"Wenn die Pflanzen auf dem Gelände zu stark wachsen, kann es zu unerwünschten Verschattungen auf den Modulen kommen. Das verhindern wir mit den Schafen auf kostengünstige Art", erklärt AöR-Vorstand Herbert Leyser. Zum "Auftrieb" der Herde waren außerdem sein Stellvertreter Jürgen Kraus, VG-Bürgermeister Dr. Bernhard Alscher und der kommunale Klimamanager Dr. Viktor Klein gekommen.
Den Bewuchs durch Gärtner im Zaum halten zu lassen, würde einen vierstelligen Betrag kosten. Da ist die Herde, die der Gnadenhof Avalon der AöR ausgeliehen hat, deutlich günstiger. Nur Salzlecksteine und frisches Wasser stellt Leyser regelmäßig bereit. Ihr restliches Futter finden die Schafe zwischen den Solaranlagen, wo sich binnen eines knappen Jahres eine enorm vielfältige Kräuter- und Pflanzenwelt entwickelt hat. "Das ist wirklich faszinierend. Ich hätte nicht gedacht, dass die Natur sich die Fläche in einer solchen Geschwindigkeit zurückerobert", sagt Leyser, der auch schon Feldhasen und sogar Rehe auf dem Gelände beobachtet hat.
Eine echte Erfolgsgeschichte ist die im vergangenen August eingeweihte Anlage aber nicht nur in ökologischer Hinsicht, sondern auch wirtschaftlich: "Die Grenze von 1 Million Kilowattstunden produzierten Stroms hat der Solarpark bereits deutlich überschritten", berichtet Leyser. Damit hat das Projekt trotz des eigentlich sehr geringen Wertes an Sonnenstunden in diesem Jahr die Voraussage der Wirtschaftlichkeitsberechnung mehr als erfüllt.
Die Schafe dürfen sich unterdessen noch bis September nach Herzenslust im Solarpark satt fressen und erhalten dabei noch Verstärkung. "Auf dem Gnadenhof gibt es noch weitere Tiere, die wir demnächst zur Anlage transportieren wollen", sagt Leyser.
Von unserem Reporter Michael Fenstermacher