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Jagderlebnistag für Kinder und Eltern: Naturschutz steht im Vordergrund

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Kreis Birkenfeld - Hatte da ein Waldgeist seine Finger im Spiel? Ziemlich kühl, phasenweise regnerisch: Ein bisschen verhext war das Wetter beim Jagderlebnistag, den unsere Zeitung am Samstag gemeinsam mit der Kreisgruppe Birkenfeld des Landesjagdverbandes ausrichtete. Warum sagen Jäger „Horrido"? Und was macht denn ein Jäger so?

Eine ganze Menge und viel Gutes, für die Natur Wertvolles im Lebensraum Wald. Das wissen die jungen Teilnehmer und ihre Eltern nach den Ausführungen, die Joachim Klein, seit 44 Jahren Jäger, gemeinsam mit einigen seiner Kameraden der Kreisjägerschaft im 420 Hektar großen Revier kindgerecht lieferte. Spannend war das Ganze trotz des bescheidenen Wetters. Tierspuren lesen, ein Biotop und eine Wildwiese anlegen: Mit Eifer und Fleiß waren die Nachwuchs-Naturschützer bei der Sache, sie brachten unter anderem Saatgut in die Erde. In direkter Verbindung zu der bearbeiteten Einsaat-Fläche wurde der Überlauf einer Trinkwasser-Pumpstation genutzt, um ein Feuchtbiotop anzulegen. Die Teilnehmer unterstützten die Feinprofilierung der Ränder durch Befestigung mit Steinen und Begrünung der Uferzone. Und da konnte man so richtig im Matsch arbeiten und dabei auch noch seltene Maiglöckchen bewundern. Fest steht: In einem Jahr will sich die muntere Truppe ihr Werk noch einmal anschauen.Wie funktioniert der Lebensraum Wald? Wie viel Hege und Pflege brauchen unsere heimischen Forsten, damit das biologische Gleichgewicht erhalten bleibt? Welche Wildarten sind typisch? Und welche wichtige Rolle spielt die Jägerschaft beim Schutz der Artenvielfalt? Auf all diese Fragen hatte Klein, Architekt aus Idar-Oberstein, fundierte Antworten. Der 68-Jährige berichtet unter anderem: „Die Jagd ist kein Hobby, sondern eine Berufung. Der Grundstock für diese Tätigkeit wird einem in die Wiege gelegt. Der Aufenthalt in der Natur, unbelastet durch menschliche Einflüsse, ist für mich der schönste Ausgleich zu einem anstrengenden Beruf." Ein ganz besonderes Erlebnis könne er nicht benennen: Das Verweilen in der Natur bietet immer wieder aufs Neue Erlebnisse an, die ich dankbar annehme." Klein weiß natürlich auch, was da so im Wald unterwegs ist. Ein Buntspecht fühlte sich offenbar durch die Gäste gestört: „Der beruhigt sich gleich wieder." Deutlich wurde am Samstag: Die moderne Jagd fordert ein hohes Maß an Fachwissen und handwerklichem Können. Die praktische Jagdausübung enthält darüber hinaus Elemente einer langen Tradition, die einen waidgerechten Umgang mit dem Wild beinhalten. Zu Gast war auch Helmut Billert, Kreisbeigeordneter und Vorsitzender der Kreisgruppe der Jäger. Interessant und lehrreich: Der Landesjagdverband bietet die Erlebnisschulen Wald und Wild an, die aus sieben Pkw-Anhängern bestehen, die jeweils mit einer umfangreichen Sammlung an Tierpräparaten, Holzobjekten und diversen waldpädagogischen Materialien ausgestattet sind. Sie stehen an sieben Standorten in Rheinland-Pfalz allen Jägern sowie allen Forstleuten im kostenlosen Verleih zur Verfügung. Das Ziel der Erlebnisschulen Wald und Wild ist es, Beiträge und Maßnahmen zur Umweltbildung sowie die forstliche und jagdliche Öffentlichkeitsarbeit durch geeignete Materialien zu unterstützen. Und ein Witz, den man sicher dem berühmten Jägerlatein (der übertrieben Darstellung bestimmter Ereignisse) zuordnen kann, brachte die muntere Truppe am Samstag zum Lachen: Was macht ein Jäger, wenn er auf der Jagd versehentlich eine Kuh erschossen hat? Wie kann er der Peinlichkeit entgehen? Er legt der Kuh einen Hasen ins Maul und sagt seinen Jagdgenossen, dass er sie beim Wildern erwischt habe ... Arbeit an der frischen Luft macht hungrig: Zum Schluss wurde gegrillt; die Jäger sorgten für Wildbratwürste und Getränke. „Waidmanns Dank" sagen wir dafür. Vera Müller

Weitere Infos zur Kreisgruppe der Jäger erteilt Helmut Billert, Tel. 06781/272 13.


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