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Windkraft: Gegner gründen Bündnis

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Fünf weitere BIs haben ihr grundsätzliches Interesse an einer Mitgliedschaft bekundet, hatten aber noch keine entsprechenden Beschlüsse gefasst.

Mit dem neuen Dachverband wollen die Initiativen ihren Protest gegen die zunehmende Verspargelung im Land bündeln. Das Motto der Kundgebung lautete deshalb: "Das Maß ist voll! Stoppt den Windradwahnsinn! Bürger, wehrt euch!" Das Bündnis möchte in Zukunft als eine starke Stimme in Mainz Gehör finden. Denn in erster Linie richtet sich der Widerstand gegen die aus Sicht der BIs komplett ungeordnete und rücksichtslose Umsetzung der Energiewende. Diese sei gänzlich außer Kontrolle geraten.

Doch bevor sie ihrem Unmut Luft machen konnten, mussten die Demonstranten erst einmal die Formalien abarbeiten. Unter der Leitung von Monika Haager (BI Windkraftfreier Soonwald) wurde die Satzung verabschiedet und Mitgliedsbeiträge festgelegt. Auch Kassenwart, Schriftführer und Beisitzer mussten gewählt werden. Zu ihrem Vorsitzenden ernannten die BI-Vertreter einstimmig Uwe Anhäuser von der BI Kyrbach-Idarwald.

Der Bundenbacher richtete gleich forsche Töne in Richtung Mainz. Die Grünen entpuppten sich als "Totengräber der Natur". Vor allem Wirtschaftsministerin Eveline Lemke und Umweltministerin Ulrike Höfken bekamen ihr Fett ab. Wenn ihre Namen fielen, gab es Buhrufe und Pfiffe. "Wir sehen uns nicht als schwarzer Wahlverein, wie unlängst ein Grüner behauptet hat", unterstrich Anhäuser. "Das ist völliger Unsinn. Wir sind auch nicht gegen erneuerbare Energien. Aber die Art und Weise, wie die Energiewende bei uns im Land umgesetzt wird, schadet Mensch und Umwelt gleichermaßen. Mit dem Landesentwicklungsprogramm wurde der Naturschutz praktisch abgeschafft. Einwände werden nicht berücksichtigt. Von Bürgernähe und Bürgerbeteiligung ist nichts zu spüren." Im Gegenteil: Mit ihrer Politik hätten Lemke, Höfken und "ihre Helfershelfer" die Bevölkerung gespalten und Unfrieden in die Gemeinden gebracht, erklärte Anhäuser.

Nach dem Gründungsakt kamen Vertreter der BIs auf dem Schlossplatz zu Wort. Aus Gangloff, Fürfeld, dem Bocksrück im Donnersbergkreis, dem Siegtal und der Vulkaneifel waren sie in den Hunsrück gereist, wo die Landschaft zerstört und industriell ausgebeutet werde. "Wir sind mittlerweile bundes- und landesweit als Negativbeispiel bekannt, wie die Energiewende nicht stattfinden sollte", erklärte Sylke Müller-Althauser von der BI Windkraftfreier Soonwald. "Hier stehen Gruppen zusammen, die ohne den Windkraftwahn nie zueinandergefunden hätten", betonte Uwe Anhäuser. "Man wird mit uns noch zu rechnen haben."

Rund 400 Windkraftgegner hatten sich zu der Kundgebung auf dem Schlossplatz versammelt. Mit Transparenten, Trillerpfeifen und stimmgewaltig zogen sie zum Abschluss durch die Innenstadt bis zum Schinderhannesturm. Auch dabei blieb alles friedlich.

Von unserem Redakteur Markus Lorenz


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