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Freude und Frust bei "Jugend musiziert"

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Idar-Oberstein - Um viel, ja sogar sehr viel geht es für die Teilnehmer des Wettbewerbs "Jugend musiziert". Da zeigt sich, was jahrelanges Üben und für die dahinterstehenden Familien oft hoher finanzieller Einsatz gebracht haben. Hier werden Weichen für Karrieren gestellt.

Von Ilona Brombacher und Jörg Staiber

Immer wieder sind daher auch Entscheidungen der Jury umstritten, nicht selten wird hinter den Kulissen heftig diskutiert, bisweilen sogar erbittert gestritten. Das war auch in diesem Jahr nicht anders. Und leider - auch das ist eine wiederkehrende Erfahrung - steht die Bedeutung des Wettbewerbs für die Teilnehmer in der Regel im diametralen Verhältnis zum öffentlichen Interesse daran.

Gleich zu Beginn des Regionalwettbewerbs boten in der Christuskirche - der andere Teil fand in der Göttenbach-Aula statt - Angela Hesse und Lotte Schmid in der Altersklasse III aus dem Kreis Kusel ein stimmungsvolles und behutsames Spiel auf ihren Querflöten. Harmonisches Zusammenspiel und gutes Timing selbst bei Tempowechseln wurden mit Platz eins und 21 Punkten in der Gesamtwertung belohnt. In der gleichen Altersklasse waren die jungen Oboistinnen Selma Willems und Jule Stein aus dem Kreis Birkenfeld angetreten. Das zeitgenössische "Two by Two" von Robert Hinchcliffe, die wohl doch nicht ganz so leichten Duette für Oboe von Francois Devienne und die Barocktänze von Jacques C. Naudot wurden mit 17 Punkten und dem zweiten Platz belohnt.

Aus dem Kreis Bad Kreuznach präsentierte das erste Klarinetten-Trio in der Altersklasse III eine sehr gute Gesamtdarbietung. Der einzige männliche Vertreter der Holzbläser, Fabian Schick, der erst seit zwei Jahren Klarinette spielt, durfte sich mit Lilli Bollenbach und Selina Schunck für das besonders gute Zusammenspiel über einen ersten Platz mit 23 Punkten und das erste Weiterkommen zum Landesentscheid freuen. Die Saxophonistinnen Saskia Sommer und Lea Krajewski aus dem Kreis Bad Kreuznach präsentierten kubanische Klänge von Klaus Dapper, ein Duett von Ernesto Köhler und zwei recht schwierige Stücke von Georg P. Telemann - und erspielten sich einen dritten Platz mit 16 Punkten.

In der Altersklasse IV erreichte das Birkenfelder Klarinetten-Trio mit Vanessa Bohrer, Hanna Jungblut und Anna-Lena Pick mit seinem reifen Auftritt höchst beeindruckende 24 Punkte. Der erste Platz bedeuteten die Qualifikation für den Landeswettbewerb. Mit Erfolg teilgenommen (elf Punkte) hat in dieser Altersklasse das Klarinetten-Duo Marisa Halter und Anna-Luisa Bastian (Bad Kreuznach).

Mit dem Schlagzeug nach Mainz

Vom Publikum mit Spannung erwarteter Höhepunkt war der Wettbewerbsbeitrag am Schlagzeug: Der 17-jährige Jan-Lukas Bambach aus Birkenfeld präsentierte ein Set aus Rock und Pop mit Piano-Begleitung von Samantha Wipulasinhe sowie eine fast siebenminütige Eigenkomposition. Sehr gutes Rhythmusgefühl, flüssige, gefühlvolle und kontrolliert dynamische Darbietung wurden mit einem ersten Preis, 23 Punkten und der Weiterleitung zum Landesentscheid prämiert.

In der Kategorie Klavier solo gab es in den Altersgruppen Ia und Ib ansprechende Leistungen von Emilie Fuhr (Idar-Oberstein), Helena Heinrich, Torben und Klara Winau (alle aus Simmertal) und Anna-Sophie Hermann (Rüdesheim), die mit Wertungen zwischen 18 und 21 Punkten bedacht wurden. Deutlich größere Folgen können die Punktwertungen in den höheren Altersklassen haben, bringt doch erst eine Wertung von 23 Punkten die begehrte Teilnahme am Landeswettbewerb in Mainz. Das schaffte von den insgesamt sieben Teilnehmern beim Solo-Klavier nur Gerrit Schmieden aus Rhaunen. Nicht unumstritten waren einige andere Wertungen, insbesondere die von Julia Aiko Wöllstein (Merxheim) in der Altersgruppe II, der man auch im Vorfeld mehr als die letztlich erreichten 21 Punkte zugetraut hätte.

Aber auch bei den anderen Teilnehmern Paul Martin Lorenz (Schweppenhausen, 20 Punkte). Romy Runkel (Bad Kreuznach, 18), Johann Berend (Rhaunen, 20), Till Otto (Neu-Bamberg, 20) sowie Viola Marie Evers (Bad Kreuznach, 21 Punkte) waren nicht alle mit den Entscheidungen der Jury einverstanden.

Schon fast eine kleine Sensation in der Kategorie Solo-Gesang war der Auftritt der erst siebenjährigen Emilie Fuhr aus Idar-Oberstein, die ihr anspruchsvolles Programm auf höchst eindrucksvolle Weise präsentierte und dafür mit 23 Punkten belohnt wurde. Eine Altersstufe darüber (Ib) erhielten Charlotte Schimpf (Neu-Bamberg) 20 und Charlotte Heidemarie Voss (Rüdesheim) 17 Punkte für ihre Darbietungen. Ebenfalls eine überzeugende Leistung, die aber leider nicht ganz für die Fahrkarte nach Mainz reichte, bot Vivian Dijkland (Norheim), die mit 21 Punkten bewertet wurde.

Höchstwertung für Tristan Logiewa

Trauer und Freude lagen bei den beiden ältesten Gesangsteilnehmern eng beisammen. Die 18-jährige Anna-Lena Fuhr (Idar-Oberstein) zeigte in einem anspruchsvollen Programm mit Titeln wie Max Regers "Mariä Wiegenlied" oder Peter Cornelius' "Drei Könige" eine hervorragende Leistung, erhielt aber - wieder nicht unumstritten - lediglich 22 Punkte, sodass es nicht für die Qualifikation zum Landeswettbewerb reichte.

Diese war beim 19-jährigen Tristan Logiewa völlig ungefährdet: Die selten vergebene Höchstwertung von 25 Punkten erhielt der Idar-Obersteiner mit so unterschiedlichen Titeln wie einer Arie aus "Die Hochzeit des Figaro", Paul Dessaus "Das Pferd" oder Schumanns "Die beiden Grenadiere".


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