Dies hängt damit zusammen, dass im Rahmen des neuen Modells durch die Gewichtung von Standortfaktoren ein individueller Preis für jede einzelne Gaststätte ermittelt wird. Der Landkreis Birkenfeld gehört zu den strukturschwachen Gebieten in Deutschland. Hier ist die Kaufkraft nicht so hoch wie in anderen Teilen der Bundesrepublik. Die drastischen Preiserhöhungen treffen eher Wirte, deren Kneipen in Städten mit hoher Kaufkraft liegen.
Klaus Breckner, Besitzer der Kneipe "Zapfhahn" in Idar-Oberstein, trifft die Preiserhöhung des Bezahlsenders nicht allzu sehr. Er bezahlt mit 215 Euro ab dem 1. September lediglich 15 Euro mehr im Monat: "Aber die müssen natürlich auch erst mal verdient werden." Jürgen Willms, Besitzer des Rundcafés auf der Hohl, zahlt sogar weniger als vorher: "Bei mir sind es 60 Euro weniger pro Monat." Trotzdem findet er: "Die Preisstrukturen von Sky sind eine Unverschämtheit. In den letzten drei Jahren wurden die Preise immer weiter erhöht. 2010 habe ich noch 167 Euro monatlich bezahlt. Nun zahle ich 269." Und das zwölfmal im Jahr, obwohl die Bundesliga im Dezember und Januar sowie im Sommer Pause macht. "Wenn kein Fußball läuft, kommen in diesen Monaten samstags und sonntagmittags kaum Gäste. Ich bezahle also 1000 Euro für nichts. Das kann ich mir nicht mehr lange leisten, bei der nächsten Preiserhöhung werde ich kündigen."
Auch Peter Wagner und Michael Schmidt, denen neben zwei weiteren Kneipen das "Obersteiner Eck" gehört, zahlen 55 Euro weniger. Auch für Udo Schwarzer, Besitzer des Cafés Carl und des Altstadtstübchens in Baumholder, haben sich die Kosten nicht erhöht. Er hat für jede seiner Kneipen ein Aboabgeschlossen - für jeweils 2700 Euro im Jahr. "Das rechnet sich nicht", weiß Schwarzer. "Ich werde eines der beiden Abos abmelden."
Auch für Alina Wolff, Inhaberin der Brasserie in Idar, haben sich die Kosten weder erhöht noch reduziert: "Bei uns bleibt alles beim alten. Mal sehen, was noch kommt."
Von unserer Mitarbeiterin Silke Bauer