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Brücke ist kurz auf, dann wieder zu

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Hochstetten-Dhaun - Pünktlich zum großen Steinbruchfest am 23. Juni wird die Brücke der Bundesstraße 41 bei Hochstetten-Dhaun in beiden Richtungen freigegeben. Vorerst. Dann muss nämlich die Landesstraße 182 zwischen Hochstetten und der Kirner Innenstadt gesperrt werden. Fertig ist die Brücke aber nicht.

Von unserem Redakteur Armin Seibert

Das heißt für Tausende Autofahrer auf der B 41: Die Bauzeit wird bis in die Ferien verlängert, der Verkehr Richtung Idar-Oberstein läuft weiter durch Kirn. Dann werden noch Schutzplanken und Geländer und die letzte Feinschicht aufgebracht.

Als Grund für die Verzögerung nennt Thomas Neumann vom federführenden Landesbetrieb Mobilität (LBM) vor allem Wetterprobleme, mit denen Baufirmen im Frühjahr zu kämpfen hatten. Mehrfach machten Frost, Schnee und Regen den Brückenbauern einen Strich durch die Rechnung. Neumann leitet die LBM-Fachgruppe konstruktiver Ingenieurbau und weiß: Es gibt wetterempfindliche Arbeiten, die waren partout nicht machbar. Betonieren, grundieren, asphaltieren - da braucht man Trockenheit. Und weil die einzelnen Gewerke erst nach und nach möglich sind, mache es wenig Sinn, die Brücke mit Leuten vollzustellen. Die stünden sich zum Teil im Weg. Druck habe er den Firmen durchaus gemacht, sagt Neumann, aber es reichte nicht bis zum Steinbruchfest.

Ursprünglich sollte die Sanierung schon zum Jahresende abgeschlossen sein (wir berichteten), doch die Baustelle gestaltete sich schwieriger als erwartet. Die seitlichen Brückenkappen waren nicht aufgesetzt, sondern mit Eisenarmierung verbunden. Das verzögerte die Abbrucharbeiten. Dann gab es Probleme mit der Übergangskonstruktion, die auch wegen Lärmschutz etwas aufwendiger gestaltet wird. Mit den Verzögerungen und Mehrarbeiten sowie dem Lärmschutz wird die Sache auch teurer. Zehn bis 20 Prozent könnten es schon werden, sagt Neumann. Man stehe diesbezüglich in Verhandlungen mit den Baufirmen. Kalkuliert war die Gesamtmaßnahme mit 1,3 Millionen.

Die Verzögerung an der Brücke kommt den Bauarbeitern am Hellberg-Tunnel gerade recht. Der Tunnel war erst kürzlich aufwendig renoviert worden, doch floss das Wasser aus den Wänden. Die Versiegelung wurde jetzt nachgebessert, vor allem am Portal Ablaufmöglichkeiten geschaffen. Die Regenfluten vom Mai waren als Nachweis für die Qualität der Arbeiten ein guter Praxistest.

Eine zweite "Windschattenbaustelle" war auch die Erneuerung der Fahrbahn auf der Umgehungsstraße auf zwei Kilometern Länge. Einen vierspurigen Ausbau auf diesem Abschnitt dürfte es so schnell nicht geben: Sie würde eine zweite Nahe-Brücke und eine Tunnelerweiterung erfordern.

Auf Straßenbaustellen kann man sich in Hochstetten-Dhaun dennoch freuen. Für die seit 40 Jahren geforderte Umgehung besteht Baurecht. Jetzt wartet man auf die Finanzierung. Die Behinderungen dürften sich in Grenzen halten, schätzt Neumann. Die Umgehung zweigt von der Brücke aus naheabwärts zur Bahn ab, verläuft parallel zu den Schienen, um dann über eine Brücke über Bahn und alte B 41 Richtung Simmertal wieder anzuschließen. Einen Zeitplan gibt es derzeit nicht.



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