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Marktfazit fällt durchwachsen aus

Nicht so eindeutig positiv fiel das Resümee der rund 50 Marktbeschicker aus. Vor allem im Vergleich zum vergangenen Jahr waren deutlich weniger Besucher zu verzeichnen, einige Händler spürten das mehr oder weniger deutlich bei den Einnahmen, andere berichteten von unverändert guten Geschäften.

"Es waren zwar weniger Leute da, aber der Verkauf war ebenso gut wie in den vergangenen Jahren", berichtet etwa Andreas Haag, der Betreiber der Hans-Peter-Schleife, der schon von Anfang an dabei ist. Auffallend viele Ausländer - Niederländer, Franzosen, Belgier, Luxemburger - seien unter den Besuchern gewesen, hat Haag festgestellt. "Sehr zufrieden" war auch Hans-Peter Fuchs, der vor allem die Fachkompetenz des Publikums schätzt, das den Markt besucht.

"Wir haben gezeigt, wie man Edelsteine bohrt", berichtet er. "Und da hatten die Leute sehr viele Fragen und kamen auch mit ganz konkreten Wünschen zu uns." Weniger zufrieden war man bei der Firma Karl Heinrich Brusius aus Kirschweiler, wo der Rückgang der Besucher deutlich am Umsatz spürbar wurde. "Eigentlich hat ja alles gestimmt", meint Christa Brusius. "Das Wetter war gut, das Angebot auch, eigentlich hätten mehr Leute kommen müssen." Auch für Heinz Kaiser aus Weierbach, der in Wurzelstöcke mit eingelassenen Mineralien verkauft, lief es "eher durchwachsen" und nicht so gut wie im vergangenen Jahr.

"Es war etwas ruhiger, aber wie immer sehr schön", befand Schmuckdesignerin Karin Drochner aus Herrstein. Sie stellt dort wie etliche andere Absolventen des Edelstein- und Schmuckstudiengangs in Idar-Oberstein schon seit vielen Jahren auf dem Markt aus. Allerdings habe die Kauflust beim Publikum nachgelassen. Sie hält die Kombination von Markt und Straßentheater für überaus gelungen, bedauert allerdings, dass das Marktgelände nicht mehr so wie früher als Spielstätte einbezogen wird. Ihre Kollegin Gaby Wandscher, die sich mit ihren Porzellankreationen bei Schmuckkennern einen Namen gemacht hat, findet die Verknüpfung ebenfalls sehr gut. "Die Besucher bleiben dadurch länger und kommen dann oft ein weiteres Mal zum Stand", hat sie beobachtet. Für sie ist der Markt vor allem eine gute Gelegenheit, sich zu präsentieren und Kontakte zu knüpfen, da viele Besucher gezielt kommen, die etwas Besonderes suchen. "Es ist ja bald Weihnachten", lacht sie angesichts der tropischen Temperaturen. "Und dann kommen viele Leute, mit denen ich hier geredet habe, noch einmal auf mich zu."

Skeptisch angesichts des gleichzeitig stattfindenden Straßentheater-Festivals ist Jörg Olderdissen aus Waiblingen, der mit seiner Firma Rena Luxx Schmuck aus venezianischem Glas anbietet. Er fürchtet, dass sich das Publikum zu sehr zwischen den beiden Veranstaltungen aufteilt. Zum fünften Mal auf dem Markt ist Schmuckdesig-nerin Tatjana Appelhans aus Georgsmarienhütte. Sie lobt die gute Organisation des Marktes und die Vielfalt des Publikums. "Ich komme auf jeden Fall wieder", kündigt sie an. Kritik kommt ausgerechnet von Winfried Henn, einem der Väter des Marktes. "Die Stadt hat sich mit dem Straßentheater an den Markt drangehängt, und jetzt taucht der nicht einmal auf ihren Plakaten und Flyern auf", bedauert der IG-Ehrenvorsitzende. "Wir machen das umgekehrt immer."

Von unserem Reporter Jörg Staiber


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