahren bei der Kreisverwaltung ist deshalb eingeleitet worden. Obwohl die mit Abstand meisten Räder im Bereich der Verbandsgemeinde Birkenfeld gebaut werden, steht die VG selbst - anders als in Baumholder, Herrstein und Rhaunen - nicht selbst am Ruder: Bevor eine Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) gegründet werden konnte, waren die meisten ausgewiesenen Windkraftflächen bereits vergeben - an Ortsgemeinden und private Grundstücksbesitzer. Klar, dass das für Unmut sorgt: Die einen schauen auf die Anlagen oder müssen gar mit Lärmbelästigung leben, während die anderen satte Gewinne einstreichen...
In der VG Herrstein verweigert sich Sien (5 Windräder beantragt) der Solidaritätsidee. In Mörschied (acht Anlagen seitens Landesforsten geplant plus zwei weitere, die die Ortsgemeinde selbst bauen möchte). Dort sowie in der VG Rhaunen (26 geplant) haben sich bereits Bürgerinitiativen gegen die mehr als 200 Meter hohen WEAs gegründet, um die weitere Zerstörung des Landschaftsbildes zu verhindern. In Schmidthachenbach hat der Streit um die Windkraft bereits den Dorffrieden empfindlich gestört. Ein Blick in den Rhein-Hunsrück-Kreis zeigt, dass alles noch massiver sein könnte: Dort sind bereits mehr als 200 Anlagen am Netz, weit mehr als 100 weitere sind geplant.