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Streit ums Klo: Neues Häuschen zu wenig evangelisch

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Von unserem Reporter Michael Fenstermacher

Schauplatz war der Rat der Ortsgemeinde Hoppstädten-Weiersbach. "Die evangelische Kirchengemeinde fühlt sich zurückgesetzt", sagte SPD-Ratsfrau Jutta Freitag in der letzten Sitzung.

Der Hintergrund: Das Klohäuschen hat je eine Birkenfelder-Land-Fassade und eine Hoppstädten-Weiersbach-Fassade, die jeweils mit Begrüßungsspruch und Fotomotiven - einerseits aus der VG, andererseits aus der Ortsgemeinde - gestaltet sind. Umwelt-Campus, Pfarrkiche St. Markus, St.-Katharina-Kapelle und Nahe-Landschaft sind die Motive auf der Seite der Ortsgemeinde. Die evangelische Kirche in Hoppstädten ist dagegen nicht abgebildet.

"Beschämend" fand Freitag diese Tatsache nach einem Gespräch mit Pfarrer Klaus Köhler, der von Birkenfeld aus den Bereich Hoppstädten-Weiersbach betreut. "Ich verstehe nicht, warum man beide katholischen Gotteshäuser abbildet, aber unseres nicht", bestätigt Köhler auf Nachfrage. So weit wie die Ratsfrau, die im Gemeinderat eine Nachbesserung forderte, will er allerdings nicht gehen. "Ich will nicht, dass man Geld für eine Änderung verpulvert, sondern nur, dass man an uns denkt", sagt er. Schließlich bringe sich die evangelische Gemeinde mit ihren 800 Mitgliedern auch sonst stark ins Gemeindeleben ein. "Wir fühlen uns wohl hier und haben ganz tolle Beziehungen zur katholischen Gemeinde. Ich frage mich nur, warum man nicht alle drei Kirchen abgebildet hat", erklärt der Pfarrer.

"Die evangelische Kirche ist kein historisches Gebäude", erklärte der Beigeordnete Edmund Schulz dazu im Gemeinderat. Auf ebensolche Motive habe sich aber der Kulturausschuss des Zweckverbandes Umwelt-Campus Birkenfeld geeinigt - neben Markenzeichen der jeweiligen Träger. "Ein solches Markenzeichen ist für uns der Umwelt-Campus", führte Schulz weiter aus. Ratsmitglied Jutta Freitag wollte sich damit nur bedingt zufrieden geben und betonte, sie hätte sich eine Mitsprache des Gemeinderates gewünscht. Dem erteilte Ortsbürgermeister Welf Fiedler eine Absage: "Wenn wir anfangen, uns derart intensiv mit solchen Dingen zu beschäftigen, haben wir jeden Tag eine Gemeinderatssitzung.

Dr. Bernhard Alscher, VG-Bürgermeister und Vorsitzender des für den Bau verantwortlichen Zweckverbandes kann die Aufregung unterdessen nicht verstehen. Er weist darauf hin, dass Heiligenbösch mit der alten Pfarrkirche und dem Freizeitheim als Schriftzug auf der VG-Seite des Häuschens zu finden ist: "Wenn das nicht evangelisch ist, dann weiß ich es auch nicht."

Auf die allseits gelobte Neugestaltung des denkmalgeschützten Gebäudes ist Alscher weiterhin mächtig stolz. "Der Bahnhof Neubrücke ist Eintrittstor zur Verbandsgemeinde Birkenfeld, zum Umwelt-Campus und bald vielleicht auch zum Nationalpark Hunsrück", sagt er. Ende August, nach den Sommerferien, soll das Ensemble aus Wartesaal und neuem Toilettenhäuschen auch offiziell eröffnet werden.

 


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