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Duo soll Tresorund teure Gerätegestohlen haben

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Die Staatsanwaltschaft wirft dem Duo Diebstahl im besonders schweren Fall vor. Es nahm alles mit, was sich auf dem Schwarzmarkt verkaufen lässt, zählte Staatsanwalt Christian Loch auf: hochwertige Messgeräte, ein Navigationsgerät, zwei EC-Karten, Barschecks, eine Jacke, Geldkassetten und neben diversen anderen Dingen auch besagten Tresor. In der Nacht transportierten sie die Beute mit einem firmeneigenen Pick-up ab und lagerten sie auf einem Aussiedlerhof auf der Heide. Der Pick-up wurde bei der Aktion beschädigt. Durch den Einbruch entstand ein Schaden von rund 1500 Euro.

Täglicher Drogenkonsum

Dem einen Angeklagten, der in Untersuchungshaft sitzt, wird zudem vorgeworfen, im Januar einen Nachbarn massiv zusammengeschlagen zu haben, weil dieser ihn bezichtigt hatte, er sei an Einbrüchen beteiligt. Seine biografischen Daten konnte Richter Johannes Pfeifer aus der Akte früherer Verurteilungen ablesen. 1994 kam der deutsche Staatsbürger aus Kasachstan nach Birkenfeld, hat ohne Schulabschluss und abgeschlossener Berufsausbildung bei mehreren Leiharbeitsfirmen gearbeitet, ist verantwortlich für zwei Kinder aus zwei Beziehungen und konsumiert Drogen. Neben Haschisch auch Kokain - und das täglich, wie er dem in Gericht versicherte.

Der zweite Angeklagte kam erst 2003 nach Deutschland, lebt derzeit von Hartz IV und bestreitet jegliche Tatbeteiligung. "Ich bin sicher, dass ich das nicht war, ansonsten werde ich nichts sagen", ließ er die Simultanübersetzerin dolmetschen.

Umso gesprächiger war der andere Birkenfelder. Er schilderte den Tathergang und entlastete mit seinem Geständnis den Mann, der mit ihm auf der Anklagebank sitzt. Gegen die beiden ist derzeit auch ein Verfahren am Bad Kreuznacher Landgericht anhängig.

Für einen der beiden Angeklagten geht es um viel, denn er hat noch zwei Bewährungsstrafen offen, die mit einer Verurteilung womöglich widerrufen werden.

Wer war der Mittäter?

Spontan will er den Aussiedlerhof in jener Nacht ausgeguckt haben, um die Beute zu deponieren und dort ungestört den Tresor aufschneiden zu können. Eine halbe Stunde mit der Flex habe er daran gearbeitet. 900 Euro waren drin, 500 Euro soll der Besitzer des Hofes erhalten haben. Dieser bestreitet das. Vielmehr habe er mit einem Besucher die Polizei verständigt. Unklar blieb allerdings, wieso das erst viele Stunden später geschah. Die Beamten konnten die Beute bis auf eine EC-Karte und Dokumente sicherstellen.

Doch wer war der Mittäter, wenn es der zweite Angeklagt nicht war? Diesen hatten zwei Birkenfelder Zeugen bei Vernehmungen direkt nach dem Einbruch auf Polizeifotos zwar identifiziert, ihre Aussagen später aber wieder zurückgenommen. Aus Angst? Diese Frage stand im Raum, wurde aber nicht beantwortet.

Offen blieb am ersten Verhandlungstag am Amtsgericht auch, ob der Bewohner des Hofes und seine Gäste mit der Tat etwas zu tun haben. Keiner konnte verwertbare Angaben zum ominösen Begleiter des ersten Angeklagten machen. "Sag doch, wer’s war, dann sind alle hier glücklich", forderte ein Zeuge den geständigen Angeklagten auf. Doch der hält sich in diesem Punkt lieber bedeckt. "Das kann ich nicht, ich muss im Knast noch leben."

Von unserer Redakteurin Gabi Vogt

  • Die Verhandlung wird am Montag, 23. September, fortgesetzt.

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