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Bundestagskandidaten: Bei Internetauftritten ist noch Luft nach oben

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Während manche Kandidaten eine eigene Homepage haben, sind andere nur auf der Parteiseite vertreten. Auch inhaltlich gibt es große Unterschiede: Teilweise findet eine Überhäufung mit Informationen statt, die ein normal interessierter Bürger vermutlich gar nicht bis zum Ende durchliest, teilweise sind die Informationen zu knapp und sagen kaum etwas über die Person aus.

Der Eindruck der Homepage von Antje Lezius (CDU) deckt sich mit ihrem politischen Auftritt: gut gemeint und sympathisch, doch etwas umständlich und mit einer Vielfalt an Bildern und Informationen. Dasselbe gilt für Fritz-Rudolf Körper (SPD) - die Internetseite wirkt mit den vielen Unterthemen und der großen, roten Schrift fast erschlagend. Positiv: die gute Aufteilung und dass er sein Parteilogo im Stil eines regionalen Fußballvereins gehalten hat - das gibt der Seite mehr Persönlichkeit.

Bei Klaus-Jürgen Friedrich (FDP) ist auffällig, dass man seine Homepage bei Google nur ohne das zusätzliche Schlagwort "FDP" findet. Dort gibt es die Rubrik "Vita", in der sein Lebenslauf aufgeführt ist und - was wir positiv finden - die Rubrik "Julis fragen - Kandidat antwortet", in welcher Friedrich auf die Fragen der jungen FDP-Mitglieder eingeht. Schade ist, dass seine politischen Einstellungen und Vorstellungen nur ganz am Ende der ersten Seite zu finden sind.

Stefan Boxler (Die Grünen) findet man auf der regionalen Seite der Grünen im Kreis Bad Kreuznach. Er gibt leider nur eine PDF-Version seines Lebenslaufes, der eher wie eine Bewerbung an ein Unternehmen wirkt, zumal auch seine politischen Vorstellungen fehlen. Auch Wolfgang Kleudgen (Die Linke) ist ausschließlich auf der Homepage des Kreisverbandes Bad Kreuznach der Linken vertreten. Dort findet man einen persönlichen Steckbrief zur Person, zum Lebenslauf und ausführliche Erläuterungen zu seiner politischen Vita. Positiv ist, dass er einer der wenigen Kandidaten ist, die ihre persönlichen Einstellungen genau darstellen, leider schon zu detailliert und nicht sehr übersichtlich.

Wer Claudia Frick* (Piraten) googelt, findet sehr schnell Ihren Twitteraccount, ihren Facebookauftritt und ihren kurzen Steckbrief auf der Seite der Piraten des Kreises Bad Kreuznach, nicht aber ihre Homepage. Dabei gibt es dort sehr viel Infomationen über sie und ihre Positionen zu verschiedenen politischen Fragen. Bei Frick fällt auf, dass Ihre Auftritt sehr dialogisch gehalten sind und sie auch Facebook und Twitter so nutzt.

Bernhard Alscher (Freie Wähler) ist auf der Homepage der Freien Wähler Rheinland-Pfalz zu finden. Die Seite erweckt einen sympathischen Eindruck, gerade durch die Erklärung, warum er zu den freien Wählern gehört und welche Ziele er verfolgt.

Positiv aufgefallen sind vor allem die Facebook-Auftritte von Lezius (CDU) und Körper (SPD). Dort kann der Wähler den Wahlkampf verfolgen, gleichzeitig wirken die Kandidaten und ihr Auftritt modern und volksnah. Auch andere Kandidaten sind im sozialen Netzwerk vertreten, aber die Seiten sind nicht für jeden frei zugänglich, da zunächst eine Freundschaftsanfrage gestellt werden muss.

Wünschenswert - vor allem für Jugendliche - wäre bei allen Kandidaten eine prägnante Zusammenfassung zur Person und zum persönlichen Lebenslauf. Vielleicht auch, soweit dies der professionelle politische Auftritt zulässt, mehr Einblick in das Privatleben der Politiker, da dies viele Wähler interessiert. Außerdem sollte es natürlich eine klare und konkrete Darstellung der politischen Themen und Ziele geben: Was möchte man umsetzen? Was verbessern? Was erreichen - besonders im Bezug auf den Wahlkreis?

Stattdessen wirken die meisten Seiten oft unübersichtlich, und es wird viel um den heißen Brei herumgeredet oder einfach schlicht das Parteiprogramm übernommen. Wir wünschen uns von den Internetauftritten - wie auch von den Kandidaten selbst - mehr Übersicht, klare und prägnante Aussagen und Transparenz.

*UPDATE: In einer früheren Version hatten wir an dieser Stelle geschrieben, Claudia Frick habe keinen eigenen Internetauftritt. "Sie ist wohl schwerer zu finden als gedacht", hat sie selbst sich gemeldet und den Link geliefert.

Von unseren Juniorreportern Lisa Judd und Tamina Reiff


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