St. Wendel/Bosen - Der rustikale Biergarten unterhalb des Bosaariums ist bald Geschichte. Er wird ersetzt durch eine moderne Freiluft-Gastwirtschaft, die mit einem wetterunabhängigen geschlossenen Bereich fürs ganze Jahr ergänzt wird. So kurz und knapp kann man das Konzept der Bosaarium-Event-GmbH zusammenfassen, das jetzt im St. Wendeler Kreistag vorgestellt wurde. Chef der GmbH ist St. Wendels Disco-Boss Joachim "Cassius" Clemens.
Die Gastronomie kommt in einem Gebäude am Bosaarium unter. Der Schotterboden des Biergartens wird durch langlebige Kunststoffbretter in Holzbohlenoptik ersetzt. Biertischgarnituren weichen bequemer Sitzplätze. Unterhalb der Seeterrasse entsteht ein Sandabschnitt. Im zweiten Bauabschnitt will Clemens auf dem Areal, das zurzeit noch mit einem Trampolin besetzt ist, einen exklusiven Strand-Club errichten. Mittelpunkt soll ein 15 mal 8 Meter großer Swimmingpool sein, um den herum ebenfalls eine Terrasse mit Liegen angelegt wird.
"Wir sind froh, dass ein Privatinvestor hier neu investieren will", sagte Landrat Udo Recktenwald (CDU) dem Kreistag. Das Konzept werde in enger Zusammenarbeit mit dem Kreisbauamt umgesetzt. Recktenwald nannte mehrere Bedingungen, die erfüllt werden müssten. So gebe es eine klare Abgrenzung zum Bosaarium, um das Bosiland nicht zu beeinträchtigen. Auch bei der Musiklautstärke gebe es klare Grenzen. Klassischen Besuchern am See, Spaziergänger oder Radfahrer, müsse es möglich sein, die Terrasse zu nutzen. "Die muss für die Allgemeinheit zugänglich sein", so der Landrat. Der Landkreis werde zum Projekt keinen Zuschuss geben.
"Dieses Konzept hat uns grundsätzlich überzeugt", sagte für die CDU-Fraktion Werner Wilhelm. Der Biergarten sei in die Jahre gekommen. Wichtig sei der Zugang für jedermann. Die Ganzjahres-Nutzung ist für ihn von Vorteil. Nachdem das Konzept in der Dezember-Sitzung nur schemenhaft vorgestellt worden sei, habe man es jetzt konkretisiert, sagte SPD-Fraktionschef Magnus Jung: "Das, was vorgestellt worden ist, ist ein Schritt in die richtige Richtung." Jung sprach sich zudem dafür aus, dass auch der Beachclub ohne Einzäunung auskommen sollte. "Das ist sicherlich machbar."
Diese Notwendigkeit sah CDU-Fraktionsvorsitzender Stefan Spaniol nicht: "Die Seeterrasse ist das Kernstück. Wir sehen den Beachclub als Zusatzangebot. Eine Abgrenzung ist sinnvoll." Lars Schlaup von den Grünen sagte: "Wichtig ist, dass das Bosiland nicht negativ betroffen sein wird und die Seeterrasse für jedermann zugänglich ist." Diese Forderungen werden im Pachtvertrag zwischen Landkreis und Event-GmbH festgehalten.
Laut Clemens soll die Investition eine Million Euro nicht überschreiten. Die ersten Ausschreibungen sollen bereits in den kommenden Tagen an die Firmen rausgehen, kündigte er auf Nachfrage an. vf